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2. Liga regional

Favorit Besa setzt sich spät durch

Beim ersten Seeländer Saisonderby hat sich der FCBesa Biel gegen den SVLyss 2:0 durchgesetzt. Das Murtaj-Team tat sich gegen die defensiven Lysser phasenweise schwer.

Besa rennt an, Lyss wehrt sich. Bild: Anne-Camille Vaucher/Bieler Tagblatt

Daniel Martiny

Die Brüder Sheholli und die Brüder Safari:Die Besa-Aufstellung liest sich wie erwartet fast wie letzte Saison in der Tissot Arena.Dass die vier Ex-Bieler gleich zum Saisonstart gegen Lyss auflaufen und dem Spiel auch den Stempel aufdrücken würden, war zu erwarten. Mehr noch: Mit dem Captain und Mittelfeldregisseur Labinot Sheholli sowie dem unermüdlichen Mittelstürmer Kaua Safari als Antreiber entwickelte sich imDerby vorerst quasi ein Spiel auf ein Tor. Die Lysser versuchten, den Ansturm möglichst gut abzuwehren. «Wir mussten tief stehen, um dem Gegner kein Pressing zu ermöglichen», umschrieb Lyss-Trainer David Meister sein Vorhaben. «Zudem waren wir verletzungshalber arg geschwächt und mussten unsere Kräfte bündeln, um bei dieser Hitze auf dem Längfeld die 90 Minuten durchstehen zu können.»

Die Gäste erledigten ihre Defensivaufgaben überraschend gut. Zudem vermochten die beiden jungen Sturmspitzen Robin Allenbach und Elia Burkhart öfters Nadelstiche in der Besa-Platzhälfte zu setzen.

Besa dominiert klar
Besa Biel dominierte die Startphase klar und Lyss-Goalie Dominic Mülchi wurde von Beginn weg gefordert.Erste Warnschüsse folgten: In der 8. Minute traf Kaua Safari nur ins Aussennetz, nach 16 Minuten prallte ein Schuss von Kastriot Sheholli an den Pfosten und kurz darauf zirkelte Kaua Safari einen Freistoss knapp am Lysser Gehäuse vorbei. Die Führung für Besa schien nur noch eine Frage der Zeit. Und tatsächlich: Nach einem Eckball von Kaua Safari stieg Fatmir Bakiu am höchsten und bugsierte das Leder per Kopf über die Linie zum verdienten 1:0. «Es war nicht leicht, eine Lücke zu finden», meinte Besa-Trainer Albertoz Murtaj. «Lyss agierte defensiv stark, stand an der Mittellinie stets tief und verteidigte zuweilen mit bis zu sieben Spielern.» Seine Mannschaft habe den Ball jeweils lange zirkulieren lassen, bis sich eine Chance eröffnete. «Glück gehört auch dazu und eine gewisse Nervosität in diesem ersten Saisonspiel war spürbar», ergänzte Murtaj, der sich hauptsächlich über die drei Zähler freute. Die Lysser waren mit diesem Eintore-Rückstand zur Halbzeit eigentlich noch gut bedient. Torchancen erarbeiteten sich die Gäste nur nach zwei stehenden Bällen, die ihr Ziel jedoch weit verfehlten. «Besa agierte spielerisch natürlich besser und in den ersten 45 Minuten bekundeten wir einige Mühe, ins Spiel zu finden», ergänzte David Meister. «Erst in der Schlussviertelstunde konnten wir noch einige Akzente setzen und hätten eventuell gar noch den Ausgleich schaffen können.» In der Tat zeigte sich Besa gegen Ende der Partie auf Konter anfälliger. «In meinem Team herrschte Anspannung. Ein zweites Tor hätte uns die nötige Sicherheit gegeben, aber dazu fehlte es noch etwas an der Leidenschaft und an den Automatismen», fügte Albertoz Murtaj hinzu.

Erfolg dank grossem Einsatz
Besa Biel liess es an der kämpferischen Einstellung ebenso wenig fehlen wie der SVLyss, der stets auf einen Lucky Punch hoffte. «Der Favorit hat heute gewonnen, wir haben jedoch bewiesen, dass wir uns vor keinem Gegner zu verstecken brauchen», so der Lyss-Trainer nach dem Abpfiff. Und sein Gegenüber Albertoz Murtaj sagte deutlich:«Wir werden uns noch zu steigern wissen. Die drei Punkte stimmen mit zuversichtlich, doch bereits am Mittwoch geht es im Cup weiter und die folgenden Gegner werden auch nicht einfacher.»

Das erlösende zweite Tor für die Biel-Albaner fiel erst in der Nachspielzeit, als die Lysser mit aller Kraft versuchten, doch noch einen Punkt vom Längfeld zu entführen. Labinot Sheholli entwischte seinem Bewacher, zeigte eine perfekte Körpertäuschung, legte sich den Ball auf den linken Fuss, zog ab und sorgte damit für die Entscheidung.

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Die Szene
12:4 zugunsten von Besa Biel lautete das Eckballverhältnis nach 90 Minuten. Und immer wenn der Ball von der Eckballfahne aus getreten werden konnte, sorgte dies für höchste Gefahr im Strafraum. Sechs Eckbälle in Serie durften zwischen der 20. und 35. Minute ausgeführt werden. Vier davon zugunsten des FCBesa, zwei nach schnellenKontern für den SVLyss. Die Biel-Albaner siegten im Eckball-Duell 1:0 durch das Tor von Fatmir Bakiu. Für einmal vermochte Lyss-Goalie Dominic Mülchi einen Kopfball nicht zu parieren, nachdem er zuvor mehrmals spektakulär zu retten vermochte. Weitere Eckbälle für Besa folgten in Halbzeit zwei, viele gerieten jedoch zu lang und zu ungenau. Nicht zuletzt aus diesem Grund fielen bis zur 91. Minute keine weiteren Treffer mehr.

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