Sie sind hier

Abo

Stadt Bern

Steht die BEA auf der Kippe?

Heute beginnt der Aufbau für die BEA, die Ende April stattfinden soll. Die Veranstalter zeigen sich zuversichtlich, der Branchenverband warnt.

Die BEA werde stattfinden, sagen die Veranstalter. Das ist der Stand vom vergangenen 6. März. Bild: Franziska Rothenbühler
  • Dossier

Claudia Salzmann

Tausende von Besuchern werden ab dem 24. April auf das 
Bernexpo-Gelände strömen, um die BEA zu besuchen. Sofern die Frühlingsmesse trotz Corona-Krise tatsächlich durchgeführt werden kann. Der Aufbau startet heute, wie Bernexpo-Mediensprecher Adrian Erni sagte. «Stand heute, 6. März, findet die diesjährige BEA statt», sagt er.

Oberste Priorität habe die Gesundheit der Bevölkerung, so Erni. «In dieser ausserordentlichen Lage geben die Behörden den Takt vor», betont er. Das Verbot von Grossveranstaltungen sei eine wirksame Massnahme zur Verhinderung einer weiteren Verbreitung des Virus, räumt er ein. «Auch wenn es uns vor Herausforderungen stellt und bereits für viele Branchen mit harten wirtschaftlichen Konsequenzen verbunden ist», sagt Adrian Erni. BEA-Aussteller seien bisher noch keine abgesprungen. Ob die Frühlingsmesse abgesagt oder verschoben wird, sollte die Situation so bleiben, lasse sich derzeit nicht seriös beantworten.

Andere Messen verschoben

Jährlich besuchen laut Angaben des Veranstalters rund 300 000 Gäste die Berner Frühlingsausstellung. Verlängert der Bundesrat das vor zehn Tagen verhängte Verbot für Veranstaltungen ab 1000 Personen bis Ende April, wäre auch die BEA davon betroffen. Für die Bernexpo-Gruppe wäre dies ein harter Schlag: Mit einer Dauer von zehn Tagen und ihrem hohen Besucheraufkommen ist die Messe die wichtigste Umsatzquelle des Unternehmens.

Alleine im BEA-Projektteam arbeiteten zehn Personen, und mit der Eröffnung seien 140 Personen beschäftigt, sagt Erni. Die Gesamtzahl der von den Ausstellern eingesetzten Personen kann der Bernexpo-Sprecher nicht abschätzen.

300 Gastveranstaltungen finden jährlich auf dem Gelände beim Guisanplatz statt, 30 Messen sind Eigenproduktionen, wie Erni sagt. Das Coronavirus hat bereits eine erste Absage zur Folge gehabt. Das zeigt ein Blick ins Programm: Die Dental-Messe und der gleichzeitig stattfindende Kongress des Zahnärzteverbandes wurden auf August verschoben.

1500 Stellen gefährdet?

Adrian Erni ist in einer Doppelrolle, er ist Kommunikationsverantwortlicher für die Bernexpo und arbeitet auch für den nationalen Branchenverband. Dieser schlug am Freitag Alarm: In einer gemeinsamen Mitteilung schreiben Expo Event, Swiss Music Promoters Association (SMPA) und Schweizer Verband technischer Bühnen- und Veranstaltungsberufe (SVTB), dass schweizweit «Tausende von Stellen in Gefahr» seien.»

«Wir müssen davon ausgehen, dass in unserem Bereich 1500 Stellen unmittelbar gefährdet sind», lässt sich Jörg Gantenbein vom SVTB-Vorstand in der Mitteilung zitieren. Der Verband vertritt laut eigenen Angaben rund 4500 Arbeitnehmende.

Hilfe vom Bund?

Eugen Brunner, Expo-Event-Präsident, fordert in der gleichen Mitteilung vom Bund dringende Hilfe. «Wir pochen auf vernunftgeprägte und verhältnismässige Regelungen im Umgang mit anstehenden Veranstaltungen. Denn es geht schlicht um den Erhalt unserer Arbeitsplätze.» Expo Event vertritt laut ihren Angaben 6000 Arbeitnehmende.

Stichwörter: BEA, Bern, Coronavirus, COVID-19

Nachrichten zu Kanton Bern »