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Gemeinschaftsantenne

Der Gigant Swisscom drängt

Der Umsatz der Gemeinschaftsantenne Grenchen ist letztes Jahr erstmals auf über zehn Millionen Franken gestiegen. Ausserhalb des Kerngeschäfts tobt aber ein erbitterter Konkurrenzkampf.

Hart umkämpfter Markt: Das Bild zeigt einen Teil des GAG-Perimeters in der Gegend von Grenchen, Arch, Rüti und Lengnau. Bild: zvg

von Hanspeter Flückiger

Seit über 40 Jahren ist die Gemeinschaftsantenne Grenchen (GAG) im Geschäft. Dies ist aber zu einem anderen geworden. Das mussten die GAG-Aktionäre kürzlich an ihrer 42. Generalversammlung (GV) im Velodrome Suisse in Grenchen einmal mehr zur Kenntnis nehmen.

Am 1. November 1972 - drei Fernsehprogramme flimmerten zu der Zeit schwarzweiss über die Bildschirme - bezog die GAG an der Dammstrasse in Grenchen in einer Dreizimmerwohnung ihre ersten Geschäftsräume. Von dort aus wurde die Erschliessung von Grenchen und den anderen Aktionärs- und Vertragsgemeinden in der Region Oberer Leberberg und dem östlichen Seeland mit einem Kabelnetz gemanagt, um die ersten Radio- und Fernsehsignale in die gute Stube übermitteln zu können.

 

Achtstelliger Umsatz

Seit einigen Jahren steht die GAG im Wandel vom blossen Signalübermittler zum Multimediaunternehmen. Alles aus einer Hand - Radio/TV, Internet, Festnetz- und Mobiletelefonie - lautet heute das Motto.

Und da mischen einige um die Gunst der Kunden mit. Verwaltungsratspräsident Jürg Kaufmann an der GV: «Mit innovativen Produkten und einem aufwendigen Marketing sorgt die Konkurrenz - namentlich die Swisscom - für Druck.» Er zeigte sich aber optimistisch, im Verbund mit den Partnern von Quickline, auch in Zukunft bestehen zu können. Obschon im letzten Geschäftsjahr Kundenabgänge zu beklagen waren und dies wohl auch in Zukunft nicht ganz zu verhindern sein wird.

Trotz allem generierte die GAG im Geschäftsjahr 2013 erstmals einen achtstelligen Umsatz. Um acht Prozent hüpfte dieser auf gut 10,1 Millionen Franken. Wohl sanken die Erträge aus den Anschlussgebühren für den Empfang der Sendesignale um ein Prozent oder 50 000 Franken auf knapp unter 4,2 Millionen Franken.

Dass der Knick nicht grösser wurde, liegt für CEO Kurt M. Hohler auch an der noch immer regen Bautätigkeit, dank der 254 neue Wohneinheiten ins Netz integriert werden konnten. Um einen Sechstel stiegen dafür die Erträge aus den neuen Dienstleistungen, wobei das Wachstum in absoluten Zahlen nicht mehr so stark war wie im Vorjahr. So konnten als Beispiele noch 524 (Vorjahr 682) neue Internet- und 345 (624) Telefonie-Kunden gewonnen werden. Eine Ausnahme bildet das interaktive TV-Angebot Verte! mit 314 (234) Neukunden.

 

Ausbau 2015 beendet

Im Griff hatte man erneut den Geschäftsaufwand, so dass ein Jahresgewinn von 820 000 Franken resultierte. Dadurch stieg in der Bilanz das Eigenkapital von zehn auf 28 Prozent oder 1,3 Millionen Franken. Da schon im Vorjahr ein Gewinn erwirtschaftet wurde, resultierte ein Bilanzgewinn von 1,1 Millionen. Davon gehen 150 000 Franken als Dividende an die fünf Aktionärsgemeinden Bettlach, Grenchen, Lengnau, Pieterlen und Selzach. Der Rest wurde auf die neue Rechnung vorgetragen. Geld, welches die Liquidität gewährleistet, um die geplanten Vorhaben zu realisieren. Dazu gehört der Ausbau des Glasfasernetzes in Grenchen, der 2015 abgeschlossen sein soll. Anschliessend ist als nächste Gemeinde Bettlach an der Reihe.

In den fünf Aktionärs- und den elf Anschlussgemeinden Aegerten, Arch, Büren, Dotzigen, Leuzigen, Lommiswil SO, Meinisberg, Orpund, Romont, Rüti und Safnern versorgt die GAG 20 000 Haushalte mit Radio- und TV-Signalen. Die Zahl der Internet- und Telefonie-Abonnenten beträgt rund 9000.

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