Nach der Renovation soll das Palace 25'000 Personen pro Jahr anziehen

Um dies zu verwirklichen, wird am 21. April 2016 dem Stadtrat und voraussichtlich am 5. Juni 2016 den Bieler Stimmberechtigten ein Bruttokredit von 6 Mio. Franken vorgelegt. Der finanzielle Netto-Aufwand für die Stadt Biel nach Abzug der zu erwartenden Beiträge aus dem Lotteriefonds und von privaten Sponsoren beträgt 2,9 Mio. Franken, sofern der gesamte Betrag an Drittmitteln aufgebracht werden kann.

Das Theater Palace ist mit über 500 Sitzplätzen das grösste Theater der Region und liegt in unmittelbarer Nähe zum Bieler Bahnhof und zum Bahnhofparking. Es vervollständigt das Angebot an Bühnenkunst-Infrastruktur in der Stadt Biel und steht beiden Sprachgruppen offen. Das Potential des Saals konnte auf Grund des Kinobetriebs bis anhin nur teilweise ausgeschöpft werden, heisst es in der Medienmitteilung. Nach der Renovation soll das Palace 25'000 Personen pro Jahr anziehen. Die Anzahl Veranstaltungen soll von rund 40 auf 70 pro Jahr (ohne Probenbetrieb) erhöht werden.

Insbesondere wird die Bühnentechnik erneuert. Sie hat das Ende der Lebensdauer erreicht. Die Regie muss komplett ersetzt werden. Des Weiteren wird die Podesterie im Erdgeschoss angepasst, um bessere Sichtverhältnisse zu erreichen. Die Kinobestuhlung wird durch eine Theaterbestuhlung ersetzt, was auch der Verbesserung der Akustik dient. Der heute bereits bestehende Balkon wird auf fünf Ränge verkürzt. Der Foyerbereich wird neu gestaltet. Es wird nur noch ein Eingang, direkt vor dem Theatersaal bestehen. Der heutige Nebeneingang im verglasten "Aquarium" wird aufgehoben, damit der Raum vielfältig für kulturelle Veranstaltungen und diverse Anlässe genutzt werden kann. Ausserdem stehen verschiedene Unterhalts- und Anpassungsarbeiten in Nebenräumen an.

Das Palace, das von der Stiftung "Spectacles français" betrieben wird, steht für Musik-, Tanz- und andere Veranstaltungen zur Verfügung. Die Marktanalyse zeigt, dass sowohl grosses Potential an auswärtigem Publikum als auch Interessen von Seiten der Veranstaltenden bestehen. Die Renovation des Theater Palace ist eine Chance für Biel. Sie bietet die Möglichkeit, die zweisprachige Kultur der Stadt Biel zu stärken und die Bieler Innenstadt zu beleben.

Letzte Sanierung im Jahre 1998
Das Palace wurde in den 1960er Jahren erbaut und beinhaltete ein Kino auf zwei Geschossen, mit ursprünglich 481 Sitzplätzen sowie die für den Kinobetrieb notwendigen Nebenräume. Als Ersatz für das Kino Capitol, in welchem das französischsprachige Theater beheimatet war, wurde das Kino Palace 1997/1998 für einen dualen Betrieb umgebaut, das heisst, für Aufführungen von professionellem Sprech- und Musiktheater und für den Kinobetrieb. Aus dem Kino wurde dadurch ein Theater, das bis im Sommer 2014 weiterhin auch als Kinobetrieb diente.

Das als Aktiengesellschaft im Besitz der Stadt Biel und der Regionsgemeinden geführte Theater Palace wurde letztmals vor bald zwanzig Jahren, im Jahre 1998, renoviert. Der aktuelle Zustand der Infrastrukturen erfordert Sanierungs- und Renovationsarbeiten. Infolge der Auflösung der Theater Palace AG im Jahre 2010 und der Übertragung der Aktien der Regionsgemeinden auf die Stadt Biel, hat sich Letztere verpflichtet, das Palace zu renovieren und dessen kulturelle Nutzung auch zukünftig zu sichern. Dabei soll der bisherige duale Betrieb (Kino und Theater) in einen reinen Theaterbetrieb überführt werden. Der Kinobetrieb wurde per Ende der Saison 2014 eingestellt. Die Umnutzung des Kinosaals erfordert umfangreiche Anpassungen, insbesondere zur Verbesserung der Sichtverhältnisse und der Akustik. Die Saalmöblierung muss ersetzt werden. Im Herbst 2014 hat der Stadtrat beschlossen, basierend auf einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2013, ein baureifes Projekt ausarbeiten zu lassen. Er bewilligte dafür einen Projektierungs-kredit von 455'000 Franken.

2,9 Mio. netto für die Stadt Biel
Die Kosten für das Projekt zur Renovierung des Palace belaufen sich auf brutto 6 Mio. Franken, welche von den Stimmberechtigten zu beschliessen sind. Die Finanzierung der Renovationsarbeiten wird indessen durch Beiträge des Lotteriefonds und durch private Spenden unterstützt. Sofern der gesamte errechnete Betrag an Drittmitteln fliesst, beträgt der Nettoaufwand für die Stadt Biel 2,9 Mio. Franken. Um sicherzustellen, dass die Drittmittel in der veranschlagten Höhe auch tatsächlich ein-gehen, hat der Gemeinderat beschlossen, dass der Bruttokredit erst freigegeben wird, wenn die Drittmittel bis auf einen Fehlbetrag von maximal 500'000.- Franken definitiv zugesichert sind. Das Theater Palace kann, bei Annahme des Kredits durch den Stadtrat im April und das Volk im Juni 2016, im Sommer 2018 bezugsbereit sein und der Bevölkerung aus Biel und der Region wieder zur Verfügung stehen. mt