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3. Liga

Pieterlens Frühaufsteher

Pieterlen empfängt am Sonntagmorgen Lengnau zum Nachbarschaftsderby. Die Pieterler spielen lieber am Vormittag. Trainer Pascal Arni erklärt, warum.

Trotz einer guten Vorrunde will FC-Pieterlen-Trainer Pascal Arni (2. von links) nicht von einem möglichen Aufstieg sprechen. Copyright: Anne-Camille Vaucher/Bieler Tagblatt

von Moritz Bill

Sonntagmorgen, zehn Uhr. Diesen Termin müssen sich die Spieler des 3.-Liga-Teams des FC Pieterlen freihalten. Um diese Zeit trägt die Mannschaft nämlich jeweils ihre Heimspiele aus - und das mit Erfolg. «Morgens sind wir frischer als wenn wir am Nachmittag antreten müssen. Dann macht sich oft eine gewisse Trägheit breit», weiss Trainer Pascal Arni.

Die Spieler haben sich ans sonntägliche Frühaufstehen gewohnt. Seit der heute 33-Jährige vor drei Jahren zusammen mit Co-Spielertrainer Miguel Oliveira das Team übernommen hat, ist diese Anspielzeit fixiert. «Die Jungs bereiten sich dementsprechend seriös vor. Selbstverständlich gehen sie am Samstag nicht um neun Uhr ins Bett, doch auf einen ausschweifenden Ausgang wird verzichtet», sagt Arni.

 

Die verkorksten Vorrunden

Ein Blick auf Pieterlens Statistik gibt dem Coach recht. Bei Auswärtsspielen, die am späteren Nachmittag angepfiffen wurden, machte der FCP öfters keine gute Falle. Dies ist aber nicht der einzige Missstand, der das Spiel der Pieterler in der Vergangenheit prägte. In den zwei letzten Spielzeiten hatte die Mannschaft die Vorrunde in der unteren Tabellenhälfte beendet, rollte nach der Winterpause das Feld aber von hinten auf. Vergangene Saison sammelte Pieterlen in der Rückrunde stattliche 28 Punkte. Ohne die Tristesse des Herbsts hätte das Arni-Team zweifelsohne im Frühling im Aufstiegskampf ein Wörtchen mitgeredet.

Und in diesem Jahr? Von einem möglichen Aufstieg werde laut Arni nicht gesprochen, obwohl die Pieterler die erste Hälfte der aktuellen Saison für einmal nicht verpatzt haben und auf dem vierten Platz liegen. Der Rückstand auf Leader Neuenstadt beträgt sechs Punkte. Möchte der FC Pieterlen noch ins Rennen um den Aufstieg eingreifen, müsste er im Direktduell mit den vor ihm platzierten Klubs einen Sieg einfahren. Dies ist bisher nicht gelungen. Sowohl gegen Ins wie auch gegen Neuenstadt resultierte ein Unentschieden, gegen Sloga ging man als Verlierer vom Platz. «Klar wollen wir nun auch gegen diese Gegner siegen, doch jetzt steht vorerst die Partie gegen Lengnau im Fokus», so der aus Büren stammende Pieterlen-Trainer.

Die Lengnauer können auf einen optimalen Start in die Rückrunde zurückschauen (drei Spiele, neun Punkte, elf Tore). «Phasenweise spielten wir ziemlich gut, aber nicht immer», sagt Lengnau-Coach Kurt Baumann, der den Match am Sonntag als erste richtige Standortbestimmung nach der Winterpause bezeichnet. «Pieterlen ist eine spielerisch reife Mannschaft, das wird ein interessantes Spiel.»

 

Das spezielle Rencontre

Dass ein Nachbarschaftsderby immer eine spezielle Sache sei, bestreiteten beide Trainer nicht. Das Rencontre hat aber noch eine zusätzliche Würze: Baumann war früher Arnis Trainer (FC Biel U18 und FC Büren). «Ich habe von jedem meiner Trainer gewisse Sachen übernommen und das in meine Philosophie integriert», sagt Arni, verrät aber nicht, was er von Baumann abgeschaut hat. Schliesslich will er ja gewinnen. Das erste Duell endete im September torlos, gespielt wurde am späten Samstagnachmittag...

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