«Absolut nichts gemacht»

Interview: Rahel Staudenmann

Herr Hamdaoui, seit etwas mehr als einem Jahr sitzen Sie im Bieler Stadtrat. Nun haben Sie den Sprung in den Grossen Rat geschafft. Als Nächstes kandidieren Sie für den Bundesrat?
Mohamed Hamdaoui: Nein, nein (lacht). Diesen Wunsch habe ich nicht. Es ist einfach nur grossartig und vor allem eine riesige Überraschung, dass ich in den Grossen Rat gewählt wurde. Aber für den Bundesrat habe ich keine Ambitionen.

Eine riesige Überraschung. Sie haben also nicht mit der Wahl gerechnet?
Nein, überhaupt nicht. Es war mir aber schon bewusst, dass ich ein gutes Ergebnis erzielen werde. Aber dass es für eine Wahl reichen würde – mit dem habe ich definitiv nicht gerechnet.

Von welchen Personen wurden Sie gewählt?
(Lacht erneut) Sicher vor allem von Menschen aus den Städten Biel und Nidau.

Mit welchen Mitteln konnten Sie die Stimmenden von sich überzeugen?
Gemacht habe ich absolut nichts. Ich habe kein Geld und somit hatte ich keine Möglichkeit, eine Kampagne zu lancieren. Dafür war ich sehr oft unterwegs, und so konnte ich mit vielen Menschen das Gespräch suchen. Ich glaube, dass genau dies sehr wichtig war, um die Wähler zu erreichen.

Über welche Themen haben Sie sich mit den Leuten unterhalten?
Über sehr viele verschiedene Sachen. Am häufigsten aber schon über die soziale Situation in Biel. Und natürlich über solche Fragen wie die Integration in Biel.

Die Frage der Intergration ist sehr wahrscheinlich ein Anliegen, welches Sie künftig im Grossen Rat diskutieren wollen?
Natürlich. Ich muss auch erwähnen, dass ich zurzeit arbeitslos bin. Und wie schwierig das ist, fühle ich momentan sehr stark. Gegen Arbeitslosigkeit und für die Arbeitslosen kämpfe ich im Grossen Rat.

Was möchten Sie speziell für die Stadt Biel bewirken?
Ich werde für Biel versuchen das zu machen, was in meiner Macht steht. Vor allem will ich mich für die französischsprachigen Personen in Biel einsetzen. Sie sind für mich sehr wichtig und ich will ihre Anliegen vertreten. Bei ihnen könnte es zu Problemen kommen. Sie haben gesehen, was in Nidau geschehen ist. Man muss sehr aufmerksam sein.

Von welchen Reihen kamen die ersten Gratulationen?
Das ist persönlich (grinst).

Sie wollen mir also keine Namen verraten?
Non.