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Biel / Täuffelen

Die Zwiebeln müssen schön und glatt sein

Jetzt haben Zwiebelmärkte Saison. In Biel findet der Obst-, Gemüse- und Zwiebelmarkt morgen statt. Hiesige und auswärtige Landwirte fahren mit allerlei Frischprodukten auf.

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Heidi Flückiger

Das Gedeihen von landwirtschaftlichen Erzeugnissen hängt vorwiegend vom Wetter ab. Gemüsezwiebeln beispielsweise vertragen weder grosse Nässe noch lang anhaltende Trockenheit. Dieses Jahr war ihnen das Wetter im Seeland hold und so sind sie in grosser Anzahl und gut geraten. Davon können sich morgen die Besucher am Bieler Obst-, Gemüse- und Zwiebelmarkt überzeugen (siehe Infobox).

Der Kastanienbaum beim Obst- und Gemüsebetrieb mit integrierter Bäckerei der Familien Iseli, Möri und Helbling im Burrirain in Täuffelen breitet sich wie ein schützendes Dach über den Vorplatz aus und das Plätschern des Brunnenwassers vermittelt typisch ländliche Idylle. Es ist ruhig an diesem grauen Herbstnachmittag. Im Innern des Hauses jedoch herrscht emsiges Treiben. In der Backstube sind das Ehepaar Barbara und Fredi Möri am Werken und im «Zibelehüsli» neun Leute am Putzen der Zwiebeln.

Berge von Zwiebeln

Seit zehn Jahren wird der Betrieb von Iselis Tochter Barbara und ihrem Ehemann Fredi Möri geleitet. Sowohl die 74-jährige Hanni Iseli, Mutter der Töchter, als auch Sylvia Helbling und Gaby Iseli packen bei den anfallenden Arbeiten mit an. Für die Feldarbeiten steht Fritz Helbling, Ehemann von Sylvia Helbling, im Einsatz.«Wir funktionieren als Familienbetrieb», sagt Sylvia Helbling, Organisatorin des Bieler Obst-, Gemüse- und Zwiebelmarkts. Auf den Tischen im «Zibelehüsli» sind Berge von Zwiebeln und in Kisten etliche Kilos Schalotten und Knoblauch für die Herstellung von Trütschen (Zwiebelzöpfe) bereit.

Wer mit dem Putzen der Zwiebeln beschäftigt ist, bestimmt, welche dazu geeignet sind. Schön, glatt und mit einem etwa zehn Zentimeter langen Krautstiel versehen müssen sie sein. Als Gerüst der Zwiebelzöpfe dient ein Weidenstecken. Mit einer Schnur werden die Knollen zusammengehalten und die fertigen Trütsche mit Trockenblumen verziert. Den Trockenblumen nimmt sich Magda Listosz an, eine Angestellte des Hauses.

Im «Zibelehüsli» ist es wohlig warm. Die Beschäftigten sind bei bester Laune. Sie lachen und schwatzen. Auf den ersten Blick sieht das Zwiebelzöpfe-Flechten einfach aus. Ein Laie verliert aber schnell den Überblick. Hanni Iseli hat das Handwerk im Griff. Bei ihr dauert das Anfertigen eines mittelgrossen gemischten Zwiebelzopfes nur fünf Minuten.

Die gelben Savoyer und die roten einheimischen Zwiebeln werden mit Schalotten und Knoblauch durchmischt und machen die Trütsche bunt. «Den Knoblauch haben wir zugekauft, die anderen Knollen stammen aus eigener Produktion», sagt Hanni Iseli. Die Zwiebeln und Schalotten seien im Täuffelen-Moos gewachsen und die Trockenblumen im grossen Garten neben dem Landwirtschaftsbetrieb im Burrirain entstanden.

Das «Zvieri» hat Tradition

Ursula Felber aus Gerolfingen hilft schon seit 15 Jahren beim Rüsten der Zwiebeln mit. Hahn im Korb ist Heinz Blösch aus Gerolfingen, der ebenfalls fleissig am Arbeiten ist. Das Team Iseli/ Möri/Helbling ist vielseitig engagiert und nimmt an den Zwiebelmärkten in Nidau, Biel und Bern teil. Auf Bestellung werden bei ihnen auch für andere Marktverkäufer und Läden Trütsche angefertigt und Zwiebeln geliefert. Ein weiterer Mitarbeiter mit Festanstellung ist José Martins Machado, der die Zwiebeln hegt und pflegt, bis sie schön trocken sind. «Aber ohne Unterstützung der Leute vom Dorf und Umgebung wäre das nicht zu schaffen», sagt Hanni Iseli.

Es ist «Zvierizyt». Auf dem Küchentisch stehen Tee, Landjäger, Bauernbrot und süsses Gebäck für die Mitarbeiter bereit. «Diese Zwischenmahlzeit hat bei landwirtschaftlichen Betrieben Tradition», sagt Sylvia Helbling. Nach dem «Zvieri» geht die Arbeit mit den Knollen weiter.

Stichwörter: Zwiebeln, Zwiebelmarkt, Märit

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