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Orpund

Die Schule ist jetzt hell und luftig

Nach drei Jahren Bauzeit ist es soweit: Spielgruppe, Kindergarten, Primarschule und Tagesschule in Orpund sind fertig erbaut oder erstrahlen in einem neuen Kleid. Doch schon kündet sich die nächste Baustelle an.

Sind zufrieden mit dem Resultat: Robert Spycher, Patrick Mäschli, Sandro Bachofner und Oliver Matti (von links).
von Carmen Stalder
 
Wo einst Dunkelheit herrschte, scheint an diesem freundlichen Morgen die Sonne in den Schulhausgang. «Beim Putzen im Untergeschoss haben wir früher beinahe Stirnlampen benötigt», sagt Sandro Bachofner. Der Leiter des Hausdiensts führt durch die Primarschule Orpund und weist dabei auf die Veränderungen hin, die das Gebäude in den vergangenen Monaten erfahren hat. Eine angepasste Raumaufteilung, neue Möbel, hindernisfreie Zugänge, der Anschluss an einen Nahwärmeverbund – und vor allem zusätzliche Fenster und Oberlichter.
 
Beim Umbau hat Licht eine wichtige Rolle gespielt. Die Fenster in den vier Kindergärten im Untergeschoss reichen weiter nach unten, sodass auch den Kleinsten ein Blick nach draussen möglich ist. Der bestehende Lichthof wurde von den wuchernden Brombeersträuchern befreit und dient jetzt als Aussenschulzimmer. Zudem wurde in einem Bereich die Erde abgetragen, damit auch dort zusätzliche Fenster eingebaut werden konnten.
 
«Früher war es hier zappenduster, es herrschte eine negative Atmosphäre», sagt Robert Spycher. Der Vizepräsident der Sanierungskommission nimmt ebenfalls am Rundgang teil, genauso wie Kommissionspräsident Patrick Mäschli und Gemeindepräsident Oliver Matti (SP plus). Sie alle scheinen äusserst angetan von der Verwandlung, die das Gebäude erlebt hat. Das Schulhaus II wurde 1974 als Primarschulerweiterung errichtet. Seither ist es nie umfassend saniert worden. Das benachbarte Schulhaus I hingegen wurde Anfang der 2000er-Jahre saniert, auch eine neue Turnhalle wurde gebaut. Aus finanziellen Gründen blieb es aber bei den Arbeiten an nur einem der beiden Gebäude.
 
Mängel sind behoben
 
Als im Sommer 2018 die längst fälligen Arbeiten am Schulhaus II an die Hand genommen wurden, drängte die Zeit. Im Winter entwich die geheizte Luft durch die Fenster, die Brandschutzvorschriften wurden nicht mehr eingehalten, die Anlage war nicht rollstuhlgängig und die Geländer im Treppenhaus waren zu niedrig. All diese Mängel sind nun behoben, dies mit Baukosten von rund elf Millionen Franken. Und trotzdem ist das neue Schulhaus das alte geblieben: «Es konnte viel vom ursprünglichen architektonischen Charakter erhalten werden», sagt Matti zufrieden. Ganz neu ist lediglich die Tagesschule, die bereits im vergangenen Sommer eingeweiht werden konnte (das BT berichtete).
 
Von allen Beteiligten waren während der dreijährigen Bauphase starke Nerven gefragt. Denn der Unterricht fand weiterhin statt, Provisorien gab es keine. Zwar habe man die lärmintensiven Arbeiten in die Schulferien verlegt, so Bachofner. Trotzdem sei die Sanierung nicht spurlos an den Lehrern und Schülerinnen vorbeigegangen. Mehrfach mussten sie das Klassenzimmer zügeln, manche Eingänge waren zeitweise gesperrt und das Hallenbad war ein Jahr lang geschlossen.
 
Auf dieses sind die Bauherren nun besonders stolz. Anstelle der alten Plättli gibt es ein glänzendes Chromstahlbecken, abends erleuchten Scheinwerfer die mit Holz verkleidete Decke und an einer Wand prangt ein zehn mal drei Meter grosses Kunstwerk des bekannten Künstlers Wes21. Für den Erhalt des Hallenbads hat sich die Orpunder Bevölkerung vehement eingesetzt. Tatsächlich scheint es überaus beliebt zu sein: Es sei täglich von sieben bis 21 Uhr besetzt. Sowohl von Schülerinnen und Schülern aus Orpund und der Region, die hier schwimmen lernen, als auch von Vereinen und sonstigen Gruppen. «Wir könnten es zweimal füllen», sagt der Hauswart.
 
Mehr Zimmer als früher
 
Knapp bemessen ist nicht nur der Belegungsplan des Schwimmbads, sondern vielleicht auch schon bald die Platzverhältnisse an der Primarschule. Zwar wurden im Rahmen der Sanierung zusätzliche Zimmer geschaffen: Dank einer verbesserten Raumaufteilung sind es neu zehn statt acht Schulzimmer und vier statt zwei Kindergärten.
 
Doch die Bevölkerung in Orpund wächst derart schnell, dass das wohl nicht allzu lange ausreichen wird. Die Gemeinde plant deshalb eine Aufstockung der beiden Schulhäuser. Die Machbarkeit dieses Vorhabens wurde bereits überprüft, die Kosten würden sich pro Trakt auf 1,7 Millionen Franken belaufen.
 
Wann und ob es zu einer Aufstockung kommt, ist allerdings offen. Neben den vielen neuen Wohnhäusern im Dorf gebe es auch Weg- und Zuzüge in den bestehenden Immobilien, was eine Prognose der Schülerzahl erschwere, so der Gemeindepräsident. «Wir wollen nicht auf Vorrat bauen, dürfen aber auch nicht zu spät damit anfangen», beschreibt Matti die vertrackte Situation. Entscheidet sich die Gemeinde dereinst für eine Erweiterung, wäre es an der Gemeindeversammlung, das letzte Wort zu sprechen.
 
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Einweihungsfest Campus Bildung

 
  • Heute von 10 bis 14 Uhr auf dem Gelände der Primarschule Orpund
  • Freie Besichtigung der Anlage, Festwirtschaft mit Gratisbratwurst und Gratisglace, Kuchenbuffet, Hüpfburg, Fussballgolf, Fahrgeräteparcours
  • 10.45 Uhr: Offizieller Teil mit Schlüsselübergabe. Auftritt der KiJu Dance Company Biel, Primarschule Orpund
  • 12 Uhr: Konzert der Musikgesellschaft Orpund MGO
  • Ab 12.30 Uhr: «Le Phipou» 

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