«Durchfahrt Erlach wegen Erdrutsch erschwert». Nach wie vor warnt eine grosse Tafel Verkehrsteilnehmer, die das Städtchen Erlach Richtung Norden verlassen – und dies bereits seit Anfang November letzten Jahres. Wegen einer defekten Frischwasserleitung waren im steilen Gelände nördlich des Schlosses über tausend Kubikmeter unterspültes Erdreich in Bewegung geraten (Das BT berichtete). Auf einer Länge von 50 Metern sollen seither stählerne Schranken verhindern, dass die Strasse Richtung Gals und Le Landeron unpassierbar werden könnte; die Strecke ist auch Teil des Postautonetzes. Noch immer ist die Strasse nur einspurig mit Ampelanlage befahrbar.
Weiter Bewegung im Hang
Obwohl in den letzten Monaten wenig Niederschläge zu verzeichnen waren, hat sich der Hang in der Zwischenzeit – wegen Übersättigung mit Wasser durch den ursächlichen Rohrbruch – weiter bewegt. Bei der Schadstelle finden sich regelmässig Schaulustige ein. Vor allem die Abbruchzone im oberen Teil beeindruckt.
Die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern teilt auf Anfrage mit, dass nach wie vor keine Gefahr für Anwohnende und Verkehrsteilnehmer drohe. Priorität hat nun die Hangsicherung. Sachverständige haben im Auftrag des Amtes für Grundstücke und Gebäude inzwischen verschiedene Varianten geprüft. Die beste und wirtschaftlichste Lösung ist eine abgetreppte Böschung. Mit schwerem Gerät wird eine mächtige «Treppe» erstellt.
Kosten von 200 000 Franken
Auf Pfeiler und Betonfundamente kann verzichtet werden. Buschwerk, tief wurzelt, soll dem Hang Stabilität verleihen. Die Kosten für die gesamte Sanierung sind auf maximal 200 000 Franken veranschlagt.
Die Arbeiten beginnen im Februar und dauern bis voraussichtlich Ende März. Ab April wird die Kantonsstrasse normal befahrbar sein - und im Sommer am Hang wieder Schafe grasen. Werner Bangerter