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Pieterlen

Die Aula soll besser genutzt werden

Die Einwohnerzahl der Gemeinde Pieterlen wächst stetig. Ein neues Schulhaus braucht es deshalb nicht. Jetzt soll aber die ungenutzte Aula ausgebaut werden.

Die Aula Pieterlen (links) wird aus- und umgebaut, dabei entstehen vier zusätzliche Klassenzimmer. Foto: Hanspeter Flückiger

von Hanspeter Flückiger

Im Jahr 2010 wurden in Pieterlen 92 Wohnungen gebaut. Im Jahr darauf waren es 70, und 2013 kamen noch einmal deren 21 dazu. Am Ahornweg, dem Känelmattenweg, an der Solothurnstrasse und auf anderen Parzellen sind weitere Gebäude - meist Mehrfamilienhäuser - im Bau oder geplant. «Was heisst das für unsere Schulen, namentlich in Bezug auf den Schulraumbedarf?», fragte sich vor einem Jahr der Gemeinderat. Unter der Leitung von Gemeinderat Martin Scholl, dem Vorsteher des Ressorts Bau und Infrastruktur, setzte der Gemeinderat eine interdisziplinäre Spezialkommission ein, die eine Analyse vornahm. Dabei kam diese zum Schluss, dass - entgegen vorgängig gehegten Vermutungen - Pieterlen sich kurzfristig weder mit Provisorien behelfen muss noch ein weiteres Schulhaus benötigt. Es wurde ein gewisses Optimierungspotenzial bei der Nutzung der bestehenden Schulliegenschaften festgestellt. Die neben dem Sekundarschulhaus stehende Aula an der Moosgasse verursacht hohe Betriebskosten, darf aktuell aber weder genutzt noch kann sie rückgebaut werden. Zusammen mit dem Schulhaus und der Turnhalle gilt diese als schützenswertes Bauobjekt, das zu erhalten ist.

 

Flexiblere Nutzung

Geht es nach dem Willen des Gemeinderates, wird die Aula schon bald wieder einem Nutzen zugeführt. An seiner Septembersitzung des letzten Jahres genehmigte er die Analyse und vorgeschlagene Strategie der Spezialkommission und beschloss, die Aula aus- und umzubauen. Die dabei entstehenden vier Klassenzimmer und Nebenräume werden genügen, um den mittelfristig zunehmenden Raumbedarf aufzufangen.

Bei einem Augenschein in den verschiedenen Schulliegenschaften ortete die Spezialkommission laut Ueli Hofer, der als Leiter Bau und Energie Mitglied der Kommission ist, Potenzial für eine intensivere und flexiblere Nutzung von einzelnen Räumen. Als ein mögliches Beispiel führt Hofer im Untergeschoss der Sekundarschule den Theorieraum der Hauswirtschaft an, welcher wöchentlich während einzelnen Lektionen genutzt wird. Und braucht es zwei Bibliotheken? Würde man diese im Primarschulhaus beispielsweise mit jener in der Sek zusammenlegen, würden 60 Quadratmeter frei, welche als Gruppen- und Halbklassenräume genutzt werden könnten.

Als erstes von zwei Teilprojekten wurde die Nutzungsverdichtung im Primarschulhaus durch den Gemeinderat schon an die Hand genommen. Dazu bewilligte er einen Verpflichtungskredit von 98 700 Franken. Im Projekt integriert ist auch die Umnutzung der ehemaligen Hauswartwohnung in für die Schule nutzbare Räume.

Um ein längerfristiges Vorhaben handelt es sich bei der Umgestaltung der Aula. Nach Abschluss des Auswahlverfahrens einer geeigneten Architekturunternehmung sollte im kommenden Mai ein Vorprojekt vorliegen. Wenn die Pieterler - voraussichtlich Ende 2015 - an der Urne dem Projekt zustimmen und den notwendigen Kredit bewilligen, könnten im Januar 2016 die Arbeiten beginnen. Die Nutzung der neuen Räume ist auf den Beginn des Schuljahres 2017/2018 vorgesehen.

 

Steigende Schülerzahlen

Aktuell besuchen 450 Kinder die Schulen in Pieterlen. Gemäss den durch die Bauabteilung erarbeiteten Unterlagen wird deren Zahl in den nächsten Jahren um rund 120 zunehmen. Eine Schulklasse ist zu eröffnen, wenn deren voraussichtliche Schülerzahl während mindestens drei Jahren über dem Normbereich von 26 Schülern liegt. Diese Voraussetzungen führen dazu, dass ab dem Schuljahr 2017/2018 ein Bedarf nach vier, später eventuell zwei weiteren Schulzimmern besteht. Eruiert wurden diese Zahlen aufgrund gemeindeeigener Unterlagen und durch das Bundesamt für Statistik zur Verfügung gestellter Parameter. Diese gehen von einer Wohndichte von 0,6 Bewohnern pro Zimmer aus. Was bedeutet, dass im Mittel eine Viereinhalbzimmerwohnung von 2.7 Personen bewohnt wird. Von denen ist wiederum ein Sechstel im schulpflichtigen Alter. Für Pieterlen sind die genannten Grössen Maximalwerte. Gemäss den theoretischen Annahmen wäre aufgrund der Wohnbautätigkeit der letzten Jahre mit 69 weiteren Kindern zu rechnen gewesen. Effektiv nahm deren Zahl aber nur um 50 zu.

Stichwörter: Pieterlen, Aula, Seeland

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