![](https://web.bielertagblatt.ch/sites/bielertagblatt.ch/files/styles/bt_article_showroom_landscape/hash/91/dc/91dccb8345191b6158a0b82f7e4cb058.jpg?itok=3a0l2HH5)
Früher kannte man Polit-Clans nur aus den USA, sprich die Familien Kennedy, Bush sowie beinahe auch die Clintons. Und bereits wird Michelle Obama als nächste Präsidentschaftskandidatin der Demokraten gehandelt. Immer mehr kommt dieses Modell aber auch hierzulande auf. In Anlehnung an die Erbmonarchie könnte man diese Herrschaftsform als «Erbdemokratie» bezeichnen.
Am bekanntesten ist der Fall Blocher. Im März hat Christoph an der Delegiertenversammlung in Klosters seinen Stuhl als Vizepräsident der SVP Schweiz geräumt. Und der war noch warm, als Tochter Magdalena Martullo-Blocher darauf Platz genommen hat. Im selben Monat ist Corine Mauch (SP) als Stadtpräsidentin von Zürich wiedergewählt worden. Ihre Mutter Ursula war seinerzeit die erste Aargauer SP-Nationalrätin gewesen.
In Biel ist dieses Phänomen bereits etabliert. Hier war vor Erich Fehr (SP) schon Vater Hermann (SP) am Ruder gewesen. Kommt hinzu, dass die beiden auch mit dem ehemaligen SP-Schweiz-Präsidenten und Nationalrat Hans-Jürg Fehr verwandt sind.
Dito in Bern: Vor dem Ende 2016 zurückgetretenen Alex Tschäppät (SP) hatte schon Vater Reynold (SP) die Doppelfunktion als Stadtoberhaupt von Bern und Nationalrat innegehabt. Damit scheint nun Schluss zu sein. Doch Amtsinhaber – und alt Nationalrat – Alec von Graffenried (Grüne) hats familiär faustdick hinter den Ohren: Vor ihm standen schon vier seiner Ahnen als Schultheissen an der Spitze der Zähringerstadt.
E-Mail: bkuhn@bielertagblatt.ch