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2. Liga interregional

Weisheiten kommen nicht von ungefähr

Im Seeland-Derby hat der FC Grünstern auswärts gegen den SV Lyss 2:1 gewonnen. Während die Ipsacher ihre Chancen eiskalt verwerteten, versiebten die Lysser beste Möglichkeiten.

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Moritz Bill

Fussballweisheiten kommen nicht von ungefähr. Und folgende bewahrheitete sich am Samstagabend im Seeländer Derby zwischen dem SV Lyss und dem FC Grünstern aufs Neue: Wer sie vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein. Während die Gastgeber aus Lyss die Rolle der Sünder übernahmen, legten die Ipsacher im Abschluss eine selten gesehene Effizienz an den Tag und siegten 2:1.

Symptomatisch war Grünsterns Siegestreffer ein paar Minuten nach dem Seitenwechsel. Der nach der Pause eingewechselte Olivier Gueisbühler tauchte nach einem schnell ausgeführten Konter alleine vor Lyss-Goalie Severin Fankhauser auf und schoss abgebrüht das 2:1. Keine Minute zuvor war auf der gegenüberliegenden Seite Aaron Sperisen wohl knapp aus einer Offsideposition gestartet und vom Schiedsrichter zurückgepfiffen worden. Totaler Frust auf der einen, totaler Jubel auf der anderen Seite.

Dies war aber das einzige Mal, dass das Heimteam auf der Suche nach seinem zweiten Treffer vom Unparteiischen gestoppt wurde. Die restlichen Chancen – die man auf diesem Niveau in dieser Anzahl nur selten erhält – liessen die Lysser aus eigenem Unvermögen aus.

Lyss geht verdient in Führung

Schon in den ersten 45 Minuten war der SV Lyss die offensiv aktivere Mannschaft gewesen. Yally Cordeiros Führungstreffer nach einer halben Stunde hatte sich abgezeichnet und war denn auch nicht unverdient. Der Lysser Topskorer hatte im gegnerischen Strafraum allzu viele Freiheiten genossen und konnte sich die Ecke aussuchen.

Umso überraschender glich Grünstern nur vier Minuten später das Skore aus. Roman Von- äschs Schuss wurde von einem Lysser noch entscheidend abgefälscht. Es war ausser Timon Heuers Freistossversuch die erste richtige Möglichkeit der Gäste gewesen. Der SVL wirkte ob dieser Effizienz des Gegners für kurze Zeit etwas geschockt, übernahm dann aber gleichwohl wieder das Spieldiktat, versiebte aber weiterhin seine Chancen. Dabei war Cordeiro mit einem Pfostenschuss kurz vor dem Pausenpfiff dem zweiten Lysser Tor am nächsten.

Es sollte nicht der letzte Aluminiumtreffer gewesen sein. Auch Sperisen fand seinen Meister rund zehn Minuten vor Spielende an der Torumrandung. Und wenn nicht die Torpfosten die Lysser zur Verzweiflung brachten, war es Ramon Kunz. Der Grünstern-Keeper untermauerte seine seit Wochen andauernde Hochform. Die beste Parade zeigte er gegen den eingewechselten Luca Persichini.

«Einfach unglaublich»

«Einfach unglaublich, wie viele Chancen wir ausgelassen haben», sagte der konsterniert wirkende SV-Lyss-Coach Andreas Güntensperger. Er lobte aber auch Grünsterns «brutale Effizienz», die man selbst vermissen liess.

Grünsterns Trainer Pierre Alain Mathez teilte Güntenspergers Meinung. «Wir haben zwei klare Chancen und schiessen zwei Tore. Das Glück war dieses Mal sicher auf unserer Seite.» Trotzdem liess Mathez nicht unerwähnt, dass seine Equipe diszipliniert aufgetreten sei. Besonderen Gefallen fand der Grünstern-Coach an der Einstellung seiner Spieler. Trotz des Strichkampfs sei seine Mannschaft zuletzt nie ängstlich aufgetreten.

Abstiegssorgen geschrumpft

Und dank der gewonnenen drei Punkte sind die Abstiegssorgen der Ipsacher auf ein Minimum geschrumpft. «Wir brauchen in den beiden verbleibenden Partien noch einen Punkt. Wenn wir den nicht holen, sind wir selbst schuld», so Mathez, der mit seinem Team am Samstag zuhause gegen den bereits abgestiegenen FC Marly antreten kann.

Auch beim SV Lyss dürfte trotz des Nullers der Ligaerhalt nur noch Formsache sein. «Wenn alles normal läuft, sind wir durch. Mit 31 Punkten steigt man in der Regel nicht ab», so Güntensperger, der aber trotzdem sagt, dass man bis zum Schluss alles geben werde. Auch dies ist eine Fussballweisheit, die sich die beiden Seeländer Teams in den verbleibenden Spielen zu Herzen nehmen sollten.

 

Die beiden Auffälligsten

  • Mathurin Ndo Ze (Lyss): Ein Aktivposten im Lysser Mittelfeld. Der Franzose nahm gegen vorne Einfluss, vergass dabei aber seine defensiven Aufgaben nicht. Dazu absolvierte der 26-Jährige ein hohes Laufpensum.
  • Das Team (Grünstern): Bei den Ipsachern fiel ein einzelner Akteur weder besonders auf noch ab. Auffällig war einzig die Opferbereitschaft, um Fehler der Mitspieler auszubügeln. Grünstern überzeugte im Kollektiv. bil

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