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Biel

Trotz allem den Sommer feiern

Auf dem Expo-Areal und dem Strandboden finden in diesem Sommer doch noch diverse Anlässe statt. Die Betreiber des Summer-Now-Festivals, der Bar und der Beachtown ziehen eine positive erste Bilanz.

Kleine Konzerte, kleines Publikum: Das Summer Now ist wie die kleine Schwester des grossen Lakelive-Festivals. Matthias Käser

von Carmen Stalder

Kein Stedtlifest und keine Braderie, weder Stars of Sounds noch Lakelive, vom Podring bis zum Big Bang alles abgesagt: Das Coronavirus hat die Veranstaltungskalender in der Region leer gefegt. Einige Organisatoren haben aber trotz aller Widrigkeiten an der Planung ihrer temporären Bars oder Festivals festgehalten.

Seit drei Wochen findet auf dem Expo-Areal in Nidau das Summer Now statt. Organisiert wird es von den Veranstaltern des Lakelive. Mit einer verkleinerten Variante der grossen Sommersause wollen sie doch noch etwas Festivalstimmung an den Bielersee bringen. Das sei bisher gut gelungen, sagt Mitorganisator Lukas Hohl. Als lokale Event-Agentur habe man sich der Bevölkerung gegenüber verpflichtet gefühlt, auch diesen Sommer etwas zu bieten.

Besonders am ersten Wochenende sei das Festivalgelände geradezu überrannt worden. «Die Erwartungen der Gäste waren hoch, sie waren neugierig, was hier läuft», sagt Hohl. Grundsätzlich hat sich das kostenlos zugängliche Summer Now eher dem Konzept «klein aber fein» verschrieben. Auf der Bühne treten Künstlerinnen und Musiker aus der Region auf, es gibt eine Spielecke für Kinder, gemeinsame Sport-Aktivitäten und kulturelle Anlässe.


Dankbare Musiker

Nach den Konzerten können die Gäste die Künstler mit Kollekten unterstützen. «Auch für sie ist die Situation nicht einfach, deshalb sind sie im Moment mit allem zufrieden», so Hohl. Er spüre eine grosse Dankbarkeit, nicht nur von den Musikerinnen, sondern auch von den Besuchern sowie den Partnern und Lieferantinnen, die dank des Festivals doch noch einen Auftrag ergattern konnten.

Auf dem Festivalgelände gibt es rund 280 Sitzplätze. Sind diese besetzt, wird das Gelände für weitere Besucher gesperrt. An vier Abenden finden Partys statt, die man nur mit einem im Vorverkauf erworbenen Ticket besuchen kann. Für ein allfälliges Contact Tracing muss vor Ort die Identitätskarte gezeigt werden. Danach werden die Partygängerinnen in zwei getrennte Sektoren à jeweils 300 Personen unterteilt. Die Sicherheitsmassnahmen würden gut funktionieren, sagt Hohl. «Die Leute ziehen mit und nehmen es ernst.»


Keine Stehplätze

Gleich neben dem Summer Now befindet sich die vom Verein Fair betriebene Bar mit nachhaltig hergestellten Getränken. Nach einigem coronabedingten Hin und Her vor der Eröffnung (das BT berichtete) laufe es nun gut, sagt Mitorganisator Steve Iseli. Mit dem Vorjahr sei die Auslastung dennoch nicht vergleichbar: Um Gedränge zu vermeiden, verzichten die Betreiber auf Stehplätze. Und auch Stühle hat es weniger als sonst. Statt für 300 hat es nur noch Platz für 170 Gäste.

Pro Tisch muss eine Person ihre Kontaktdaten hinterlassen – auch wenn die Gruppe weniger als fünf Gäste umfasst. Das sorge teils für Diskussionen, so Iseli. «Wir haben immer etwas mehr gemacht, als eigentlich gefordert war.» Ebenfalls für Gesprächsstoff sorge das Sortiment. Gerade neue Gäste, die das Konzept der Bar noch nicht kennen, würden mit Erstaunen darauf reagieren, dass es beispielsweise keine Cola gibt.

Neben dem Summer Now und der Bar lockt auch die Lago Lodge gleich nebenan Gäste an. Ist das nicht etwas zu viel des Guten? Es herrsche kein Konkurrenzdenken, sondern ein Miteinander, sagen sowohl Hohl als auch Iseli. Letzterer kann auch noch gleich eine passende Anekdote liefern: Vor drei Jahren habe die Bar ihren Strom von der Lago Lodge bezogen. Und dieses Jahr beziehe das Summer Now Strom von der Bar.


Mehr Konsumation

Auf dem Bieler Strandboden steht die Beachtown – und das zum zehnten Mal. Die Bar mit Sandstrand, Liegestühlen und Palmen komme auch dieses Jahr gut an, sagt Mitorganisator Dominique Antenen. Wegen Corona hat es nur Platz für zirka 200 statt 500 Gäste. Antenen empfiehlt deshalb, im Voraus eine Lounge zu reservieren. «Wir waren auch schon ausgebucht.»

Anders als in den Vorjahren würden die Besucherinnen und Besucher länger bleiben und mehr konsumieren. Zahlenmässig sehe es deshalb gut aus. Neben kühlen Drinks gibt es in der Beachtown auch Shishas. Ganz coronakonform erhält jeder Gast sein eigenes Mundstück. Ausserdem würden die Tische nach jedem Besuch gründlich gereinigt, versichert Antenen.

Info: Summer Now: noch bis am 15. August auf dem Expo-Areal. Bar: noch bis am 24. August ebenfalls auf dem Expo-Areal. Beachtown: noch bis am 6. September auf dem Strandboden.

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