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Müntschemier

Ein bisschen höher darf es sein

Grosser Aufmarsch an der Gemein-deversammlung: Eine Änderung der Überbauungsordnung überspringt die Hürde nur in einer geheimen Abstimmung.

Das Wappen von Müntschemier

Um 20 Uhr ist die Turnhalle prall gefüllt. Gemeindepräsident Raynald Richard kann die Rekordzahl von 124 Stimmberechtigten (15.7 Prozent) begrüssen. Vier Stimmenzähler und eine Wahlurne für eine geheime Abstimmung sind bereit. Zähler wie Urne werden im Verlauf des Abends zum Einsatz kommen.

Grund für den erhöhten Aufwand ist Traktandum 5. Die Änderung der Überbauungsord-nung UeO 11. Vereinfacht gesagt: Ein im Dorf angesiedeltes, führendes Unternehmen in der Früchte- und Gemüsebranche braucht mehr Spielraum für den Ausbau und Erweiterung seiner Anlagen und Hallen. Vor allem in der Höhe. Die heute geltende maximale Gebäudehöhe von 12 Meter soll im nördlichen Bereich auf 15 Meter, im südlichen auf 19 Meter erhöhte werden. Für die Nachbarn ist vor allem letzteres zu viel. Sie befürchten Schattenwurf und Verminderung ihrer Liegenschaftswerte.

Kompromiss gefunden
In den Einspracheverhandlun-gen einigten sich Gemeinde und Einsprecher auf maximal 15 Meter mehr. Zudem dürfen nur auf dem südlichen Teil der Gebäude Solaranlagen montiert werde. Für die betroffene Firma ein tragbarer Kompromiss. Weil mehr als ein Viertel der anwesenden Stimmberechtigten eine geheime Abstimmung verlangte, kamen Stimmenzähler und Urne zum Einsatz. Im Verhältnis drei zu eins genehmigte die Versammlung die Änderung in den entsprechenden Verordnungen und Reglementen. Für die Gemeinde resultieren keine Kosten. Das betroffene Unternehmen trägt diese und kann nun in die Gebäudeinfrastruktur investieren.

Die Genehmigung der Jahres-rechnung bedurfte keiner geheimen Abstimmung. Dank höheren Steuereinnahmen bei den juristischen Personen und bei den Sondersteuern resultierte im abgelaufenen Jahr ein sattes Plus. Budgetiert war ein Minus von 300 000 Franken. Die anstehende Schulhaus-Sanierung wirft ihre Schatten voraus. Um beim geplanten Kindergarten- Neubau nicht schon im Voraus eine Aufstockung zu verunmöglichen, sagte die Versammlung ja zu einem Zusatzkredit von 110 000 Franken. Damit kann bei der Planung schon jetzt eine spätere Aufstockung mit einbezogen werden. So werde es möglich sein, während der Sanierung des Schulhauses sicher alle Klassen in die Schulhäuser Treiten, Brüttelen und den geplanten Modulbau zu verteilen, so der Gemeinderat. Zum Schluss der Versammlung teilte Reynald Richard mit, dass die Postagentur im Volg-Laden am 29. Juli eröffnet wird. Heinz Kofmel

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