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Biel

Braderie mal anders

Am Wochenende wurde mit der dreitägigen Bieler Braderie der Innenstadt jenes Leben eingehaucht, das viele Menschen seit der Pandemie vermissen. Trotz Einschränkungen war das Fest begehrt.

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Heidi Flückiger

Nach langem Hin und Her fand die Bieler Braderie doch noch statt, wenn auch in verkleinerter Version und drei Monate später als sonst. Das schmälerte das Interesse der Besucher am Fest in keiner Weise. «Endlich wieder Braderie», frohlockte ein Grüppchen junger Leute, das am Freitagnachmittag schon eine Stunde vor Festbeginn darauf wartete, dass es endlich losgeht.

 

Das Wetter spielte mit

Zur Freude aller spielte während der Braderie auch das Wetter mit. Zeitweise herrschten gar sommerliche Temperaturen, was zusätzlich Besucher anlockte, aber auch ein Stück weit die Coronamassnahmen in Vergessenheit geraten liess. Der Besucherandrang und die Lust am Feiern waren gross. Schnell bildete sich entlang der frei zugänglichen Festmeile ein Gedränge und war ein Durchkommen nur noch im Schritttempo möglich. Die Aussensitzplätze der Restaurants waren begehrt und jeweils noch spät abends komplett besetzt.

Nicht nur Marktfahrer, auch Geschäftsbetreiberinnen boten ihre Ware zum Kauf an. In deren Angeboten zu stöbern, entlang des Festgeländes zu schlendern und überrascht zu werden, wie mit der Unterhaltung einer Strassen-Djembe-Band, vermittelte das besondere Braderie-Feeling.

Coronabedingt fand der Volksanlass letztes Jahr gar nicht statt und musste dieses Jahr aus demselben Grund vom Sommer auf den Herbst verschoben werden. Die Bieler Braderie ist ein weitherum bekanntes Fest, das zum immateriellen Kulturerbe der Schweiz gehört und normalerweise bis zu 100 000 Besucher anlockt. Diese Besucherzahl wurde am Wochenende nicht erreicht, weil auf einiges verzichtet werden musste. Nicht nur wirkten weniger Marktfahrerinnen und Vereine mit und war es ihnen nicht erlaubt, Getränke und Mahlzeiten vor Ort zuzubereiten und zu verkaufen, auch kulturelle Unterhaltung war nicht angesagt. Auf Essen musste aber niemand verzichten. Kulinarisches wurde von anderen Anbietern im Take-away-Verfahren verkauft. «Schade» tönte es unisono betreffend der fehlenden Live-Konzerte von Seite der Besucher. «Wir sind glücklich, wieder dabei zu sein und unsere Ware zum Kauf anbieten zu können», freuten sich die Marktbetreiber.

 

Nur mit Zertifikat Einlass

Anders als im frei zugänglichen Braderie-Bereich, erhielten beim umzäunten Festareal am Zentralplatz nur Genesene, Getestete und Geimpfte Einlass. Dort galt auch die Mehrwerggeschirr-Pflicht und mussten Verköstigungen nicht mit dem Teller in der Hand im Stehen verspiesen werden, sondern sitzend an Tischen. Dieser auf Corona geprüfte Festbereich, wurde vorwiegend am Abend genutzt. Wer nicht im Besitz eines solchen Zertifikates war, hatte Gelegenheit sich direkt auf dem Braderie-Gelände bei einem der Testcenter gratis testen zu lassen. Dieses Angebot wurde rege genutzt.

Trotz einiger Abstriche vermochten die Angebote an der Braderie viele Wünsche der Besucher zu erfüllen. Auf dem Bahnhofplatz drehte sich auch das Riesenrad und bei der Dufourstrasse sowie beim Neumarktplatz, lockten weitere Lunapark-Vergnügen. Zu den Highlights zählte der Phönix an der Dufourstrasse, dessen Nutzer in Viererkabinen in hoher Geschwindigkeit auf und ab katapultiert wurden und das Gelächter und Gezeter ein Dauerzustand war. Auch das Büchsenschiessen bei der Bude am Zentralplatz war heiss begehrt.

Peter Winkler, Präsident der Bieler Braderie, äusserte sich mit vollster Zufriedenheit über den Festverlauf. Alle Beteiligten hätten gute Arbeit geleistet und die Corona-Zertifikat-Kontrolle beim speziellen Braderie-Bereich, habe gut funktioniert. Auch die Entsorgung des Abfalls sei im Grossen und Ganzen diszipliniert gehandhabt worden. Ausser kleineren Scharmützeln sei die Braderie in geordneten Bahnen verlaufen, sagte er, was gestern Mittag von der Kantonspolizei bestätigt wurde.

 

Stichwörter: Braderie, Fest, Stadt, Biel, Menschen

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