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Regionalfussball

Heisser Wiedereinstieg

Zum Auftakt der Testspielphase gibt es eine kleine Überraschung: Der unterklassige FC Nidau setzt sich auswärts gegen den FC Grenchen mit 2:1 durch.

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Michael Lehmann

112 Tage: So lange hatten die Grenchner kein Spiel mehr ausgetragen. Die letzte Partie vor dem Match vom Samstag war am 7. März – genau eine Woche vor dem vermeintlichen Start in die Rückrunde. Wenige Tage später ergriff der Bundesrat – gestützt auf das Notrecht – weitreichende Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Sportveranstaltungen wurden ausnahmslos abgesagt. Nach den ersten Lockerungen im Mai haben die Profifussballer ihre Arbeit wieder aufgenommen. Nun, einige Wochen später, stehen auch die Regionalfussballer wieder im Einsatz. Wenn auch mit dem Unterschied, dass die Profis die Saison noch zu Ende spielen, während die Amateure sich bereits auf die neue vorbereiten. Die Testspielphase hat begonnen.

Für Grenchens Gegner Nidau dauerte der Unterbruch noch länger. Seit dem 22. Februar, also seit 126 Tagen, ist der Seeländer Zweitligist nicht mehr einem gegnerischen Team gegenübergestanden. «Die Vorfreude wurde mit jedem Tag der vergangenen Woche grösser», sagt Captain Tobias Küffer. «Die Mannschaft war heiss darauf, mal wieder einen richtigen Match zu bestreiten.»

Apropos heiss: Durch die hohen Temperaturen, die während des ganzen Spiels herrschten (Anpfiff um 14 Uhr), wurde der Wiedereinstieg sogleich zu einer Härteprüfung. Die unterklassigen Nidauer (2. Liga regional) kamen mit den Bedingungen zuerst besser klar und standen dem Führungstreffer näher als das Heimteam aus Grenchen (2. Liga interregional). Allerdings gingen die beiden Trainer die Partie auch unterschiedlich an: Nidaus Kurt Baumann setzte auf eine Startelf, die bis zum Meisterschaftsstart nur wenige Änderungen erfahren dürfte. Grenchens Mirko Recchiuti dagegen liess Stammkräfte wie die Grosjean-Zwillinge oder Topskorer Zayas vorerst auf der Bank.

Nicht nur die Spieler haben sich auf die Partie gefreut, für ein Testspiel haben sich auch überdurchschnittlich viele Zuschauerinnen und Zuschauer (etwa 120) auf dem Nebenplatz des Brühl-Stadions eingefunden. Sie sahen, wie die Grenchner, gerade als sie besser in die Partie zu finden schienen, in Rückstand gerieten. Der Freistoss fand mit Alec Hofer den richtigen Abnehmer. Per Kopf erzielte der vom FC Biel zu den Nidauern gewechselte Innenverteidiger die Führung für die Gäste. Wenig später erhöhte Marco Birkhofer. Der Aussenläufer profitierte davon, dass der Ball nach einer etwas unübersichtlichen Situation im Grenchner Strafraum vor seine Füsse hüpfte.

Nach dem Doppelschlag sah sich Recchiuti bereits gezwungen, einige Wechsel zu vollziehen. Nidau brachte die Führung dennoch locker in die Pause. Erst im zweiten Umgang, nachdem Baumann einige Leistungsträger ausgewechselt hatte, begannen sich die Stärkeverhältnisse sichtlich zu verschieben. Grenchen drückte nun auf den Anschlusstreffer und Nidau konzentrierte sich aufs Verteidigen. Dabei zeigte sich der Ehrgeiz, der sich nach der langen Wettkampfpause entwickelt hatte. Teils liefen die Köpfe jedoch so heiss, dass der Schiedsrichter die beiden Captains nach gut einer Stunde daran erinnern musste, dass es sich um ein Testspiel handle und er eigentlich keine Karten zeigen möchte.

Eine Viertelstunde vor Schluss verkürzte Essomba auf 1:2, für mehr reichte es den Grenchnern jedoch nicht. Nidau mit Neo-Trainer Kurt Baumann bewies derweil, dass sein Anspruch auf einen Spitzenplatz nicht unbegründet ist. «Wobei man ein solches Testspiel­resultat natürlich nicht überbewerten darf», ergänzt Captain Küffer.

Neben Nidau sind auch Besa (siehe Text oben) und Azzurri (2:1-Sieg in Le Locle) gut in die Vorbereitung gestartet. Die restlichen Zweitligisten aus dem Seeland, Aarberg und Lyss, tragen ihre ersten Testpartien voraussichtlich am 3. respektive am 11. Juli aus.

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