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2. Liga interregional

Der FC Grenchen braucht ein Irland-Spiel

Obwohl sich der FC Grenchen jeweils auf Augenhöhe der Gegner präsentiert, wartet das Team seit sieben Partien auf einen Sieg. Trainer Mirko Recchiuti kann keine klaren Schwachstellen ausmachen.

Archivbild: Tanja Lander/Bieler Tagblatt

Michael Lehmann

Für Mirko Recchiuti waren die letzten Wochen keine einfachen. Mal für mal beobachtete der Grenchen-Trainer, wie seine Mannschaft zwar ansprechend aufspielte, sich letztlich aber selten mit Punkten belohnte. Sechs Niederlagen und ein Unentschieden resultierten aus den sieben letzten Partien. Nach einem ansprechenden Start in die Saison ist Grenchen am vergangenen Wochenende unter den Abstiegsstrich gerutscht.

Nun braucht es Punkte, egal wie. So ähnlich titelten die Zeitungen auch, als es zu Beginn der Woche um das Schweizer Nationalteam ging. Tatsächlich erinnert besonders ein Umstand beim FC Grenchen, an eines der vielbesprochenen Nati-Probleme. Über weite Strecken hält Grenchen problemlos mit ihren Gegnern mit, ist manchmal sogar überlegen. Doch in der entscheidenden Phase werden die Spieler unsicher und geben die Partie noch aus der Hand. So zum Beispiel am vergangenen Samstag, als Grenchen wegen Toren in der 87. und 94. Minute mit 1:3 gegen Adliswil verlor. Bereits gegen Schöftland, Pajde und den Eagles Aarau erhielt Grenchen späte Gegentreffer, die das Spiel zugunsten der Gegner entschieden.

Verein stärkt den Trainer
Doch wie bei der Nati misst auch bei Grenchen der Trainer den Gegentoren in den Schlussminuten keine grosse Bedeutung bei. «Das Problem ist nicht eine einzelne Phase im Spiel», sagt Mirko Recchiuti. Vielmehr seien es verschiedene Kleinigkeiten, die in der Summe dazu führten, dass seine Mannschaft zuletzt nicht mehr gewinnen konnte. «Es braucht ein bisschen mehr Konzentration beim Verteidigen, ein bisschen mehr Qualität bei den Abschlüssen und insgesamt mehr Leidenschaft.»

Das, so weiss Recchiuti, ist eher vage formuliert. Doch eben das Konkretisieren des Problems ist die grosse Schwierigkeit beim FC Grenchen. «Wüsste ich, was genau in den letzten Wochen schief lief, wäre ich es schon lange angegangen», erklärt Recchiuti.

Ausschliessen fällt einfacher. So sagt der Trainer, dass die fehlenden Punkte kaum den Wechseln im Sommer geschuldet seien. Denn obwohl es einige waren, sei das «Grundgerüst» des Aufsteigerteams erhalten geblieben. Auch am taktischen Spielverständnis der Spieler hat der Trainer wenig auszusetzen. «Mit unserer Spielart sind wir in der letzten Saison souverän aufgestiegen. Früher oder später wird der Erfolg zurückkehren.» Um den Zeitpunkt in seinem Sinne zu beeinflussen, fokussierte sich Recchiuti in den letzten Trainings darauf  das Selbstvertrauen seiner Schützlinge zu stärken. Er setzte Übungen an, bei denen sie möglichst viele Erfolgserlebnisse sammeln konnten.

Der Verein jedenfalls bestärkt seinen Trainer beim eingeschlagenen Weg. Gestern wurde Recchiutis Vertrag um eine weitere Saison (2020/21) verlängert.

Zwei Sechs-Punkte-Spiele
Dennoch sind nun Erfolgserlebnisse in Ernstkämpfen gefragt. Grenchen braucht ein Irland-Spiel; eine Partie, wie sie die Schweiz am Dienstag hatte. Nicht der Auftritt zählt, sondern allein der Sieg. Dieser würde sich positiv auf die Stimmung im und rund um das Team auswirken und gäbe der Mannschaft im sich anbahnenden Abstiegskampf etwas Luft.

Vor der Winterpause bestreitet Grenchen noch drei Meisterschaftsspiele. Morgen empfangen die Solothurner den FC Blue Stars. Während die Grenchner wie erwähnt seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen haben, haben die Zürcher in den letzten sieben Begegnungen nie verloren. Den typischen Aufbaugegner stellt man sich definitiv anders vor. «Keine Mannschaft war uns bisher deutlich überlegen», hält Recchiuti dagegen. Er gibt jedoch auch zu, dass es vor allem in den beiden folgenden Partien wichtig ist, zu punkten. Da treffen die Grenchner nämlich auf die beiden Teams, die derzeit hinter ihnen klassiert sind. «Das sind diese typischen Sechs-Punkte-Spiele, die wir gewinnen müssen», sagt Mirko Recchiuti. Egal wie.

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Zwei Derbys, Besa in Boncourt
In der 2. Liga regional empfängt Nidau morgen mit Azzurri erneut ein Bieler Team. In der Vorwoche verloren die Nidauer gegen Besa mit 3:4.

In der Vorbereitung auf die Meisterschaft haben sich Lyss und Aarberg für den Seeland-Cup kurzfristig zusammengetan. Nach der Verbrüderung folgt nun das Duell.

Für Besa steht derweil eine schwierige Auswärtsaufgabe auf dem Programm. Die Bieler reisen morgen zum Tabellenzweiten Boncourt.
 

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