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Lengnau

67 Liter Blut gespendet

In der Pandemie ist Blut zu einem besonders kostbaren Gut geworden. Überall wird zu wenig gespendet. Da kam einer wie Kurt Meier gerade richtig.

Symbolbild: Keystone

Der 75-jährige Kurt Meier hat zum 150. Mal Blut gespendet. 4,5 Deziliter Blut fliessen pro Blutspende, das macht insgesamt die imposante Menge von 67,5 Litern.

Kurt Meier ist mit 16 Jahren in den Samariterverein eingetreten, und das Blutspenden war damals normal, gehörte dazu. «Es ist ein Geschenk, dass ich seit 57 Jahren fast dreimal jährlich Blut spenden konnte. Das ist ein Zeichen, dass ich immer gesund war», sagt der engagierte Samariter. Denn Blutspenden sei auch eine Gesundheitskontrolle. Kurt Meier spendete auch im Spital, als seine Mutter operiert werden musste. Die 150. Blutspende war für ihn nun aber gleichzeitig die letzte. Er feiert demnächst seinen 75. Geburtstag und muss deshalb aufhören. Falls er Entzugserscheinungen hätte, müsste er also zum Hausarzt für einen Aderlass.

 

Ein Bruchteil von früher

In seiner Zeit als Samariterpräsident hat Kurt Meier die Blutspende in Lengnau mitorganisiert. Er erinnert sich: «Blutspenden war ein geselliger Anlass. Hin und wieder mussten wir die Spendenden nach dem Zvieri fast aus der Schulküche werfen.» Speziell war auch, als der Lengnauer Kurt Mühlethaler-Fankhauser als millionster Blutspender in der Schweiz gefeiert wurde. Und als Sanitätswachtmeister organisierte Kurt Meier die Blutspenden für ein ganzes Bataillon. Da sei auf die Soldaten schon ein gewisser Druck ausgeübt worden. Der Grund zum Nichtspenden musste vom Arzt bestätigt werden.

Kurt Meier freut sich im Moment über sein Blutspendejubiläum, im Wissen, dass andere Menschen weiter Blut spenden werden. Sorgen bereitet ihm, wie es in Lengnau mit dem Spendenanlass weitergeht, wenn der Samariterverein aufgelöst wird. Eine Nachfolgelösung wird zurzeit gesucht.

Es gab Zeiten mit jeweils 180 Spendenden. In letzter Zeit kamen jeweils 35 bis 45 Personen in die Aula, letzte Woche waren es 56. Seit Corona wurden die Spendenden im 10-Minuten-Rhythmus aufgeboten. Blut ist immer nötig. Aber die Vene des linken Unterarms von Kurt Meier wird kein weiteres Mal gepikst.

Margrit Renfer

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