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Schulen

Ärger über die Bestellung der Corona-Massentests

Die Berner Gemeinden, die repetitive Tests in den Schulen wieder einführen wollen, sind genervt.

Symbolbild: Keystone

Mehrere Berner Gemeinden im Kanton Bern wollten zum Schulstart diese Woche mit den repetitiven Corona-Massentests an Schulen starten. Daraus wurde nichts: Die Anmeldung auf der Plattform Together we test stand erst am Montag bereit, und die Auslieferung des Materials dauert in der Regel eine Arbeitswoche, wie die «Berner Zeitung» berichtete.

Nun hatte beispielsweise Köniz und Wohlen gehofft, zumindest nächste Woche mit den seriellen Tests zu beginnen. Doch nun droht auch dieser Zeitplan zu scheitern. Seit Montag können sich die interessierten Schulen auf «Together we test» zwar anmelden – jedoch funktioniert die Bestellung des Materials nicht.

Hans-Peter Kohler, FDP-Grossrat und Könizer Gemeinderat, ist darob verärgert: «Ich erwarte umgehend eine öffentliche Information vonseiten Kanton und ‹Together we test›», sagt er. Man wolle vorwärtsmachen, doch nun herrsche bei der Einführung der Massentests Stillstand.

Auch in Wohlen versuchen die Schulen laut Gemeindepräsident Bänz Müller (SP Plus) seit Montag zweimal täglich, die Spucktests zu bestellen – bisher ohne Erfolg. Man versuche es weiter, gemeindeseitig sei man bereit.

Laut dem Betreiber von «Together we test», der privaten Spitalgruppe Hirslanden, liegt das daran, dass der Kanton die definitiven Rahmenbedingungen noch nicht bekannt gegeben hat, wie Mediensprecher Simon Kessler auf Anfrage sagt. Man habe noch auf die Kommunikation vonseiten der Behörden gewartet. Diese sei gestern am Nachmittag erfolgt, so Kessler. Die Bestellung des Materials durch die Schulen soll voraussichtlich noch am späten Mittwochabend möglich sein, die Schulen würden per Mail darüber informiert.

Der Regierungsrat hat derweil festgelegt, dass mindestens 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler mitmachen müssen, damit eine Schule die repetitiven Tests wieder einführen kann. Noch letzte Woche hatte er zunächst eine Pflicht für die Schülerinnen und Schüler vorgesehen.

Ob die Auslieferung des Testmaterials bis nächste Woche klappt, muss sich zeigen. Nachdem die Schulen und Gemeinden sich also darauf eingestellt haben, spätestens eine Woche nach Schulbeginn mit den Tests zu starten, könnte es nun im schlimmsten Fall sein, dass die repetitiven Tests erst zwei Wochen nach den Winterferien ankommen. Bis dahin bleiben die Schulen beim Ausbruchstesten.

Der Kanton hatte die repetitiven Tests an Schulen im Spätsommer 2021 abgeschafft und seither auf das Ausbruchstesten gesetzt. Seit letzter Woche können Gemeinden aber selber entscheiden, ob sie das Massentesten wieder einführen wollen. Gemeinden, die das möchten, sind Bern, Burgdorf, Köniz und Wohlen. In Biel ist man noch unschlüssig, während Thun beim Ausbruchstesten bleibt. Carlo Senn

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