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Gals

Den Lebensabend im eigenen Dorf verbringen

Mitten im Dorf baut die Gemeinde Gals ein eigenes Alters- und Pflegeheim. Diese Woche wurde der Grundstein gelegt.

Symbolbild: Pixabay

Prüfen, kaufen, planen, bauen: Das war die Devise des Galser Gemeinderates für den Bau eines Alters- und Pflegeheimes im Dorf. «An prominenter Lage mitten im Dorf», wie sich André Schreyer, Präsident der Baukommission und Mitglied des Gemeinderates, ausdrückte. Dabei handelt es sich nicht um irgendein Haus, sondern um das «Alte Kreuz», das seit dem Bau 1899 das Dorfbild von Gals prägt. Gottfried Schwab war der Erbauer, 1952 wurde die «alte Pinte» geschlossen. Seither bewohnte ein Nachkomme das historisch schützenswerte Haus.

 

Der Spekulation entzogen
Um das Haus der Spekulation zu entziehen und eine längere Bauruine zu verhindern, prüfte der Gemeinderat den Kauf intensiv. 2016 stimmte der Souverän dem Kauf an einer Gemeindeversammlung mit grossem Mehr zu, und im Juni 2017 bewilligte er einen Baukredit von 6,2 Millionen Franken.

Mit dem Bau- und Umbau will die Galser Bevölkerung sich selber die Möglichkeit bieten, bei Bedarf in ihrem eigenen Dorf den Lebensabend verbringen zu können. Den ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewann das Büro Käsermann und Partner in Müntschemier. Dieses hat reiche Erfahrung im Bau von Altersheimen. Trotzdem steht es vor einer grossen Herausforderung, wie Thomas Bongni vom Architekturbüro an der Grundsteinlegung erklärte. Eine intensive Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege ist im Gang.

 

In einem Jahr bezugsbereit
Im Juli haben die Abbrucharbeiten begonnen. Der Ökonomieteil ist bereits abgebrochen, der alte Wohnteil bleibt bestehen und wird umgenutzt. Die alte Substanz des Rieghauses soll erhalten bleiben, so etliche Böden und Wände. Gesamthaft werden 16 Einzelzimmer und 9 Mietwohnungen entstehen.

Das Alters- und Pflegeheim wird durch den Betagten- und Pflegeverein Biel-Seeland betrieben. In den Mietwohnungen, die durch die Gemeinde verwaltet werden, bietet der Verein gewisse Dienstleistungen an. Die gesamte Parzelle hat eine Fläche von 1742 Quadratmetern, ein Teil des alten Baumbestandes bleibt für eine passende Umgebungsgestaltung stehen. Schon im Sommer oder Herbst nächsten Jahres soll das Heim laut Bauführung bezugsbereit sein. Lotti Studer

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