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Biel

Braderie wird zum Glutofen

Die Braderie hat wegen der Hitze tagsüber vergleichsweise wenig Publikum angezogen. Der Barbetrieb nach Sonnenuntergang lief dafür umso besser. Dabei kam es auch zu einigen Lärmbelästigungen – ob diese Anzeigen nach sich ziehen werden, steht aber noch aus.

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Lino Schaeren

Blauer Himmer und viel Sonnenschein – das sind Bedingungen, die man sich für ein Strassenfest wünschen würde. Eigentlich. Dieses Wochenende ist das Thermometer aber dermassen hochgeklettert, dass sich an der Bieler Braderie wohl so mancher ein paar Wolken gewünscht hätte. In den Strassen der Innenstadt heizte nicht nur die Sonne von oben, der asphaltierte Belag strahlte die Hitze im fast gleichen Masse von unten zurück. Das führte dazu, dass wohl so einige potenzielle Braderie-Besucher den Gang ans Wasser bevorzugten.

Wer sich nachmittags dennoch dazu entschloss, durch die Stadt zu schlendern, tat dies öfters dem Schattenwurf der Häuserzeilen entlang. Trotzdem war das Bieler Sommerfest nicht ereignisarm – so hat etwa «George» am Sonntagnachmittag die Musikbühne auf dem Zentralplatz einem jungen Mann überlassen, damit dieser seiner Liebsten einen Heiratsantrag machen konnte (sie hat Ja gesagt). Als er daraufhin für die beiden die Seeland-Hymne anstimmte und zusammen mit dem Publikum «Wenn d Sunne hingerem Jura unger geit» schmetterte, stand ebendiese noch hoch am Himmel und die Drehanzeige zeigte kurz nach 17 Uhr immer noch 34 Grad im Schatten an.

Weil die Innenstadt am Wochenende tagsüber also regelrecht zum Glutofen wurde, war der Publikumsaufmarsch entsprechend klein. Die Leute kamen eher gegen Abend, ab da dann aber dafür in Strömen. Das widerspiegeln auch die Rückmeldungen der Standbetreiber: Während etwa Händler mit Textilien von einem Umsatzeinbruch gegenüber dem Vorjahr von 30 bis 40 Prozent berichteten, sind die Barbetreiber mit dem Geschäftsgang durchwegs zufrieden.

Wie viele Gäste die Braderie besucht haben, vermag Präsident Peter Winkler nicht zu beziffern, er glaubt jedoch, dass es aufgrund des grossen Aufmarschs nach Sonnenuntergang nicht viel weniger waren als im Vorjahr. «Die Hitze war eine Herausforderung, wir hätten auch zehn Grad weniger gerne genommen», sagt er. «Grundsätzlich sind wir aber sehr zufrieden.» Dies auch, weil es am Wochenende offenbar keine aussergewöhnlichen Vorkommnisse gab – auch nicht solche, die der Hitze geschuldet waren.

Das bestätigt André Glauser, Leiter der städtischen Abteilung Öffentliche Sicherheit. Laut Rückmeldung der Polizei habe es keine nennenswerte Steigerung an Interventionen gegeben, sagt er. Zwar waren einige Einsätze aufgrund von zu viel Alkoholkonsum oder Taschendiebstahl nötig, «das bewegt sich aber im Rahmen des Vorjahres», so Glauser.

Stellt sich die Frage, ob sich die Lärmbelästigung an der diesjährigen Braderie verringert hat. Schliesslich wurde das Bewilligungsverfahren angepasst, die Musikbewilligung lief in diesem Jahr erstmals über die Stadt, weshalb bei Überschreitungen der Dezibel-Grenzwerte die Standbetreiber direkt haften und nicht mehr das Braderie-Komitee. Glauser sagt, es gebe nach wie vor einige Unverbesserliche, «es lief nicht alles rund». Ob die Stadt gegen einzelne Standbetreiber Anzeige erstatten wird, werde aber erst noch entschieden.

Positiv fällt die Bilanz hinsichtlich des erstmaligen Einsatzes von Mehrweggeschirr aus. «Wir haben Kontrollen gemacht, das Konzept wurde umgesetzt und hat funktioniert», sagt Winkler. Dass die Braderie-Verantwortlichen dem Einsatz von Mehrweggeschirr kritisch gegenüberstehen, ist bekannt, es gab diesbezüglich auch bereits mehrfach Unstimmigkeiten mit der Stadt Biel. Winkler sagt zwar, dass sich der Abfall am Strassenrand verringert habe, er stellt aber die Ökobilanz des wiederverwendbaren Plastikgeschirrs infrage. Der Braderie-Präsident sagt jedoch: «Der Einsatz ist vorgeschrieben, daran haben wir uns zu halten.»
 

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