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Biel

Im Einsatz für die Frau

Der Zonta Club setzt sich weltweit gegen Gewalt an Frauen ein. Auch der Bieler Ableger konnte schon verschiedene Projekte realisieren.

Symbolbild: Pixabay
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Carmen Stalder

Zonta ist ein Service Club für Frauen, der sich für die Verbesserung der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Stellung der Frauen einsetzt. Die Schwerpunkte liegen bei der Ausbildung sowie bei der Bekämpfung der Gewalt an Frauen. Gegründet wurde der Club 1919 in New York. Heute hat Zonta weltweit über 30_000 Mitglieder in 67 Ländern, die in 1200 lokalen Zonta Clubs organisiert sind – einer davon befindet sich in Biel.
Der 1982 gegründete Bieler Club ist der schweizweit einzige, der deutsch- und französischsprachige Mitglieder vereint. Charlotte Spiess und Barbara Clénin sind die Co-Präsidentinnen des Ablegers. Gerne würden sie weitere Frauen in ihre Reihen aufnehmen – derzeit sind es nämlich gerade einmal deren zehn. Das hindert sie jedoch nicht in ihrem Engagement: «Wir sind zwar klein, bringen aber viel auf die Beine», sagt Spiess.


Gassenküche und Frauenhaus
Dem Club gehören gut ausgebildete Frauen in verantwortungsvollen Positionen und aus verschiedensten Berufen an. Die Frauen in Biel finanzieren hauptsächlich Projekte, die Mädchen und Frauen unterstützen. So haben sie beispielsweise dem Frauenhaus in Biel finanziell unter die Arme gegriffen. Auch die Gassenküche konnte in ihren Anfängen auf einen Geldbetrag des Zonta Clubs Biel zählen – dass dort auch Männer ein- und ausgehen, steht der Unterstützung der sogenannten Zontiennes nicht im Weg. Eine weitere vom Club unterstützte Institution ist das Landschaftswerk. Hier fliesst das Geld der Frauen in ein Projekt mit Migrantinnen.
Aktuell setzt sich der Club für das Mädchenhaus in Biel ein: Der Verein «MädchenHouse des Filles» möchte in der Region Seeland/Berner Jura eine Zufluchtsstätte für gefährdete, minderjährige Mädchen zwischen 14 und 20 Jahren bereitstellen (das BT_berichtete. «Dieses Angebot ist zwingend nötig, der Bedarf ist vorhanden», sagt Clénin. Vor zwei Jahren hat der Zonta Club deshalb am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen zu einer Podiumsdiskussion zum Thema eingeladen.
Die Mitglieder des Bieler Clubs, die aus dem ganzen Seeland stammen, kommen einmal im Monat zusammen. Entweder diskutieren sie dann über anstehende Projekte, lauschen einem Vortrag oder gönnen sich auch einmal ein gemeinsames Essen. «Der Club hilft uns Frauen, sich untereinander zu vernetzen und neue Freundschaften zu knüpfen», sagt Spiess.


Probleme nicht wahrhaben
Um sich und ihre Tätigkeiten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, verkaufen die Frauen jedes Jahr am Bieler Zibelemärit Suppe. Sowieso, über Themen wie Gewalt an Frauen zu sprechen, sei auch heute noch eine Herausforderung, sind sich die Co-Präsidentinnen einig. So habe die Podiumsdiskussion zum Mädchenhaus weniger Interessierte angelockt, als sich die beiden erhofft haben – «weil nicht alle Menschen diese Probleme wahrhaben wollen», zeigt sich Clénin überzeugt.
2016 hat der Zonta Club in Biel erstmals Selbstverteidigungskurse für Frauen angeboten. Das sei gut angekommen und solle deshalb im kommenden Jahr wiederholt werden. Ebenfalls wollen Spiess und Clénin im Rahmen der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» ein grösseres Projekt realisieren – jedoch erst 2018. Aus organisatorischen Gründen habe es für dieses Jahr nicht gereicht. Wer selbst ein Projekt zur Unterstützung von Frauen hat, darf sich gerne beim Zonta Club melden: Die Mitglieder freuen sich über neue Ideen, die sie unterstützen können.


Link: www.biel.zonta.ch
 

Stichwörter: 16 Tage, Gewalt, Frauen, Biel

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