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Gastronomie

Tacos und Burger auf Rädern

Die Stadt Biel stellt ab kommendem Frühling Plätze für Foodtrucks zur Verfügung. Neben Standorten im Zentrum entstehen auch solche in den Quartieren.

Ab 2022 gelten für Foodtrucks neue Regeln. Bild: Anne-Camille Vaucher/A

Roman Bertschi

Die Bieler Innenstadt wird um mehrere kulinarische Attraktionen reicher. Ab nächsten Frühling sollen auf der Esplanade, dem Robert-Walser-Platz, der General Dufour-Strasse und dem Orpundplatz Foodtrucks die Stadt beleben. Bei der Auswahl der Standorte fiel die Wahl neben belebten Plätzen auch auf Quartierstandorte. Dies verkündeten gestern Morgen Biels Stadtpräsident Erich Fehr, Sicherheits- und Sozialdirektor Beat Feurer sowie Vertreter der Behörden vor den Medien.

«Allen Standorten gemeinsam ist, dass diese ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen», sagt Fehr. Somit bringen die Foodtrucks einerseits Leben in periphere Quartiere, andererseits gehe es bei den belebten Standorten darum, noch mehr Leute in die Zentren zu bringen, so Fehr.

Verbindliche Richtlinien

Neben der Verteilung der Foodtrucks auf die Standorte wird neu auch deren Betrieb reguliert, dies dank einer neuen Verordnung, die seit diesem Mai in Kraft ist. Sie beurteilt unter anderem die Originalität und die Qualität des Angebotes. Zudem soll dieses saisongerecht sein sowie in einem ausgewogenem Preis-Leistungsverhältnis stehen. Und mindestens ein Teil der verarbeiteten Lebensmittel soll aus regionalem Anbau stammen. Auch der Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanke kommt im Bewilligungsverfahren nicht zu kurz: Die Verpackungen und die Art der Produktion müssen umweltgerecht sein und es soll bei der Zubereitung Energie gespart werden. Ebenso wichtig ist, dass Littering vermieden und Abfälle soweit möglich recycelt werden. Da die mobilen Feinschmeckerküchen nicht unter die Gewerbeverordnung fallen, sind höchstens drei Stehtische, für maximal sechs Konsumierende erlaubt. Verboten sind alkoholische Getränke sowie das abspielen von Musik rund um die Anlage. Letzteres um unnötige Lärmemissionen in den Quartieren zu verhindern.

Und auch das optische Erscheinungsbild ist wichtig: «Die Foodtrucks müssen als solche erkennbar sein, sich ins Quartier- und Stadtbild einfügen sowie über die notwendige Infrastruktur verfügen», heisst es in der Verordnung. Zudem spielt die Erfahrung der Betreiber eine Rolle, diese müssen einschlägige Referenzen aufweisen.

Wer eine Bewilligung erhalten hat, kann ihren oder seinen Foodtruck während eines Jahres betreiben. Anschliessend kann die Bewilligung für jeweils ein Jahr verlängert werden dies für maximal zwei Jahre. Interessierte können sich auf www.biel-bienne.ch/foodtrucks bewerben. Die Anmeldefrist dauert bis zum 15. Oktober. Im Anschluss werden die Bewerbungen von der Stadt geprüft und entsprechend den Richtlinien beurteilt.

Erleichterte Kontrollen

Die vorgestellte Idee stiess nicht überall auf Begeisterung, sagt Fehr. Denn bisher wurden Foodtrucks vor allem auf privaten Grundstücken betrieben, womit sie der Regulierung durch die Behörden entgingen. «Besser ist es, einen neuen Trend zu regulieren, statt ihn zu verbieten», so Fehr. Und André Glauser, Leiter der Abteilung Öffentliche Sicherheit betont, dass die neue Ausgangslage Kontrollen erleichtere, wie diese bei herkömmlichen Gastrobetrieben bereits durchgeführt werden. Solche Betriebe werden beispielsweise regelmässig auf die Einhaltung von Hygienevorschriften hin kontrolliert.

Start nächstes Jahr

Falls die Nachfrage da ist, installiert die Stadt ab 2022 bis 2023 weitere Foodtrucks auf dem Neumarktplatz, der Zürichstrasse, dem Brühlplatz und der Unionsgasse. Das neue Angebot ergänze die bestehenden Gastroangebote, anstatt diese zu konkurrenzieren, sagt Fehr.

Die Foodtrucks ermöglichen den Bielern und Bielerinnen den Genuss von Burgern, Fajitas, Nachos und frischer Pasta sowie vielen weiteren Köstlichkeiten direkt vor ihrem Haus. Damit das Angebot spannend bleibt, wechseln die mobilen Feinschmeckerküchen täglich den Standort. Ebenso zur Abwechslung trägt ein jährlicher Aufruf der Stadt bei, bei dem sich neue Bewerberinnen melden können. Zudem kann ein Betreiber pro Woche an höchstens vier Tagen einen Stand betreiben.

Trendiger Streetfood

Mit dem Angebot reagiert die Stadt auf ein wachsendes Bedürfnis nach Streetfood. Foodtrucks zogen in den letzten Jahren ein breites Publikum an, sei es bei der Braderie oder beim Foodtruck-Festival in Grenchen, das diesen Sommer das erste Mal stattfand. Die Regulierung lenkt nun den Trend in geordnete Bahnen.

Stichwörter: Gastronomie, Biel, Foodtrucks

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