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Berner Oberland

Nationalbank sucht 
einen Hotel-Chef

Die Schweizer Währungshüterin ist auch Hotelbesitzerin. Für ihre zwei Chalets auf dem Hasliberg ist die Nationalbank nun auf der Suche nach einem Leiter.

Sichtbarer Besitz der Nationalbank: Das Hasli-Zentrum. Bild: zvg

Philipp Felber-Eisele

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat es derzeit nicht einfach. Ein Währungskrieg tobt, und sie muss versuchen, den Schweizer Franken so stabil wie möglich zu halten. Doch der Franken wertet sich im Vergleich zum Euro auf: Momentan gilt ein Franken-Euro-Kurs von unter 1.09 Franken. Da hilft es sicher, dass die SNB einen Rückzugsort in den Alpen hat.

Die SNB ist nämlich nicht nur Währungshüterin, sondern auch Hotelbesitzerin. Die Anlage besteht aus zwei Chalets – «Panorama» und «Murmeli» – und steht auf dem Hasliberg. Im Sommer beliebter Wanderort, im Winter Schneesportdestination. Blick auf die Alpen inklusive: und das für Mitarbeitende, aber auch für Externe.

Das Hotel ist gerade auf der Suche nach einer neuen Chefin oder einem neuen Chef. Dies meldet das Nachrichtenportal Bloomberg. Die SNB verlangt in der Ausschreibung mehrjährige Erfahrung in der Hotellerie, idealerweise mit entsprechender Ausbildung, etwa Hotelfachschule oder Wirtepatent. Dazu sollte man noch Deutsch, Englisch und Französisch beherrschen.

Was das Hotel alles zu bieten hat, lässt sich sehen: Ein beheizter Indoorpool, ein Whirlpool oder ein Kraftraum stehen zur Verfügung. Auf einer einschlägigen Hotelbewertungs-Website wird es hoch bewertet. «Eines meiner liebsten Hotels in der Schweiz», heisst es da. Oder: «Das Hasli-Zentrum der SNB ist ein sehr gut geführtes, sauberes Hotel mit aussergewöhnlich guter Küche.»

Für eine Nacht im Doppelzimmer im teureren Chalet «Murmeli» zahlen Gäste 129 Franken bei Halbpension, im «Panorama» ist es zehn Franken günstiger.

Das Hotel wurde Anfang der 80er-Jahre eröffnet. Es wird als Ferienzentrum für die Mitarbeiter der Nationalbank genutzt und wird von der Wohlfahrtsstiftung für das Personal der SNB betrieben. Es ist derweil nicht das einzige Besitztum, das man bei einer Nationalbank auf den ersten Blick nicht erwarten würde. So führt die SNB noch das Studienzentrum Gerzensee. Neben der akademischen Forschung dient es auch zur Ausbildung von Zentralbankfachleuten, wie ein Sprecher der SNB sagt. Das Studienzentrum stehe zudem für externe Veranstaltungen zur Verfügung.

Laut Bloomberg ist die SNB nicht die einzige Währungshüterin mit Hotel. Das österreichische Pendant hat sein Gasthaus mittlerweile aber verkauft, weil es nicht rentierte. Und in England denkt man offenbar darüber nach, ebenfalls eine Freizeitanlage abzustossen.

Das Hotel warnt auf der Website davor, dass man nicht elektronisch bezahlen kann. Doch die Massnahme zur Stützung des Bargelds ist mittlerweile aufgegeben worden: Man kann jetzt auch mit Karte zahlen.

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