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Biel

«Biel hat ein Potenzial, das bisher nicht ausgeschöpft wurde»

Nachdem sich Anfang Woche die Dialoggruppe in einem Workshop mit dem Westast beschäftigte, traf sich gestern die kleinere Kerngruppe um die Inputs aufzugreifen.

Ab Januar 2020 geht es in der Kerngruppe um die längerfristigen Massnahmen. Bild: Aimé Ehi/a
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Deborah Balmer

Die Vertreterinnen und Vertreter der Kerngruppe haben sich gestern Nachmittag im Dialograum an der Seevorstadt in Biel eingefunden. Dies nur zwei Tage, nachdem sich 70 Mitglieder der Dialoggruppe in einem Workshop in Zusammenhang mit dem geplanten Westast mit dem Verkehr und dem Städtebau in Biel beschäftigt hatten. Nun galt es, die Inputs und Empfehlungen von Dienstag aufzunehmen.

 

«Austausch wurde sehr geschätzt»

Wie Dialogleiter Hans Werder am anschliessenden Point de Presse betonte, habe man die Sitzung der Dialoggruppe positiv beurteilt. «Vor allem, dass am Dienstag ein Austausch in Gruppen stattgefunden hat, ist sehr geschätzt worden.» Bei der Betrachtung der Empfehlungen, die dabei ausgearbeitet worden seien, habe man festgestellt: «Eine Änderung des Arbeitsprogramms in der Kerngruppe ist nicht nötig, die Empfehlung sind mit unserer ursprünglichen Planung abgedeckt», sagt er.

Trotzdem werde man in der Kerngruppe jede Empfehlung im Detail analysieren. Genannt wurde etwa diese, die Verbindung zwischen der Stadt Biel, Nidau und dem See weiterzuentwickeln und dabei – auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel – genügend Grünfläche einzuplanen. «Im Februar werden wird dann an die Dialoggruppe zurückmelden, was wir mit den Empfehlungen machen», sagt Werder.

Nach dem Rückblick auf den Workshop galt es gestern eine Synthese der sogenannten kurzfristigen Massnahmen vorzunehmen (das BT berichtete). Die Rede ist dabei von Verbesserungen im Strassen-, Fussgänger- und Veloverkehr, die innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahren umgesetzt werden könnten. Das Augenmerk liegt auf der Achse Brüggmoos bis Rusel. Hans Werder bezeichnet diesen Abschnitt als Filetstück und ergänzte: «Biel hat ein Potenzial, das bisher nicht ausgeschöpft wurde.» Für dieses Gebiet gelte es, eine intelligente Strategie zu entwickeln, die wirtschaftlich, städtebaulich und von der Lebensqualität her interessant sei. «Und eine, in der der Verkehr möglichst verträglich abgewickelt wird», so Werder, der sagte, sein Eindruck sei, dass man innerhalb der Kerngruppe Konsens herrsche, was diese kurzfristigen Empfehlungen angehe. «Das wissen wir aber erst, wenn wir die Schlussfolgerungen dazu definitiv zu Papier bringen.»

 

Neuer Bericht zum Verkehr erwartet

Was ist denn nun aber der kurzfristige Handlungsbedarf? Wie der gestern ebenfalls anwesende Verkehrsexperte Fritz Kobi sagt, bedeute kurzfristig, dass man bei der Umsetzung dieser Massnahme möglichst auf Bestehendem aufbaue. Etwa auf Bieler Reglements, die bereits bestehen. Wichtig sei, dass Verträglichkeiten geschaffen würden: Weniger Lärm, weniger Abgase, keine allzu langen Wartezeiten an Ampeln für Fussgänger. «Das alles soll möglichst rasch umgesetzt werden», sagt Kobi. Doch Illusionen dürfe man sich dabei keine machen: Bis sie realisiert seien, würden mindestens fünf Jahre vergehen. Egal, für welche Lösung man sich entscheide, für Fritz Kobi ist klar, dass man schon sehr bald einmal ein Monitoring und Controlling einführen müsse, um den Verkehr und das Zusammenspiel mit dem Städtebau zu kontrollieren und zu steuern.

In der kommenden Sitzung vom 23. Dezember wird der Kerngruppe dann der Zwischenstand eines Verkehrsberichts vorliegen, der extern in Auftrag gegeben wurde. Der Bericht zeigt unter anderem auf, wo wie viel Verkehr fliesst. Vor allem aber, beantwortet er die Fragen: Woher kommen die Autos und wohin fahren sie?

Ab Januar geht es in der Kerngruppe dann um die längerfristigen Massnahmen, etwa die unterirdischen Varianten.

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