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Toplohn

1.7 Millionen Franken für BKW-Chefin

Nach harscher Kritik hat der Berner Energiekonzern BKW die Vergütung für Konzernchefin Suzanne Thoma reduziert.

Symbolbild: Keystone

2,031 Millionen Franken: So viel erhielt BKW-Chefin Suzanne Thoma im Jahr 2018 vom Energiekonzern. Das waren 0,7 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Nach diesem Lohnsprung forderten Politiker von links bis rechts den Regierungsrat auf, bei der mehrheitlich dem Kanton gehörenden BKW einzugreifen. Der Regierungsrat erklärte, er sorge sich um den Ruf des Unternehmens, und er verlangte vom Verwaltungsrat, das Vergütungsmodell zu überprüfen.

Jetzt sickert durch: 2019 hat die BKW-Chefin rund 1,7 Millionen Franken erhalten. Das bestätigten mehrere Quellen gegenüber dieser Zeitung. Die BKW teilt auf Anfrage mit, Gerüchte kommentiere man nicht. Sie will den Geschäftsbericht für das vergangene Jahr am 18. März veröffentlichen. Verwaltungsratspräsident Urs Gasche hatte angekündigt, ein neues Vergütungsmodell noch vor der Generalversammlung 2020 vorzulegen. Das ist noch nicht geschehen. Gemäss dem bisherigen Modell hat sich für 2019 eine Lohneinbusse der BKW-Chefin um rund 0,3 Millionen Franken abgezeichnet. Denn knapp diese Summe hatte sie 2018 als einmalige Nachzahlung wegen des Primatwechsels der Pensionskasse erhalten.

Den Rest der Lohnerhöhung begründete der Verwaltungsrat mit dem guten Geschäftsgang und dem deutlichen Kursanstieg der Aktie. Zudem solle das Salär jenen bei Konkurrenten angeglichen werden. Der Verwaltungsrat erhöhte daher den Grundlohn und auch den in bar entrichteten Bonus um 20 Prozent. Ferner stieg die in Aktien entrichtete Erfolgsbeteiligung ebenfalls kräftig.

Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) hatte das 2-Millionen-Topsalär als «nicht nur politisch völlig unsensibel» bezeichnet. Grossrat Samuel Krähenbühl (SVP, Unterlangenegg) findet nun 1,7 Millionen Franken noch immer «unangemessen hoch». Denn der Konzern gehöre nicht nur mehrheitlich dem Kanton, sondern er profitiere auch von Monopolen bei Netzen und in der Grundversorgung. Die Lohnsenkung sei aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Krähenbühl hat eine Anfrage beim Regierungsrat zu den Vergütungen für die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat bei der BKW im Jahr 2019 eingereicht. Spätestens in einem Monat bei der Bilanzpräsentation erhält er Klarheit. Julian Witschi

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