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Biel

Zehen im Sand, Drink in der Hand

Am Freitag öffnet zum siebten Mal die Beachtown am Bieler Strandboden ihre Tore. Bis Ende August bietet die Bar Palmen, Sand, Liegestühle und kühle Drinks. Vermehrt sollen Vereine und Musiker die Chance erhalten, sich den Gästen vorzustellen.

Für die Beachtown haben die Organisatoren 130 Tonnen Sand herankarren lassen. Peter Samuel Jaggi

Carmen Stalder

Sommerzeit ist Ferienzeit. In den warmen Monaten zieht es viele Menschen in den Süden. Es locken das Meer, lange Sandstrände, garantierter Sonnenschein und schattenspendende Palmen. Doch nicht jeder kann es sich leisten, in die Ferne zu verreisen. Und andere haben schlicht nicht die Zeit dafür.

Genau diesen Menschen will die Beachtown in Biel eine Alternative bieten: mit einer temporären Bar auf dem Nicolas-G.-Hayek-Platz mit freiem Blick auf den See. Es locken Palmen, Liegestühle, kühle Drinks – und viel Sand. «130 Tonnen feinster Quarzsand», versprechen die Organisatoren auf ihrem Flyer. «Es haben uns bereits viele Leute gefragt, ob es dieses Jahr wieder eine Beachtown gibt. Die Vorfreude ist gross», sagt Mitorganisator Dominique Antenen.

Die unruhigen Zeitensind vorbei

Die Beachtown gibt es seit 2011. Wiederholt musste die Lounge den Standort, die Infrastruktur und das Programm ändern. So hatte sich etwa 2013 das Kollektiv «Bienne Vivante» gegen den Anlass stark gemacht, weil es eine «Kommerzialisierung und Monopolisierung des öffentlichen Raumes» befürchtete (das BT berichtete). Die Veranstaltungsdauer wurde dann durch die revidierte Verordnung zu Anlässen auf dem Strandboden kürzer, die vonBeachtown besetzte Fläche kleiner.

Von solchen Misstönen ist derzeit nichts mehr zu hören. «Wegen Lärm oder Müll gab es schon länger keine Beschwerden mehr», sagt Antenen. Und auch die Zusammenarbeit mit der Gewerbepolizei verlaufe sehr gut.

Dies bestätigt René Geiser, Leiter des Polizeiinspektorats. Die Organisatoren hätten das Veranstaltungsgesuch frühzeitig eingereicht und würden alle Auflagen erfüllen. Zudem findet in diesem Jahr die gesamte Beachtown auf dem geteerten Platz statt, der Rasen wird nicht mehr benutzt. «Diese Lösung schätze ich sehr», sagt Geiser.

Und er hat noch mehr Lob für die Veranstaltung übrig. Gemäss den Auflagen der Stadt muss die Beachtown in der Nacht von einem Sicherheitsdienst bewacht werden. «Dies hat zu weniger Reklamationen auf dem gesamten Strandboden geführt», sagt Geiser.

Eine Plattform für junge Bands und Vereine

In der Beachtown herrscht kein Konsumzwang, gemäss Antenen wolle man den Besuchern gegenüber «tolerant und offen» entgegentreten. Wenn jetzt aber Leute auf den Loungemöbeln ihr eigenes Picknick auspacken würden, stünde dies nicht im Sinne der Veranstalter. «Damit hatten wir jedoch nie Probleme», so Antenen.

Ab 2015 mussten die Organisatoren eine verbesserte Zugänglichkeit für die Bevölkerung zum See schaffen. Zudem wurde ein breiteres Kulturprogramm gefordert. An Letzterem wird in diesem Jahr weiter geschliffen. So geben verschiedene Musiker und Bands kleine Konzerte, es gibt eine Pole-Dance-Show und der Schachverein lädt zum Spiel ein.

«Beachtown soll für junge Bands und Vereine zur Plattform werden» sagt Antenen. Es sei doch schöner, am See zu proben statt in einem Keller. Interessierte Leute könnten sich bei den Organisatoren melden, man habe noch einiges «in der Pipeline», sei aber weiterhin offen für neue Vorschläge.

Hoffen auf mehr Besucherals im letzten Sommer

Eigentlich hätte die Beachtown bereits vor zwei Wochen, am 19. Mai, öffnen sollen. Wegen des schlechten Wetters verzögerten sich jedoch die Aufbauarbeiten. Nun hoffen die Veranstalter umso mehr auf einen schönen Sommer – denn das Wetter entscheidet schliesslich über Erfolg oder Verlust.

Im Schnitt wird die Beachtown von rund 50000 Gästen besucht. Im letzten Jahr waren es wegen des schlechten Wetters in den Monaten Mai und Juni weniger als 40000. «Unser Ziel ist klar, dass es dieses Jahr wieder mehr werden», sagt Antenen. Er wünscht sich allerdings nicht allzu heisses Wetter: Dann gehen die Leute nämlich lieber in den See statt an den See.

Info: Beachtown, Nicolas-G.-Hayek-Platz, Biel. Täglich vom 2. Juni bis20. August, jeweils von 12 bis 24 Uhr. Der Eintritt ist gratis.

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