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Bahnunternehmen

BLS will Hauptsitz für 700 Mitarbeiter

Die BLS sucht einen neuen Standort für ihre Zentrale. Niederwangen, Zollikofen und Burgdorf sind
in der Schlussrunde. Die Stadt Bern ist aus dem Rennen.

Die BLS will aus dem Bürogebäude am Bollwerk in Bern ausziehen. Bild: Adrian Moser

Stefan Schnyder

Die BLS gehört zu den grösseren Arbeitgebern in der Stadt Bern. Doch in ein paar Jahren wird dies nicht mehr der Fall sein. Das Bahnunternehmen hat auf dem Stadtgebiet keinen Standort für seinen neuen Hauptsitz gefunden, wie Mitarbeiter gegenüber dieser Zeitung sagen. BLS-Sprecherin Tamara Traxler bestätigt: «Die Evaluation der möglichen Standorte läuft derzeit. Die Projektgruppe prüft mögliche Areale in Niederwangen, Zollikofen und Burgdorf.» Die BLS will das genaue Grundstück erst 2020 bekanntgeben, wenn der Standortentscheid gefallen ist.

Auf viele Standorte verteilt

Das Bahnunternehmen plant einen Neubau, der Platz für 700 Mitarbeitende bietet. Heute sind verschiedene Abteilungen auf diverse Standorte in der Stadt und der Region verteilt. Eine grosse Zahl von BLS-Angestellten arbeitet heute im Bürogebäude am Bollwerk in der Stadt Bern. Dort belegt das Bahnunternehmen Büroflächen an den Hausnummern 27/29 und 31. Der Hauptsitz liegt an der Genfergasse 11. BLS-Chef Bernard Guillelmon steuert dort von seinem Einzelbüro aus das Unternehmen.

Die Planung sieht zudem vor, dass die Angestellten, die heute ihren Arbeitsplatz an der Sägemattstrasse 1 in Köniz und an der Bucherstrasse 1 in Burgdorf haben, künftig im geplanten Neubau tätig sein werden. Das Ziel der BLS ist es, diesen im Jahr 2023 zu beziehen.

Die Vorauswahl bedeutet, dass das Bahnunternehmen nicht in den Büroturm einziehen wird, den Energie Wasser Bern (EWB) in Ausserholligen plant. Ein Grund für den Entscheid war, dass dieser Turm nach Einschätzung der BLS nicht im Jahr 2023 bezugsbereit sein wird. Die «Berner Zeitung» hatte im April 2018 publik gemacht, dass die BLS den Einzug in dieses Bürohaus prüfte. EWB ging damals von Baukosten von 85 Millionen Franken aus (siehe Zweittext).

Eine moderne Bürowelt

In der Stadt Bern haben in den vergangenen Jahren verschiedene Unternehmen neue Hauptsitze bezogen. So die Post und die SBB im Wankdorfquartier. Dabei führten sie neue Konzepte ein. Das Desksharing sieht beispielsweise vor, dass im Grossraumbüro nicht mehr jeder Mitarbeiter einen eigenen Arbeitsplatz hat. Auch das Berner Bahnunternehmen will seine Bürolandschaft zeitgemäss planen: «Die BLS konzipiert den Neubau so, dass dort moderne Formen der Zusammenarbeit gepflegt werden können», sagt Firmensprecherin Tamara Traxler. «Dabei wollen wir von den Erfahrungen lernen, die andere Unternehmen gemacht haben», fügt sie an.

Der geplante Wegzug des BLS-Hauptsitzes aus der Stadt Bern wird für die Stadtkasse mit keinen negativen Folgen verbunden sein. Die BLS ist als Unternehmen des öffentlichen Verkehrs weitgehend steuerbefreit.

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EWB hält an Plan fest

Vor bald fünf Jahren wurde publik, dass Energie Wasser Bern (EWB) an der Stöckackerstrasse 37 in Ausserholligen einen Neubau plant.

Die Idee war, auf der konzerneigenen Parzelle neben Autobahn und Weyerli-Bad die bestehenden Büroarbeitsplätze im Monbijou und in Holligen unter einem Dach zu zentralisieren. Als spektakulärste Variante wurde der Bau eines sogenannten Cleantech-Towers geprüft, der bezüglich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit über den ganzen Lebenszyklus neue Standards setzen sollte. Kostenpunkt: geschätzte 85 Millionen Franken.

Danach zogen drei Jahre ins Land, ehe es im Frühling 2018 bei EWB auf Anfrage hiess, dass bald über das weitere Vorgehen informiert werde.

Gleichzeitig bestätigte die BLS damals Recherchen, wonach das Bahnunternehmen mit dem städtischen Energieversorger über den Standort Ausserholligen im Gespräch sei. Ein Gespräch, das am Ende nicht zu einem gemeinsamen Projekt führte, wie jetzt bekannt wird (siehe Haupttext).

EWB dagegen hält an der Planung Ausserholligen fest. Zwar wollte das Unternehmen auch gestern keine Details verraten. Im Januar werde die Öffentlichkeit über die Arealentwicklung und den weiteren Fahrplan informiert, hiess es bloss. hae

Stichwörter: BLS, Hauptsitz

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