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2. Liga regional

Halb so gut, halb so schlimm

Dem FC Besa Biel ist der Start in die Rückrunde misslungen. Trainer Albertoz Murtaj erklärt die Gründe und sagt, warum der Teamspirit nicht darunter leide.

Beim FC Besa Biel passt in der Rückrunde noch nicht viel zusammen. Der einzige Sieg resultiert im Derby gegen den FC Aurore Biel (im Bild in den schwarzen Trikots). Bild: Tanja Lander

Moritz Bill

Kein Team hatte die Saison so gut begonnen wie der FC Besa Biel. Nach vier Runden lag die Mannschaft vom Längfeld verlustpunktlos an der Tabellenspitze. Daraufhin titelte diese Zeitung: «Besas überraschender Traumstart». Jetzt, nach vier Spieltagen in der Rückrunde, würde «Besas überraschender Kaltstart» die Situation des Biel-Albanischen Klubs treffend beschreiben. Von vier Partien gingen drei verloren – das sind bereits mehr Niederlagen als in der gesamten Vorrunde. Am Dienstag folgte im Berner Cup mit dem 1:2 gegen den unterklassigen FC Ins (3. Liga) der nächste Dämpfer. Und alle fragen sich: Was ist bloss mit Besa los, das die Vorrunde als Co-Leader abgeschlossen hatte?

Mehr Pech und Absenzen
Trainer Albertoz Murtaj erklärt sich die bisher magere Ausbeute mit mehreren Faktoren, die in der Summe ins Gewicht fallen würden. Erstens könne sich seine Mannschaft weniger auf das Glück verlassen als vor der Winterpause. «Damals spielten wir manchmal schlecht, gewannen aber trotzdem. Nun war es oft umgekehrt.» Zweitens muss der Coach Woche für Woche auf Leistungsträger verzichten, sei es wegen Verletzungen, sei es wegen Sperren. «Vorne fehlt uns ein Goalgetter wie der verletzte Arben Alimusaj, hinten erfahrene Spieler, die Ruhe und Organisation reinbringen.» Das führt zum dritten Manko: Meistens standen individuelle Fehler am Ursprung der Gegentore. «Wir treten wegen der Absenzen immer wieder mit Spielern im Juniorenalter an, denen es auf dieser Stufe an Erfahrung fehlt. Da sind Fehler normal, sie gehören zum Lernprozess.»

Auch wenn man um die Ursachen weiss, Frustpotenzial müsste der verkorkste Rückrundenstart dennoch haben. Murtaj widerspricht jedoch. «Das ist alles halb so schlimm. Der Teamspirit, die Harmonie und die Motivation sind gegenüber der Vorrunde unverändert. Wir sind jetzt einfach in einer schwierigen Phase, das kommt bei allen Teams vor.»

Weniger Sorgen und Leiden
Dass Murtajs Stirn nicht von Sorgenfalten gezeichnet ist, erklärt sich mit einem Blick auf die Tabelle. Zwar haben die Biel-Albaner den Kontakt zur Spitzengruppe verloren, doch liegen sie im Mittelfeld in sicheren Gefilden. Mit dem Abstieg wird Besa im Gegensatz zum letzten Jahr, als der Ligaerhalt erst im letzten Spiel bewerkstelligt wurde, nichts zu tun haben. An die nervenaufreibende Schlussphase erinnert sich der Trainer nur ungern. «Wir haben gelitten, standen vor jedem Match unter grossem Druck. Jetzt können wir ruhig bleiben. Der Aufstieg war ohnehin nie unser Ziel.»

Ob des Trainers Worte auch im Einklang mit dem Gefühlszustand der Spieler stehen, wird sich in den verbleibenden sieben Runden zeigen. Fakt ist: Mit ein paar Siegen wäre Besa plötzlich wieder vorne mit dabei. Murtaj sagt denn auch, dass ein Erfolgserlebnis nun unbedingt vonnöten sei. «Wir müssen weiter arbeiten, irgendwann werden wir dafür belohnt.»

Die erste Möglichkeit bietet sich morgen im Auswärtsspiel gegen Courtételle. Danach folgen für Besa gegen Azzurri, Aarberg und Nidau drei Derbys. «Darauf freuen wir uns sehr, das werden sicher packende Spiele», schaut Murtaj voraus. Spätestens gegen die Seeländer Konkurrenten will Besa nach dem Kaltstart auf Touren kommen.

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Aurore lädt Nidau zum Derby
- Im einzigen Seeländer Derby vom Wochenende messen sich am Sonntag der FC Aurore Biel und der FC Nidau. Der Anpfiff auf der Linde erfolgt um 10 Uhr.
- Die anderen Mannschaften aus der Region müssen morgen auswärts antreten. Der FC Besa Biel ist bei Courtételle zu Gast, der FC Azzurri Biel reist nach Courroux und der FC Aarberg spielt in Boncourt. bil

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