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Wahlen

634 Frauen und 1271 Männer kandidieren

Die Ausgangslage für die Grossratswahl ist klar: 634 Frauen und 1271 Männer stei- gen ins Rennen um die 160 Parlamentssitze. Das sind we- niger Kandidierende als 2010. Leicht erhöht hat sich dagegen der Frauenanteil.

160 Sitze sind im Berner Kantonsparlament zu besetzen. Fast 88 Prozent der bisherigen Grossrätinnen und Grossräte treten zu den Wahlen am 30. März erneut an. Bild: Andreas Blatter

Andrea Sommer

Am 30. März wählen die Bernerinnen und Berner das neue Kantonsparlament. Für die 160 Sitze haben sich bis zum Ablauf der Anmeldefrist von gestern um 12 Uhr 1905 Kandidierende gemeldet. Die Parteien haben insgesamt 127 Listen eingereicht. Laut der Staatskanzlei sind dies sechs weniger als bei den Wahlen 2010. Von den bisherigen Grossrätinnen und Grossräten kandidieren 140 wieder, was 87,5 Prozent entspricht. 2010 traten 85 Prozent der Bisherigen wieder an.

Personelle Probleme

Unter den 20 Parlamentarierinnen und Parlamentariern, die nicht wieder antreten, sind Schwergewichte wie Bernhard Antener (SP, Langnau), Markus Meyer (SP, Roggwil) oder Bethli Küng (SVP, Saanen). Sie alle können sich wegen der Amtszeitbeschränkung ihrer Parteien nicht erneut zur Verfügung stellen.

Leicht gesunken ist die Zahl der Kandidierenden: Im kommenden März treten 32 Personen weniger an als noch 2010. Leicht zugenommen hat hingegen der Anteil der Kandidatinnen: 2010 waren es rund 32 Prozent, heute liegt der Frauenanteil bei 33,3 Prozent. Dieser Anstieg dürfte vor allem auf das Konto der SP gehen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Geschlechterparität zu erreichen und in sieben von neun Wahlkreisen mit Frauenlisten antritt. Für die 24 Sitze im Bernjurassischen Rat bewerben sich insgesamt 145 Kandidatinnen und Kandidaten auf 23 Listen. 2010 waren die BDP und die Grünliberalen (GLP) die grossen Wahlgewinner. Nun wollen die beiden Parteien noch einmal zulegen. Die BDP will ihre Sitzzahl von 25 auf 27 steigern, die GLP spricht sogar von vier zusätzlichen Sitzen, was eine Verdoppelung wäre.

Wahlerfolge können allerdings auch personelle Probleme bringen, wie das Beispiel der BDP in der Stadt Bern zeigt. Im An- schluss an die Stadtratswahlen 2012 hatte die Partei Mühe, die gutgemachten Sitze auch wirklich zu besetzen.

Schafft die FDP die Wende?

Die SVP will um drei Sitze zule- gen. 2010 konnte die Partei die durch die Abspaltung der BDP im Jahr 2008 entstandenen Verluste fast wettmachen. Erreicht die SVP ihr Ziel, dann wäre sie neu wieder mit 47 Sitzen im Kantonsparlament vertreten – das sind so viele Sitze, wie die SVP in den Wahlen 2006 erzielt hatte.

Bei der FDP wird sich nun zeigen, ob sie das Steuer herumreissen kann. Optimistisch sagt die Partei auf Anfrage, das Ziel sei, die heutige Fraktion von 17 Sitzen auf 20 zu vergrössern. 2010 war die FDP die grosse Verliererin und musste einen Verlust von neun Sitzen und 6,1 Prozent Wähleranteil hinnehmen.

Auch die SP gehörte mit einem Verlust von sechs Sitzen zu den Verliererinnen. Ebenso die Grünen mit minus drei Sitzen. Nun strebt die SP ein Plus von zwei bis drei Sitzen an. Die Grünen wollen drei Mandate mehr und damit den Stand von 2006 erreichen.

Wahlkreis Biel-Seeland

Im Wahlkreis Biel-Seeland versucht die FDP, mit dem Geschäftsführer der kantonalen Partei zu punkten. Sie tritt mit Stefan Nobs zu den Grossratswahlen an, bringt dazu mit dem aktuellen Lysser Gemeindepräsidenten Andreas Hegg einen weiteren prominenten Kopf.

Abgänge muss sie keine verkraften. Alle drei Bisherigen machen weiter.

Auch die siebenköpfige SVP- Vertretung zeichnet sich durch Konstanz aus. Bei ihren Neulingen sticht der Aarberger Gemeindepräsident Fritz Affolter heraus, der sich als Kritiker der kantonalen Spitalpolitik hervor- tut. Gleich zwei Abgänge muss die SP verkraften. Hier will die abgewählte Lysser Gemeinderätin Maya Bühler mithelfen, die Lücke zu füllen. Apropos Prominenz: Die GLP setzt Konsumentenschützer Michel Rudin (Lyss) als Zugpferd ein.

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