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Randnotiz

Der Abschied schmerzt

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen, in den Bergen liegt Schnee in der Luft, bei uns reifen die Trauben und werden bald gelesen; jedes Jahr aufs Neue ein grosses Ereignis.

Symbolbild: Pixabay

Lotti Studer

Nebel umhüllt morgens die Landschaft, die Zahl der Touristen wird kleiner und die Schiffe im Hafen werden zum Teil bereits auf den Trockenplatz gestellt. Auch wenn der diesjährige Sommer sehr nass war und der Wald vom Regen durchtränkt ist, färben sich die Blätter der Laubbäume teils bereits gelb-rötlich. Herbststürme werden einsetzen und das Dröhnen der Laubbläser wird weit hörbar sein. In den Restaurants stehen Wildspezialitäten auf der Karte und das Wintergemüse auf den Feldern wird bald geerntet.

In dieser Zeit beschleicht mich eine grosse Trauer. Der Abschied vom Sommer schmerzt. Auch im hohen Alter kann ich mich von diesem Gefühl nicht befreien.

Vorbei die Zeit des Verweilens an der Abendsonne oder im kühlenden Schatten. Nebel wird uns zeitweise die Sicht auf unsere schöne Landschaft verhüllen und der Herbstwind wird um die Häuser und durch die Strassen fegen. Durch die Bise schmerzen die Glieder mehr als im warmen Sommer und die Nächte werden lang und länger.

Doch ich freue mich auch. Auf das knisternde Kaminfeuer, auf die gemütlichen Fondueabende, auf die hoffentlich wieder zahlreichen Konzerte, auf Weihnachten mit der ganzen Familie, auf die Feiertage und vor allem auf den nächsten Frühling. Denn dieser kommt bestimmt.

Stichwörter: Herbst, Jahreszeiten

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