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Büren

Den Humor trotz Krise nicht verlieren

Obwohl das Büre Nöijohr 2021 Corona-bedingt nicht stattfinden kann, gibt 
es eine Fasnachts-Plakette. Das Thema lautet: «Mir hei usbadet».

"Mir hei usbadet": Jean Marmier (links) und Markus Schär mit der Plakette zum Büre Nöijohr 2021.

Der Gemeinderatsentscheid im Frühling, aufgrund der Coronapandemie das Schwimmbad Büren im Sommer 2020 nicht zu öffnen, gab im Seeländer Stedtli viel zu reden und sorgte nicht nur wegen der frühsommerlichen Hitze für rote Köpfe. Die Entscheidung sei durch eine unglückliche Kommunikation («die Badi rentiert sowieso nicht») noch zusätzlich befeuert worden, sagt der Bürener Schnitzelbankschreiber Markus Schär. Die Behörde habe sich zwar später doch noch dazu durchgerungen, das Schwimmbad zu öffnen, aber der Beigeschmack der überstürzten Aktion sei geblieben. «Da wurde das Kind samt Familie mit dem Bade ausgeschüttet.»

 

«Es fehlt Druck auf 
der Leitung»

«Mir hei usbadet»: Das Sujet der Fasnachts-Plakette fängt diese Situation denn auch treffend ein. Eine unglückliche Frau sitzt in einer Badewanne, leider fehlt zum Baden aber das Wasser. Aus der Brause, die als typisches Stedtlidach dargestellt wird, kommt nämlich kein Tropf. «Mit anderen Worten: Von oben kommt praktisch nichts, auf jeden Fall zu wenig, um ein Wohlgefühl zu erzeugen», sagt Markus Schär schmunzelnd und meint damit die Arbeit des Gemeinderates. Und er fragt sich, «ob da wohl etwas Druck auf der Leitung fehlt?»

Obwohl auch in Büren wegen der Massnahmen gegen die Pandemie keine Fasnacht stattfinden kann, hat sich die Türmliwilerzunft dazu entschieden, eine Plakette 2021 herauszugeben, um die Serie nicht zu unterbrechen. Diese wurde bereits zum achten Mal vom ortsansässigen Grafiker Jean Marmier gestaltet. Und wer gut hinsieht, entdeckt auch das Coronavirus, das für all die abgesagten Veranstaltungen in diesem und zum Teil bereits im nächsten Jahr verantwortlich ist. «Auch das müssen wir ausbaden», sagt Schär.

 

Hoffen auf Solidarität der Bevölkerung

«Man darf in dieser sehr schwierigen Zeit den Humor nicht verlieren», findet Schär. Er und seine Kollegen werden trotz allem den traditionellen «Venner-Spiegel» mit Schnitzelbänken zum Geschehen in Büren herausgeben. Die Plaketten werden ab sofort in den Geschäften und Restaurants von Büren verkauft, die gedruckten Schnitzelbänke auf Ende Jahr. «Wir hoffen, dass sich die Bevölkerung solidarisch zeigt, und uns mit dem Kauf unterstützen wird.»

Silvia Stähli-Schönthaler

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