Sie sind hier

Abo

Nidau

Mühlefeldschulhaus ausbauen?

Die Bieler Schulkommissionen befürchten negative Folgen für die Nidauer Romands, die nicht mehr in Biel die Schule besuchen dürfen. Nun sollen rasch Auswege gefunden werden.

In den letzten Sitzungen haben die französisch- sowie die deutschsprachige Schulkommission der Stadt Biel über den Beschluss der Gemeinde Nidau bezüglich der Einschulung der französischsprachigen Schülerinnen und Schüler geredet. Die Schulkommissionen befürchten, dass dieser Beschluss für die betroffenen Schülerinnen und Schüler negative Folgen nach sich ziehen wird und unterstützen die Initiative des Gemeinderates Biel zur Organisation einer Diskussionsrunde zwischen den beiden Gemeinden und dem Kanton Bern. Für die Bevölkerung sei die Grenze zwischen Biel und Nidau so gut wie nicht erkennbar, schreiben die Schulkommissionen in ihrer Mitteilung. Das gelte insbesondere für die Quartiere Mühlefeld und Weidteile. «Für einige Kinder aus Nidau ist die ‹Ecole des Peupliers› in Biel sogar die nächstgelegene Schule.»

Minderheiten ernst nehmen

Ein 20-prozentiger Anteil französischsprachiger Kinder stelle eine ernstzunehmende Minderheit dar, so die Kommissionen. Dass die Tradition des Rechts auf Einschulung in eine französischsprachige Schule in Frage gestellt werde, werfe Probleme auf. In den Gesprächen mit den Behörden von Nidau habe die Stadt Biel ihre Bereitschaft erkennen lassen, nach Lösungen zu suchen. «Die Schulkommissionen bedauern, dass diese Möglichkeit nicht ausgeschöpft wurde.»

Idee: Umbau prüfen

Francesco Parrino, Präsident der französischsprachigen Schulkommission der Stadt Biel, sagt, man verfolge bei der Stadt folgende Ideen: «Prüfenswert ist etwa, das Mühlefeldschulhaus umzubauen und zu vergrössern.» So hätten sowohl die französischsprachigen Nidauer Schüler als auch die Bieler Schüler im Schulhaus Platz.

Laut Parrino fühlen sich die Schulkommissionen der Stadt Biel auch für die Romands in anliegenden Gemeinden verantwortlich. Die Schulkommissionen ermutigen die beteiligten Partner, Auswege zu finden, die dem Wohl der Kinder dienen. mt/bal

Kommentare

rowoltz1955

Stimmt fast alles! Es stimmt, dass die Romands jetzt laut protestieren und verlangen, dass sie nicht gleich behandelt werden und drücken jetzt auf die moralische Tränendüse. Die Nidauer grenzen anscheinend die franz. sprechende Minderheit aus, man spricht sogar von etischer Säuberung!!. Dass diese Minderheit ca. 350'000 / Jahr kostet interessiert nicht. Man will sich ja auch nicht an den Kosten beteiligen, man hat das System ja auch 30 Jahre lang durchgeführt. Nidau gilt offiziell als Deutschsprachig, damit darf und kann Nidau auch keine französichsprachige Schulen eröffnen. Ganz Schlaue machen jetzt den Vorschlag, Nidau einfach mal schnell zur zweisprachigen Stadt zu erklären (wie Biel und Leubringen) und dann ist das Problem gelöst. Dass der Kanton mit seinen finanziellen Problemen dies nicht bewilligen würde ist ja klar!


chrimel

Fassen wir mal zusammen: Da gibt es eine deutschsprachige Gemeinde, welche (letztendlich aus goodwill) den französisch sprechenden Kindern einen Schulbesuch in der Nachbarsgemeinde finanziert. Die Nachbarsgemeinde, welche diese Kinder (ebenfalls aus goodwill) in ihrer Schule aufnimmt, muss aufgrund steigender Schüler diese so platzieren, dass die Kinder nicht mehr in das nächstgelegene Schulhaus können (konnte ich als in Biel wohnhafter Schüler übrigens auch nicht...). Nun passt das einigen Eltern nicht, vor allem weil sie sich selber um den Transport kümmern müssen. Sie erhalten Privilegen, wollen sich aber nicht im geringsten Masse an den Kosten beteiligen. Sie klagen und erhalten Recht. Nidau kann die Kosten mit Segen von Oben den Bielern abschieben. Diese lassen sich dies berechtigterweise nicht gefallen und künden den Vertrag mit Nidau. Nidau selber ist aufgrund der schwierigen Gemeindefinanzen nicht gewillt (und auch nicht verpflichtet), französischsprechende Schulklassen zu eröffnen. Fazit, die Kinder müssen in die deutsche Schule. Ein hoch auf die nicht sehr weitsichtigen Eltern, die Extras beziehen und keinen Rappen dafür bezahlen, resp. keinen Aufwand dafür betreiben wollen (z.B. Begleit- oder Fahrdienst untereinander machen). Gratuliere! Die Rechnung bezahlen Eure Kinder!


Nachrichten zu Biel »