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Die Grippe hat es besonders auf kleine Kinder abgesehen

Im Moment bleibt fast niemand von der Grippe verschont. Diese hat es in diesem Winter besonders auf kleine Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren abgesehen. Wir zeigen Ihnen, wie die Kleinsten am besten behandelt werden können.

Symbolbild, Bild: keystone

Die Grippe scheint in diesem Winter besonders aggressiv. Nach und nach legt sie ganze Familien flach, die Apotheken und Ärzte werden von Grippe-Patienten überrannt. Oft beginnt es mit einem Kratzen im Hals und einer laufenden Nase. Wer da nicht aufpasst, liegt bald mit einer richtigen Grippe im Bett. Bei Kindern beginnt die Grippe oft akut und endet im schlimmsten Fall mit in einer Lungen- oder Mittelohrentzündung.
 
Symptome
Von der diesjährigen Grippeepidemie sind besonders Kinder zwischen zwei und sieben Jahren betroffen. Oft beginnt es mit hohem Fieber, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen. Sehr schnell kommt eine hartnäckige Bronchitis dazu, also ein starker Husten. Bei fast jedem fünften Kind entwickelt sich ausserdem eine Lungen- oder Mittelohrentzündung. Kritisch sei der vierte, fünfte Tag, erklärt Walter Koch, Kinderarzt im Medizinischen Zentrum in Biel. Entweder wird das Kind dann wieder gesund oder es geht ihm zunehmend schlechter, es weint die Nacht durch, das Fieber steigt und auch das Atmen fällt schwerer.
Allerdings ist die Grippe in diesem Jahr besonders aggressiv, was zur Folge hat, dass erkrankte Kinder heuer allgemein länger, also bis zu sechs, sieben Tage im Bett liegen, bevor eine Besserung eintritt.
 
Behandlung
Da die Grippe meistens als Virus in den Schulen, Tagesstätten und Kindergärten grassiert, ist ein Schutz vor einer Ansteckung praktisch nicht möglich. Hat sich ein Kind angesteckt, ist dies zwar unangenehm und kann eine Belastung für die ganze Familie darstellen, gesundheitlich birgt sie in den meisten Fällen jedoch keine grosse Gefahr.
In den ersten Tagen ist es oft eine Erkältungskrankheit. Diese kann man symptomatisch behandeln, also dem Kind ein Fiebermittel geben oder Nasenspray verabreichen.
 
"Leidet das Kind und kann nicht zur Ruhe kommen, kann man auch zu einem Schmerzmittel greifen", rät Walter Koch. Ausserdem können verschiedene Hausmittel eingesetzt werden.
 
Geht es dem Kind am vierten, fünften Tag immer noch schlecht, sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit allfällige Entzündungen ausgeschlossen werden können. Zur Abklärung wird ein Blutbild oder in manchen Fällen eine Röntgenaufnahme der Lungen gemacht. Findet der Arzt tatsächlich eine Entzündung, muss diese konsequent angegangen und mit Antibiotika behandelt werden.

Handelt es sich um ein Grippeblutbild und nicht um ein bakterielles Blutbild, wird weiterhin mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Massnahmen behandelt. Von Antibiotika kann in diesem Fall abgesehen werden.

Kleine Kinder schweizweit betroffen
Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), hat sich die Grippe schweizweit ausgebreitet. Was besonders auffällt, ist die Intensität der Zunahme an Arztkonsultationen aufgrund grippaler Erkrankungen pro Woche ab Mitte Januar. Anfang Februar hat die Kurve bei fast 38‘500 Konsultationen pro Woche ihren Höhepunkt erreicht.

Die untenstehende Grafik bestätigt, was das Medizinische Zentrum in Biel im vergangenen Monat gespürt hat. Besonders Kinder im Alter von null bis vier Jahren sind häufig von der Grippeepidemie betroffen. Auf 1000 Einwohner sind es 7,1 Prozent der Personen, die in dieser Altersparte an einer grippeähnlichen Erkrankung leiden.


Häufigkeit grippeähnlicher Erkrankungen, nach Alter, Quelle: www.bag.ch

Das BAG gibt wöchentlich Grippe-Infografiken heraus, mit Informationen zu Ausbreitung, Ursache, Häufigkeit und getätigte Arztkonsultationen aufgrund grippaler Erkrankungen. jle

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