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Jurafrage

Berner Jura will beim Kanton Bern bleiben

Die jurassische Regierung hat sich enttäuscht über das Resultat im Berner Jura geäussert. Sie hat einer kommunalen Abstimmung in Moutier bereits ihre Unterstützung zugesagt. UPDATE

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(sda/mt) "Es ist uns nicht gelungen, den Berner Jura zu überzeugen. Wir haben den Eindruck, dass er sich zum Schlussentscheid geäussert hat und nicht zum laufenden Prozess", sagte die für die Jurafrage zuständige Regierungsrätin Elisabeth Baume-Schneider am Sonntag vor den Medien.

Die Regierung wolle sich weiterhin für den Prozess engagieren, Moutier im Kanton Jura aufzunehmen. Den hohen Ja-Anteil im Kanton Jura von 76,6 Prozent wertete sie als Beweis für die jurassische Freundschaft und Brüderlichkeit.

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Der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr hat sich erfreut gezeigt über den Entscheid des Berner Juras, beim Kanton Bern zu bleiben. Damit werde der Anteil der frankophonen Bevölkerung des Kantons nicht abnehmen, was für die französischsprachigen Menschen in Biel eine gute Nachricht sei.

Der Entscheid erlaube es auch, die historischen, sozialen und kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen der Stadt Biel und dem Berner Jura weiter zu pflegen und zu entwickeln. Im Interesse der französischsprachigen Bevölkerung im Kanton Bern gebe es zahlreiche Chancen, die nun genutzt werden sollten.

Die Tatsache, dass Biel im Vorfeld der Abstimmung neutral geblieben sei, erlaube es nun, auf solider Basis mit der gesamten bernjurassischen Bevölkerung zusammen zu arbeiten.

Die zweisprachige Stadt Biel hat sich in der Jurafrage stets neutral verhalten. Insbesondere die rund 40 Prozent franösischsprachigen Bielerinnen und Bieler pflegen vielfältige Beziehungen mit dem Berner Jura. Nicht zuletzt verbindet die beiden Regionen auch die Wirtschaft, vor allem die Uhrenindustrie.
 

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Das Nein des Berner Juras zur Bildung eines neuen Kantons Jura ist im Lager der Bern-Befürworter in Reconvilier mit grossem Applaus und Jubel aufgenommen worden. Dann spielte eine Ländlerkapelle den Berner Marsch.

Im Saal eines Restaurants erhoben sich die rund 100 Mitglieder und Sympathisanten des Komitees "Notre Jura bernois" und klatschten rhythmisch zur Melodie des Marschs. Nach dem Ende dieses Stücks jubilierten einzelne noch mit einem kräftigen "Zigizagi".

Ein Besucher machte die Faust und sagte zu den Umstehenden: "On est bien chez nous ici", also etwa "hier sind wir eben doch zuhause". Dann wurden die ersten Champagnerflaschen geöffnet.

Das Komitee "Notre Jura bernois" hatte vor der Abstimmung im Berner Jura die Nein-Kampagne der Berntreuen geleitet. Dem Komitee gehören Vertreter verschiedener Parteien und Regionen des Berner Juras an.

Lange war die Stimmung im Saal des Restaurants recht nüchtern gewesen. Auf einer Leinwand wurden per Videobeamer die Resultate einzelner Gemeinden gezeigt, welche eine Lokalzeitung auf ihrer Internetseite aufgeschaltet hatte.

Nach der Bekanntgabe des Resultats stiegen die Stimmung und der Schallpegel im Saal schlagartig an.
 

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Der Berner Jura will beim Kanton Bern bleiben. Die Stimmberechtigten haben die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Kanton Jura zur allfälligen Gründung eines neuen, gemeinsamen Kantons am Sonntag mit 71,85 Prozent abgelehnt, wie die Staatskanzlei mitteilte.

Der Ja-Stimmenanteil liegt bei 76,6 Prozent, wie die Behörden mitteilten.

23,4 Prozent stimmten gegen das Projekt. Die Stimmbeteiligung lag bei 64,2 Prozent. Die Resultate aus dem Berner Jura liegen noch nicht vor. Dort geht man allerdings von einem Nein aus. In der Stadt Moutier war das Ergebnis offenbar knapp. Dort wurde erneut ausgezählt.

Moutier sagt knapp Ja
Die Stadt Moutier hat knapp Ja gesagt für Gespräche im Hinblick auf die Bildung eines neuen Kantons mit dem Jura und dem Berner Jura. Der Entscheid fiel mit rund 55 Prozent Ja, wie die Behörden bekannt gaben. Im Berner Jura wird insgesamt mit einem Nein-Stimmenanteil von 65 Prozent gerechnet.
 

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