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2.-Liga-Fussball

Neue Familie gefunden

Luca Sacino hat in der Winterpause von Azzurri Biel zum Liga-Konkurreten Aegerten Brügg gewechselt. Am Sonntag trifft er auf sein altes Team.

Vonb Moritz Bill

Wenn am Sonntagmorgen der FC Azzurri Biel und der SCAegerten Brügg auf die Champagne einlaufen werden, wird dies für einen Spieler ein ganz spezieller Moment sein. Luca Sacino hatte die letzten dreieinhalb Saisons für die Italobieler gespielt, ehe er in der Winterpause zu Liga-Konkurrent Aegerten Brügg gewechselt ist.
«Das wird emotional»
«Das wird sicher emotional für mich», sagt Sacino, doch das sei nur nebensächlich, «wichtiger ist, dass wir Punkte holen.» Tatsächlich verrät ein Blick auf die Tabelle,  dass für Aegerten Brügg in den verbleibenden Spielen jeder Punktgewinn zählt, will man am Ende nicht noch um den Ligaerhalt zittern. Ein ganz anderes Bild  zeigt sich bei Azzurri. Das Cinotti-Team und Leader Tavannes/Tramelan werden wohl den Aufsteiger unter sich ausmachen. Stellt sich die Frage, was Sacino dazu bewogen hat, vom Aufstiegskandidaten zu einem potentiellen Abstiegskandidaten zu wechseln?
Nach den turbulenten drei Jahren bei den Italobielern (Aufstieg, Abstieg, Aufstieg), setzte sich Sacino diese Saison zum Ziel, mit Azzurri den Klassenerhalt zu schaffen. Dass dieses Vorhaben erreicht wird, war bereits nach der ersten Saisonhälfte absehbar. «Deshalb habe ich mich für den Wechsel entschieden. Ich suchte eine neue Herausforderung, wollte mir nochmals beweisen, dass ich mich in einem neuen Umfeld durchsetzen kann», erklärt Sacino. Mit Azzurri allenfalls nächste Saison in der 2. Liga interregional zu spielen, reizt den 35-jährigen Mittelfeldspieler hingegen nicht. Für den zweifachen Vater wäre der Trainingsaufwand in einer höheren Liga zu gross. Der gebürtige Italiener spricht dabei aus Erfahrung, spielte er doch früher  in der 1. Liga für den FC Biel und den SV Lyss. Danach trug auch noch das Dress von Aurore und Bözingen. Sacino gehörte in jungen Jahren sogar dem Kader der Berner Young Boys an, kam aber in der ersten Mannschaft zu keinem Einsatz.
Lobende Worte für Azzurri
Zu Einsätzen kam Sacino dafür beim SC Aegerten Brügg in allen bisherigen Rückrundenspielen. Falls er nicht in der Startaufstellung war, wurde er eingewechselt. Er sei sehr gut im Team aufgenommen worden, sagt der französischsprechende Neo-Aegerter. «Es herrscht eine familiäre Atmosphäre, wie ich sie schon von Azzurri kannte», sagt Sacino. Er hat beim SCAB eine neue Familie gefunden. Dass er Trainer Matthias Born bereits von gemeinsamen Zeiten beim FCBözingen kannte, habe ihm den Einstieg zusätzlich erleichtert, so Sacino. Auch spielte er früher schon mit Reto Leibundgut und Marco Gisiger im selben Team.
Für sein altes Team hat Sacino nur lobende Worte übrig: «Azzurri hat eine starke Mannschaft und einen sehr guten Trainer. Wenn sie aufsteigen würden, wäre ich nicht überrascht.» Auf Schützenhilfe ihres früheren Familienmitglieds können die Italobieler am Sonntag aber trotzdem sicher nicht zählen.

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