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Wahlen Nidau

FDP weiter an der Spitze

Die SVP feiert den Einzug in den Nidauer Gemeinderat. Wenn auch nicht mit dem vermeintlichen Shootingstar Leander Gabathuler. Einen Sitzverlust muss die FDP hinnehmen.

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Deborah Balmer

Es ist geschafft! Kurz nach halb zwei gestern Nachmittag gibt der amtierende Stadtpräsident Adrian Kneubühler (FDP) im Rathaus bekannt, wer die Wahl zu seinem Nachfolger gewonnen hat. Es ist eine Stadtpräsidentin. Eine Premiere in der Stadtgeschichte. Die bürgerliche Sandra Hess hat die Wahl gegen den Sozialdemokraten Marc Eyer klar gewonnen. 59,7 Prozent gaben Hess die Stimme, 40,3 Prozent hätten Eyer gerne an der Spitze der Stadt gesehen.

Kurzer Rückblick: Die vergoldete Wanduhr im altehrwürdigen Rathaussaal tickt hörbar. Vertreter der grössten Nidauer Parteien sind anwesend. Der sozialdemokratische Stadtpräsidents-Kandidat Marc Eyer sitzt schon länger da. Jemand hält den Blumenstrauss für Sandra Hess bereit, den sie «egal, wie die Wahlen ausgehen, sowieso verdient» habe. Doch wo bleibt sie? Es ist ruhig, und dann betritt Hess den Saal. Gefolgt von ihren zwei Töchtern und ihrem Mann. Dann die Erleichterung. Hess ist die erste Stadtpräsidentin in der Geschichte des stets bürgerlich regierten Nidau. Sie wirkt berührt und erleichtert zugleich. Die Spannung sei gleich nach der Bekanntgabe des Resultates von ihr abgefallen, sagt sie. Seit Tagen habe sie auf diesen Moment hingefiebert, auch ihre Familie habe mitgelitten. «Nun bin ich sprachlos und freue mich gleichzeitig enorm, dass ich Stadtpräsidentin von Nidau bin», sagt Hess. Als etwas vom Ersten sagt sie: «Versprechen, die ich im Wahlkampf abgegeben habe, werde ich einhalten.»

 

Kontrahent trägts mit Fassung

Und was sagt sie zur Tatsache, dass sie die erste Frau an der Spitze der Stadt ist? Vorerst nur so viel: Das könnte durchaus für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Für die FDP sagt Ralph Lehmann: «Ich bin sehr erleichtert, dass Hess es geschafft hat.» Am Ende habe ihr der Leistungsausweis geholfen. Enttäuscht zeigte sich der Kandidat der SP, Marc Eyer. «Ich trage es aber gleichzeitig mit Fassung», sagt er.

Doch zu diesem Zeitpunkt ist es noch nicht geschafft für die FDP. Eineinhalb Stunden später werden die Resultate für den Gemeinderat verkündet. Die FDP weiss, das sie viel zu verlieren hat. Wird es die SVP schaffen? Tatsächlich erzielt die Partei mit 15,3 Prozent Wähleranteil ein Glanzresultat. Auf Anhieb schafft sie nicht nur den Sprung in den Stadtrat, sondern auch in den Gemeinderat. Allerdings nicht mit dem vermeintlichen SVP-Shootingstar Leander Gabathuler: «Mein jugendliches Alter war wohl doch ein Faktor.» Gewählt haben die Nidauer Roland Lutz. Er war bereits einmal im Nidauer Stadtrat vertreten - wenn auch nicht für die SVP (sondern für die SP und später die FDP). Er hatte nicht mit seinem Erfolg gerechnet, versichert aber, dass er sich «freue wie verrückt». Er versprach, dass er im Gemeinderat kein «Polteri» sein werde. Als dieser war er allerdings im Stadtrat bekannt.

 

FDP muss einen Sitz abgeben

Die FDP verliert auf Kosten der SVP einen Sitz im Gemeinderat. Sie hat nur noch zwei statt wie bisher drei Vertreter. Wiedergewählt wurde Dominik Weibel, neu zieht der bisherige Stadtrat Martin Fuhrer in den Gemeinderat ein. Weiterhin mit zwei Sitzen vertreten ist die SP. Allerdings gibt es eine Rochade: Elisabeth Brauen wurde nicht wiedergewählt. Statt ihr wählten die Nidauer Marc Eyer. Auch Christian Bachmann hat es erneut geschafft. Problemlos wieder in die Exekutive zieht der Grüne Florian Hitz.

Am meisten Grund zur Freude von allen hatte gestern wohl die neue Stadtpräsidentin Sandra Hess. Sie hat nicht nur den Blumenstrauss dankend entgegengenommen, sondern auch am späten Nachmittag im Stadthaus an der FDP-Feier entsprechend viele Gratulationen.

Kommentare

faktus

Im Nachtrag zu meinem untenstehenden Kommentar, möchte ich Ihnen, geehrter Herr Lutz, ganz herzlich zur Wahl in den Nidauer Gemeinderat gratulieren! Dass die SVP auf Anhieb einen Wähleranteil von 15.3% erreichte, überrascht niemand: Die schweizweit, eine der "negativsten" Stadt, mit so viel am Sozialpfropfen hängenden Bewohner(innen), hat die arbeitenden und steuerzahlenden Nidauer Stimmbürger(innen) aufgerüttelt! Ich weiss, als Executiv-Mitglied muss jedes Gemeinderats-Mitglied die Parteifarbe und das Parteibüchlein zweitrangig werden lassen. Trotzdem hoffe ich, dass Sie, Herr Lutz, Ihre klare Offenheit und "Fakten beim Namen nennen", behalten werden und der Gemeinde wieder zu einem "ehrwürdigeren" Namen verhelfen können! Vergessen Sie aber eines nicht: Die Medien werden ALLE Ihre Worte, Aussagen, Vorschläge oder Einsätze auf die Goldwaage legen und mit der Lupe Momente suchen, um Sie (vorallem Ihre Partei) zu kritisieren oder sogar zu verunglimpfen! Fazit: Als SVP-ler lebt man, von allen anderen Amts- oder Behördenmitglieder, am "gefährlichsten" !


faktus

Roland Lutz schreibt Leserbriefe und kommentiert oftmals treffend Berichte und Themen im BT-online. Jedesmal nimmt er klar und deutlich mit seiner gesunden, "eidgenössischen" Ansicht Stellung. Darum, so lesen wir nun nach seiner Wahl in den Nidauer Stadtrat, sei er schon früher ein "Polteri" im Rat gewesen! Ich finde es schade, dass Herr Lutz offenbar kurz nach seiner Wahl sich in eine "gutmenschliche" Politausgangslage versetzen will und den Journalisten verspricht, kein "Polteri" zu sein! Nur weil einer aus der SVP ein politisches Amt erreicht hat und hoffentlich weiterhin die Fakten beim Namen nennt, ist man noch lange nicht ein "Polteri"! Leider wird auch den 15.3% gewählten Volksparteiler der wählerstärksten Partei nun auch in Nidau jedes Wort und jede Handlung auf die Goldwaage gelegt, um die von allen anderen Parteien "verhasste" SVP mit Personenkult, zu verunglimpfen, statt ihre Anliegen, Vorschläge und Fakten sachlich aufzunehmen, zu analysieren und danach darüber abzustimmen! Wenn ich einer Partei beitreten würde, käme nur eine linke "Geldverteiler-Partei" in Frage: Dort könnte ich (als einer der auch Klartext spricht) problemlos sagen und schreiben was ich denke, möchte und als wichtig erachte; die dortige "Messlatte" liegt viel Höher, um als "Polteri" verurteilt zu werden!!


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