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Auf neuen Wegen zur Hasenburg

Sie ist da, aber kaum zu sehen: Die Hasenburg auf dem Inser Schaltenrain wird nun zugänglicher gemacht.

Es entsteht ein Weg mit Geländer. Bild: Lotti Studer

Wohl jede Seeländerin und jeder Seeländer kennt die Hasenburg auf dem Schaltenrain, aber nur Interessierte wissen genau, wo sie zu finden ist. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie zugedeckt, die Konturen der Erdwalle deuten aber darauf hin, dass sich darunter eine Burg befindet.

Die Grafen von Fenis als Stammväter der Linien Neuenburg, Aarberg und Valangin, die eigentlichen Herren des Seelandes, sind als solche in den Geschichtsbüchern vermerkt. Am Westende des Schaltenrains (Gemeindegebiet Ins), etwas südlich von Vinelz, liegt die unter Schutz gestellte Burgstelle – die sogenannte Hasenburg – mit mehreren Ringwällen; der Stammsitz des Hauses Fenis.

Der Verein Pro Fenis Hasenburg will das Gelände nun zugänglicher machen. Er will damit das Interesse der Bevölkerung, insbesondere der Schulen, wecken (siehe Fussnote). Die Erdhügel sollen für ein breites Publikum erschlossen werden. Im Auftrag des Vereins wurde die Burgstelle vermessen, dokumentiert und digitalisiert.

In diesen Tagen arbeiten nach Vorgaben des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern rund 25 Zivilschutzangehörige der Zivilschutzorganisation Bielersee Süd-West (ZSO) an der Instandsetzung der bestehenden Wege und errichten neue Zugangswege.

Zudem wird, soweit archäologisch zulässig, ein Rundweg im Innern der Erdwallbefestigung erstellt, auf dem die Dimensionen und die strategische Lage der Burg erkennbar sind. Das neu erstellte Wegnetz beträgt rund 500 Meter.

Die Arbeitsgruppe der ZSO steht unter dem Kommando von Philippe Bengruel. Er kann auf eine Truppe setzen, die ihre Militärersatzpflicht mit grosser Freude erledigt.

Der vor einem Jahr im Alter von 89 Jahren verstorbene Ruedi Gutmann konnte sich erinnern, wie er und seine Schulfreunde Steine in den Sodbrunnen geworfen haben. Der Stein benötigte fünf Sekunden bis zum Aufschlag am Brunnenboden, das heisst, dass der Brunnen rund 20 Meter tief ist. Heute ist er mit Erde bedeckt, an einer Senke erkennt man ihn jedoch sehr gut.

Auf einer von der ZSO errichteten Plattform wird der Brunnen aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Vereinspräsident Jürg Rauber vermutet, dass der Brunnen früher mit grösster Wahrscheinlichkeit aus einer nahen Quelle Wasser bezog. Lotti Studer

 

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