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Kanton Bern

Schadenssituation in den Berner Wäldern: Die Situation bleibt angespannt

Winterstürme, ein trockener Frühling, mehr Niederschlag und etwas tiefere Temperaturen im Sommer: Die Berner Wälder sind in Bezug auf Käferschäden in einem minim besseren Zustand als im Vorjahr. Allerdings mit regionalen Unterschieden. Die Bekämpfung des Borkenkäfers ist und bleibt eine wichtige und aufwändige Arbeit.

Symbolbild: Keystone

Mit Ausnahme des Berner Juras sind in den Berner Wäldern weniger Fichten von Borkenkäfern befallen als 2019. Im ganzen Kantonsgebiet gibt es 30 Prozent weniger dieses sogenannten Stehendbefalls als im Vorjahr zur gleichen Zeit; im Mittelland sogar 40 Prozent weniger. Im Berner Jura hingegen, wo es trockener war als im Restkanton, ist der Befall grösser als im Vorjahr.

Die Situation ist insgesamt weit gravierender als vor dem Wintersturm Burglind 2018: Vor Burglind gab es einen durchschnittlichen Stehendbefall an der Fichte von 30 000 Kubikmeter pro Jahr. Aktuell sind es 134 000 Kubikmeter.

Ein weiteres Problem sind Bäume, die von Stürmen oder Lawinen umgeworfen oder abgebrochen wurden. Sie sind ideale Brutstätten für Borkenkäfer. Im ganzen Kantonsgebiet gab es 2020 deutlich mehr derartige Primärschäden (vor allem Streuschäden), hauptsächlich wegen mehreren Stürmen im Februar. Im Käferbekämpfungsgebiet sind bisher 130 000 Kubikmeter Holz aus Primärschäden angefallen – fast dreimal mehr als im Vorjahr.

Grosses Engagement der Waldwirtschaft
Gemäss dem Amt für Wald und Naturgefahren (AWN) hat die Waldwirtschaft einen grossen Einsatz bei der Käferbekämpfung in den Berner Wäldern geleistet. Dazu gehört die Überwachung der Wälder. Es ist wichtig, dass befallene Bäume rechtzeitig erkannt und bearbeitet werden, so dass sich Käfer nicht weiterverbreiten können. Im Sommer werden die Bäume, wenn immer möglich, rasch genutzt und aus dem Wald abtransportiert. Diese Arbeiten gehen im Winter weiter. Da der Holzmarkt weiterhin angespannt ist, wird Käferholz vermehrt im Wald entrindet und liegen gelassen. mt

 

Stichwörter: Wald, Natur, Schäden, Kanton Bern

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