Sie sind hier

Abo

2. Liga regional

Das grosse Wiedersehen – am Spielfeldrand

Es ist nicht lange her, da spielten sie alle beim FC Biel. Morgen wäre es im Derby zwischen Besa und Nidau zum Zusammentreffen gekommen – allerdings müssen mehrere Spieler verletzt zuschauen.

Wer fehlt? Wer ist fraglich?

Michael Lehmann

Mitspieler sind sie nicht mehr, Freunde sind sie geblieben. Am vergangenen Wochenende haben sich Tobias Küffer (30) und Labinot Sheholli (32) getroffen und über die spezielle Ausgangslage vor dem kommenden Derby gesprochen. Vor zwei Jahren hatten sie noch gemeinsam beim FC Biel gespielt. Dann zog sich zuerst Küffer zurück und wechselte zu Nidau in die 2. Liga regional. Auf diese Saison hin ging auch Sheholli und unterschrieb beim Ligakonkurrenten Besa.

Wären sie fit, hätten sie morgen ihre Teams als Captains aufs Spielfeld geführt und wären sich im zentralen Mittelfeld gegenseitig auf die Füsse gestanden. Doch Sheholli fällt ziemlich sicher für den Rest der Hinrunde aus und auch Küffer muss die nächsten Wochen erneut aussetzen. Beide standen in der letzten Spielrunde kurz vor der Rückkehr. Sheholli merkte jedoch bereits beim Aufwärmen, dass etwas nicht stimmt und lief gar nicht erst auf. Derweil wollte Küffer vor dem Besa-Duell unbedingt zu ein paar Einsatzminuten kommen, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte. Kurz vor Abpfiff setzte er zu einem Sprint an und prompt brach die alte Verletzung (Muskelgeweberiss) wieder auf. «Das ist schon ärgerlich», sagt Küffer. «Ich habe mich sehr auf diese Affiche gefreut.»

Sind die Rückschläge verdaut?
Die Begegnung zwischen Besa und Nidau stand im Zeichen des grossen Wiedersehens ehemaliger FC-Biel-Akteure. Vor zwei Jahren standen drei Nidauer und fünf Besa-Spieler noch gemeinsam im Kader und wurden notabene vom heutigen Nidauer Trainerduo Kurt Baumann und Rolf Grimmbühler trainiert. Morgen laufen allerdings nur zwei von ihnen sicher auf (Safari, Rexhaj). Drei (Küffer, Krasniqi, Labinot Sheholli) fallen bestimmt aus. Drei weitere (Kurti, Hofer, Kastriot Sheholli) kommen von Verletzungen zurück; ihre Einsätze sind fraglich. Das grosse Wiedersehen wird sich daher wohl mehrheitlich am Spielfeldrand zutragen.

Während die meisten von aussen zusehen, übernimmt Labinot Sheholli als Assistenztrainer von Albertoz Murtaj eine aktivere Rolle. Ein paar Meter daneben wird derweil der Mann stehen, unter dem Sheholli zwischen 2015 und 2019 gespielt und den er ebenfalls assistiert hat: Kurt Baumann. «Ich habe in den Jahren mit Kurt enorm viel von ihm gelernt», sagt Sheholli. «90 Minuten werden wir uns wenig zu sagen haben, aber ich freue mich auf den Austausch nach dem Spiel.»

Für beide Teams geht es darum, nach Rückschlägen wieder einen Erfolg zu verbuchen. Aufstiegsfavorit Besa gab beim 1:1 (Gegentreffer in der Nachspielzeit) in Aarberg zum zweiten Mal Punkte ab und liegt mit einem Spiel weniger bereits sieben Zähler hinter Courtételle. Nidau steckte beim 1:2 gegen Boncourt (Gegentreffer in der Nachspielzeit) nach gutem Saisonstart die dritte Pflichtspiel-Niederlage in Folge ein.

Nach Nidau der Spitzenkampf
«Es ist schwierig zu sagen, was zuletzt falsch lief», sagt Tobias Küffer. Bei den drei Niederlagen habe sein Team von aussen betrachtet zwar mehr vom Spiel gehabt, aber wenig dafür getan, die Überlegenheit in Zählbares umzumünzen.

Auch Besa musste sich gegen Aarberg vorwerfen lassen, den Sieg leichtfertig verspielt zu haben. «Das dürfen wir uns nicht nochmals erlauben», sagt Labinot Sheholli. Es sei wichtig, Courtételle vor dem Spitzenkampf in der nächsten Woche nicht aus den Augen zu verlieren.

Küffer hofft, dass seinem Team die Aussenseiterrolle besser liegt. Und Sheholli warnt: «Bei Nidau muss man aufpassen. Wenn es dem Team mal läuft, dann wird es schwierig, es zu stoppen.»

Die Ausganglage ist interessant; speziell wird die Begegnung, bei der sich langjährige Weggefährten auf und neben dem Feld wieder treffen, sowieso.

******************

Weiteres Derby auf der Champagne
Neben dem Derby auf dem Längfeld (mehr im Haupttext) stehen sich an diesem Wochenende zwei weitere Klubs aus dem Seeland gegenüber. Am Sonntag empfängt Azzurri Biel auf der heimischen Champagne den FC Aarberg. Es ist das Duell zweier Mittelfeld-Teams, von denen Azzurri nach dem spielfreien Wochenende etwas ausgeruhter sein dürfte.

In Lyss will das Team von David Meister nach der 1:2-Niederlage in Langnau gegen Breitenrain eine Reaktion zeigen.

Spitzenreiter Courtételle tritt auswärts bei Boncourt an.

Nachrichten zu Regionalfussball »