Sie sind hier

Abo

Leubringen

Drei Stufen bis ins Publikum

La Dolce Vita im Gemeindesaal: Die «Konzerte Evilard» bitten in ihrer 18. Saison nach Italien. Auch im neuen Jahr sollen die Besucher die Möglichkeit erhalten, mit den Künstlern in Kontakt zu treten.

Anne Bernasconi (links) und Heidi Neuenschwander überbrücken die Treppenstufen im Gemeindesaal, die Künstler und Publikum trennen. Bild: Raphael Schaefer

Beatrice Bill

Alles hat 2001 mit der Akustik des Gemeindesaals angefangen. Um den Ort zu beleben, fassten drei Musiker einen Entschluss: Eine Konzertreihe für Kammermusik sollte entstehen. Die beiden Klavierlehrerinnen Marie Anker und Susanne Steinmann ergriffen zusammen mit Urs Philipp Keller, Student für Klavier und Musikgeschichte, die Initiative. Die Gemeindebehörden unterstützten das Vorhaben. Daraus wurde ein in Leubringen beliebter Anlass, um klassische Musik am Wohnort zu geniessen. Dieses Jahr geht die Reihe «Konzerte Evilard» in die 18. Saison. Sie hat sich als kulturelle Bereicherung des Dorflebens etabliert und erfreut sich steigender Besucherzahlen.

Mit dem zehnjährigen Jubiläum wurde die Organisation in die Hände der Leubringerinnen Anne Bernasconi und Heidi Neuenschwander übergeben. Bernasconi ist ausgebildet in Gesang und Musiktheater und heute freischaffende Kulturvermittlerin, unter anderem am Neuen Museum Biel (NMB). Neuenschwander ist Klavierlehrerin an der Musikschule Zollikofen-Bremgarten. Die beiden organisieren seither jedes Jahr vier Konzerte mit namhaften Musikerinnen und Musikern aus der Region. Immer finanziell unterstützt durch die Gemeinde Leubringen-Magglingen.

Viele Musiker bewerben sich selber
Die gute Akustik führt dazu, dass sich viele Musiker selber um einen Auftritt im Saal in Leubringen bewerben. Das erleichtert den beiden Organisatorinnen die Suche nach den Kammermusikgruppen. Anne Bernasconi und Heidi Neuenschwander setzen jeweils das Jahresthema fest – dieses Jahr «La Dolce Vita». Sie wählen geeignete Künstler aus und bestimmen mit ihnen zusammen das Programm. Ab dann beginnt ein kleines, aber effizientes Räderwerk zu laufen: Grafiker Gustavo Quiroz – Heidi Neuenschwanders Ehemann – gestaltet das Jahresprogramm und vor jedem Konzert die dazugehörigen Plakate und Flyer. Floristin Florence Leuenberger kümmert sich um den Blumenschmuck auf der Bühne, und ein paar treue Helferinnen und Helfer stellen die Infrastruktur bereit, samt Apéro am Schluss jedes Konzertes. Man ist aufeinander angewiesen, arbeitet Hand in Hand. Diese Nähe findet sich in der Aufführung wieder. «Es sind nur drei Treppenstufen, welche die Musiker von der Bühne in den Zuschauerraum hinabsteigen müssen», sagt Anne Bernasconi und spielt damit auf einen Leubringer Brauch an: Die Künstler steigen von der Bühne, um den Apéro zu eröffnen.

Zurücklehnen und geniessen
Unter dem Motto «La Dolce Vita» umfassen die vier Konzerte im neuen Jahr viele italienische Komponenten, auf dem Generalprogramm mit einem Liegestuhl versinnbildlicht. Zurücklehnen und geniessen kann man beim ersten Konzert vom Samstag, 26. Januar, mit romantischer Musik aus Albanien und Italien. Die drei Musikerinnen: Erjona Jaho, Violine, Marsela Bineri, Violoncello, und Eni Dibra Hoffmann, Klavier, stammen ursprünglich aus Albanien. Kompositionen von Gioachino Rossini und Nino Rota, der die Musik zu Fellini-Filmen schrieb, werden zu hören sein.

Das zweite Konzert vom 17. März mit dem Trio Clarion (Marc Pantillon, Klavier, Séverine Payet, Klarinette, und Christophe Pantillon, Violoncello) bringt Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, den Russen Mikhail Glinka und Paul Juon sowie wiederum Nino Rota nach Leubringen.

Eine Verknüpfung mit der Konzertreihe «Cadenza» der Musikschule Biel gibt es am 28. April mit Jazz-Suites von Claude Bolling. Das letzte Konzert der Reihe wird am 15. September mit Arien aus Oper und Operette stattfinden, mit Anne-Florence Marbot, Sopran, begleitet von Ursula Weingart am Klavier.

Info: Weitere Informationen finden Sie unter www.konzerteevilard.ch

Nachrichten zu Biel »