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Gastronomie

Ein Paradies für Bierliebhaber

Zwölf Zapfsäulen und ein elektronischer Bierpass: Im neu eröffneten Lokal Beer o’clock an der Marktgasse in Biel kann die Kundschaft eine grosse Vielfalt an Biersorten entdecken.

Bierliebhaber können in der Bieler Filiale von "Beer o'clock" eine stattliche Auswahl von Gerstensäften probieren. Bild: Sébastian Egger

Soll es ein dunkles Bier oder doch lieber ein Lager sein? Wer sich an der Theke mit diesem Entscheid schwertut, dem kommt «Beer o’clock» entgegen. Die Marke hat in Biel eine neue Bar eröffnet, die Zauderer von der Qual der Wahl befreit: Dem Gast wird ein elektronischer Bierpass angeboten, den er mit einem beliebigen Geldbetrag aufladen kann. Dann warten zwölf Zapfhähne mit verschiedenen Brauereispezialitäten nur darauf, die Gunst des Bierfreundes zu erlangen. «Die selbst gezapfte Menge wird auf den Millimeter genau vom Guthaben abgezogen, damit die Kundinnen und Kunden unterschiedliche Geschmacksrichtungen probieren können», erklärt Sébastien Egger, der das «Beer o’clock» am letzten Donnerstag mit seinem Geschäftspartner Thierry Siegfried an der Marktgasse 29 eröffnet hat.

Konzept aus Frankreich

Das Konzept der Bierbar stamme aus dem französischen Annecy. Nach diesem Vorbild gründeten die beiden 2019 in Neuenburg ihr erstes Lokal. «Unsere Bieler Filiale öffnet uns das Tor zur Deutschen Schweiz. Deshalb legen wir Wert auf zweisprachige Bedienung», so Egger. Er kennt die Seelandmetropole aus seiner Zeit als freier Journalist beim «Journal du Jura». Die Atmosphäre der Stadt empfinde er als «warmherzig». Zudem hätten Bernjurassier und Seeländer ein gemeinsames Faible fürs Bier, witzelt der Wahlbieler. Dafür stünden die vielen kleinen Brauereien in der Region.

Will sich «Beer o’clock» als Konkurrentin in den ohnehin umkämpften lokalen Biermarkt zwängen? «Nein», sagt Egger, «es geht vielmehr um eine Ergänzung des Angebotes. Damit bringen wir der Bevölkerung, die oft nur die gängigen Lagerbiere kennt, die Vielfalt der Braukunst näher.» In seiner Bar könne der Gast ein handwerklich gebrautes Stout oder eine Rarität aus fernen Ländern probieren, ergänzt der Gastwirt. Lokale Biere gehörten nicht zum Kerngeschäft von «Beer o’clock», erklärt Sébastien Egger: «Wir setzen auf originelle Geschmacksrichtungen. Daher haben nicht vor, das in Biel gebraute Bier ‘La Marmotte’ anzubieten, denn man kann es bereits im Supermarkt kaufen.» Falls eine Brauerei eine Spezialität herstelle, die nicht im Grosshandel vertrieben werde, «wären wir interessiert», so der Firmenmitgründer. Er weist darauf hin, dass seine Bars zwei Schweizer Biere anböten und das Sortiment laufend den Vorlieben der Kundschaft angepasst werde.

Beratung für Gäste

Im «Beer o’clock» stehen die Servicemitarbeitenden den Gästen beratend zur Seite. Das Ambiente ist auf Gemütlichkeit ausgerichtet und fördert das Gespräch. «Das Alter unseres Publikums bewegt sich zwischen fünfundzwanzig und Ende dreissig. In dieser Gruppe beginnt man, sich für handwerklich hergestellte Produkte zu interessieren, sofern das Budget dies erlaubt». Ein schnelles Bier gegen den Dust sei eher etwas für Studierende mit knappen Ressourcen, stellt Egger fest. Der Gastwirt erkennt im individuellen Bierpass Vorteile: Das Zahlungsmittel helfe beim Entscheid, wie viel Geld man während des Abends ausgeben möchte. Zudem entfallen die Wartezeiten an der Theke, weil jeder Gast seine Kostprobe selbst am Bierhahn zapfen darf. Ausserdem fördere die Karte die Kundenbindung: «Wenn noch ein Guthaben vorhanden ist, wird der Besucher demnächst wieder bei uns einkehren», glaubt Sébastien Egger.

Wer das «Beer o’clock» nur gelegentlich besucht, bezahlt direkt an der Bar. Dort werden auch alkoholfreie Getränke, Spirituosen und kleine Imbissplatten angeboten. Maeva Pleines/pl

Stichwörter: Bier, Biel, Lokal, Gastronomie, Braukunst

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