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2. Liga regional

Eingewechselter Junior kehrt die Partie

Azzurri Biel hat gegen Courgenay seinen ersten Saisonsieg realisiert. Trotz 75 Minuten in personeller Überzahl sicherten sich die Italobieler die drei Punkte erst dank zwei Toren kurz vor Schluss.

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Francisco Rodríguez

Der gestrige Sonntagmorgen auf der Bieler Champagne war nichts für schwache Nerven. Azzurri legte zwar in diesem wegweisenden Strichkampf gegen das punktgleiche Courgenay einen Blitzstart hin und ging in der 4. Minute durch einen Freistosstreffer von Mazinga, der den Goalie in der näheren unteren Ecke erwischte, in Führung. Doch dann überstürzten sich die Ereignisse.

Erst glich Gerber mit dem ersten Corner der Partie für die Gäste aus, ehe die Jurassier in der 15. Minute einen Foulpenalty zugesprochen erhielten (siehe in der Infobox «Die Szene» des Spiels). Azzurri-Torhüter Florentino, der sich das Foul im Sechzehnmeterraum zuschulden hatte kommen lassen, sorgte selber für eine Wiedergutmachung und zeigte allgemein als einziger Italobieler eine konstant gute Leistung.

Obwohl die Gastgeber über 75 Minuten lang mit einem Mann mehr auf dem Platz spielen konnten, bekundeten sie gegen die ab der 16. Minute ohne ihren Captain Jeker auskommenden Jurassier grosse Mühe. Courgenay machte den Verlust mit viel Kampfkraft mehr als wett und ging nur fünf Minuten nach der Penaltyszene in numerischer Unterlegenheit durch Budimir in Führung, der spektakulär im Fallen mit dem Rücken zum Tor traf.

 

Pausenpredigt wird erhört

«Das war wirklich schlecht, was meine Mannschaft in der 1. Halbzeit gezeigt hat», kritisierte Azzurri-Trainer Roberto De Feo die Vorstellung seiner Schützlinge. «Bei elf gegen zehn Spielern muss man mehr aus seinen Vorteilen machen. Anstatt den Ball laufen zu lassen, liessen wir uns oft auf Zweikämpfe ein, was gegen diese individuell gut besetzte Truppe das falsche Mittel war.» De Feos Pausenpredigt sollte später erhört werden. Noch agierten die Platzherren im Abschluss zu wenig durchschlagskräftig und präzise. Hinten liefen sie wegen Fehlpässen der unsicher wirkenden Verteidigung Gefahr, bei einem Konter den entscheidenden dritten Gegentreffer einzufangen.

 

A-Junior Rizvanaj trifft erneut

Mit zunehmender Spieldauer machte sich bei Courgenay die personelle Unterzahl immer mehr bemerkbar. Der eingewechselte Rizvanaj brachte frische Kräfte in Azzurris Schlussoffensive. Nachdem ein Tor von Makengo wegen eines angeblichen Fouls an einen Courgenay-Verteidiger noch aberkannt worden war, schlug die Stunde des erst 17-jährigen A-Juniors. Nsita tankte sich auf der linken Seite durch und legte zurück auf Rizvanaj, der im Stile eines Routiniers seine Chance eiskalt verwertete.

Noch blieben fünf Minuten. Azzurri schien sich nicht mit einem fünften Unentschieden zufrieden zu geben. Der Sturmlauf ging weiter und wurde in der 88. Minute mit dem Freistosstreffer von Diabanza zum 3:2 belohnt. Nach dem Schlusspfiff vollführten die in Blau gekleideten Spieler auf dem grünen Rasen einen Freudentanz. «Wir sind sehr erleichtert», sagte Rizvanaj. «Dass ich die Mannschaft unterstützen durfte und sogar ein Tor geschossen habe, macht mich noch glücklicher»

Für das Nachwuchstalent, das Ende letzter Saison zu seinen beiden ersten Einsätzen für die erste Mannschaft gekommen war und inzwischen ein halbes Dutzend Spiele bestritten hat, ist es das erste Tor in der 2. Liga. Getroffen hatte Rizvanaj jedoch schon vor einer Woche im Berner Cup gegen Drittligist Orpund zum 4:1-Endstand. «Dieser Treffer hatte mir viel Selbstvertrauen gegeben. Für das heutige Spiel habe ich mich sehr gut vorbereitet und war für einen Einsatz bereit. Alle haben mich unterstützt.» Ein spezieller Dank ging an den Trainer. «Er hat mir wiederum das Vertrauen geschenkt.» Rizvanaj revanchierte sich mit dem 2:2, das für Azzurri die Wende zum Guten bedeutete.

 

Am Freitag in Develier

«Wir glauben an unsere Junioren und setzen sie auch ein», so De Feo. Azzurris Klubphilosophie gebe dem Nachwuchs eine Chance. Denn die Jungen seien die Zukunft des Vereins. Doch schon der gestrige Tag gehörte Rizvanaj. Nach dem ersten Meisterschaftssieg hoffen er und seine Kollegen, dass der Knoten gelöst ist. Mit drei Punkten Vorsprung auf den Strich kann die nächste Aufgabe am Freitag in Develier ruhiger angegangen werden.

 

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Die Szene

Azzurri-Goalie Florentino holte in der 15. Minute den durchgebrochenen Frezard von den Beinen – und parierte den anschliessenden Penalty von Yallaoui. Es war eine Glanztat von Florentino, die seinem Team beim Stand von 1:1 eigentlich viel Auftrieb hätte geben sollen. Zumal sich Courgenay auch noch personell schwächte. Denn Captain Jeker hatte beim Foul von Florentino an Frezard für heftiges Reklamieren die gelbe Karte gesehen und war nur eine Minute später nach der Parade des Torhüters auch noch hart gegen diesen eingestiegen, was ihm folgerichtig die zweite Verwarnung und somit die rote Karte einbrachte. Azzurri holte allerdings lange Zeit zu wenig aus seinen personellen Vorteilen. fri

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