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Müntschemier

Die Kugel dreht sich

Am Samstag ist in Müntschemier der neue Brunnen eingeweiht worden. Grund genug, dies mit einem Fest zu feiern, bei dem das Dorf auch aus der Vogelperspektive betrachtet werden konnte.

Ein Dorf bleibt in Bewegung: Die grosse Granitkugel auf dem neuen Brunnen in Müntschemier lässt sich mühelos drehen. Bild: Markus Nobs

Markus Nobs

Es schien, dass alles, was Beine hatte, an diesem Samstagmittag zum Bahnhof unterwegs war. Dort fand die Enthüllung des neuen Brunnens statt. Nachdem der neu erstellte Bahnhof gemäss Gemeindepräsident Raynald Richard (SVP) «auf Wunsch und Drängen der BLS bereits im November des letzten Jahres» eröffnet worden sei, war es also nun an der Zeit für die Krönung und den endgültigen Abschluss der Bauarbeiten in Müntschemier.

«Alle Vereine konnten sich einsetzen, um an diesem Fest ihren Beitrag zu leisten», so der Gemeindepräsident zufrieden. Und das taten sie zahlreich: Nebst dem Fussballklub und dem Turnverein mit den Fischknusperli oder dem Frauenverein mit den hausgemachten Zopf- und Backwaren boten auch die Dorfpolitiker der Freien Wähler und der SVP etwas an, indem sie für die Getränke sorgten.

 

Sind die Dächer noch sauber?
Das Evangelische Gemeinschaftswerk war mit einer Salatbar vertreten und sogenannte «Jungschi-Hörnli» gab es, wie wohl vermutet, bei der Jungschar Müntschemier. Philosophisch mutete gar das kleine Gartenrestaurant des Männerturnvereins innerhalb des Festzelts an. Auf dem «Wirtshausschild» war «Wein & Sein» zu lesen.

Wer schliesslich beim Frauenturnverein nicht allzu viele der duftenden Waffeln genossen hatte, konnte sich, ohne sich später reuig zu sein, problemlos für einen der kurzen Helikopter-Rundflüge entschliessen. «Nutzen Sie die Chance, um über das Dorf zu fliegen und dabei zu schauen, ob das Dach Ihres Hauses noch sauber ist», forderte Gemeindepräsident Richard die Festbesucher mit einem Schmunzeln auf.

 

«In Bewegung bleiben»
Zurück zum eigentlichen Festanlass. Der Brunnen: Er besteht aus einer riesigen Granitkugel, die auf einem sprudelnden Wasserbecken aufliegt und sich in alle Richtungen dreht oder drehen lässt. Jeder, der am Brunnen vorbeigeht, kann diesen in eine andere Richtung lenken.

Das freute auch Pfarrer Matthias Neugebauer, der sich als Redner an die Anwesenden richtete: «Das macht sichtbar, dass wir ein Dorf in Bewegung sind.» Denn: «Leben heisst, in Bewegung zu bleiben, im stetigen Umbruch zu sein», so Neugebauer, der sogleich selbst den Beweis antrat und sich nach seiner Rede direkt wieder in die Bläserinnen und Bläser der Musikgesellschaft einreihte, um für das nächste Stück aufzuspielen.

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