Sie sind hier

Pro Juventute

Verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol will gelernt sein

Pro Juventute fordert Kompetenzvermittlung und Unterstützung der Eltern statt repressiver Alkoholpolitik.

Symbolbild: Keystone

(mt) Im Vorfeld der Debatte zum Alkoholgesetz im Ständerat am Mittwoch, 20.3.13 fordert Pro Juventute eine Alkoholpolitik, die auf den zwei Säulen ‚Jugendschutz‘ und ‚Kompetenzvermittlung‘ aufbaut. Denn: Jugendliche müssen einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkoholkonsum lernen. Bei Programmen zur Kompetenzförderung sollen Jugendliche als eigenverantwortliche Akteure miteinbezogen werden. Zudem sollen auch Eltern darin unterstützt werden, in der Begleitung der Jugendlichen gemeinsam adäquate Leitlinien zu vereinbaren.
 
«Der Umgang mit Alkohol ist für Jugendliche ein grosses Thema. Gerade in Cliquen, so genannten peer groups, wirkt diesbezüglich ein enormer sozialer Druck», sagt Urs Kiener, Kinder- und Jugendpsychologe und Leiter Produkte. Junge müssen den Umgang mit Alkohol lernen können. Pro Juventute fordert daher eine Alkoholpolitik, die auf den folgenden zwei Säulen basiert: a) Jugendschutz und b) Empowerment im Sinne einer Kompetenzvermittlung. Denn der Umgang mit Alkohol muss gemäss der Jugendorganisation im Laufe der Adoleszenz gelernt werden können. Hierfür brauchen Jugendliche geeignete Rahmenbedingungen für einen verantwortungsvollen Konsum, so dass sie Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen können. Die Jugendorganisation fordert daher geeignete Präventionsprogramme, die von Fachpersonen gemeinsam mit Jugendlichen erarbeitet werden.  Am Mittwoch, 20.3.2013 behandelt der Ständerat in seiner Sitzung die Botschaft des Bundesrates zur Totalrevision des Alkoholgesetzes (12.020). Dabei sind insbesondere die Bestimmungen zum Jugendschutz umstritten. Pro Juventute publiziert heute ein entsprechendes Positionspapier.
 
Alkohol und Jugendliche: Auch Eltern sind gefordert
Der Umgang von Jugendlichen mit Alkohol stellt auch deren Eltern vor grosse Herausforderungen. Urs Kiener, Kinder- und Jugendpsychologe und Leiter Produkte Pro Juventute: «Die Eltern möchten ihre Kinder vor den negativen Auswirkungen von Alkohol zu bewahren und wissen dabei aber oft nicht, wie sie sich am besten verhalten sollen. Im schlimmsten Fall fördern Eltern mit kontraproduktiven Verboten den Alkoholkonsum ihrer Schützlinge.» Pro Juventute bietet darum mit dem Angebot des Eltern Clubs Schweiz konkrete Hilfestellungen, wie mit Jugendlichen gemeinsam adäquate Leitlinien vereinbart werden können. Auf dem Webportal finden Eltern praktische Tipps, wie sie sich verhalten können, wenn beispielsweise der Sohn oder die Tochter betrunken von einem Fest nach Hause kommt. Solche Fragen können auch im Gespräch mit einer Beratungsperson der Eltern-Hotline besprochen werden.
 

Nachrichten zu Schweiz »