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Studen

Ein Geschäft schliesst schon wieder

Im Wydenpark ist die Hälfte der Ladenflächen immer noch nicht vermietet. Bald gibt es im Dorfzentrum nur noch drei Geschäfte. Der Kleiderladen macht Mitte April dicht.

Die Laufkundschaft fehlt: Bald stehen 55 Prozent der verfügbaren Ladenflächen des Wydenparks leer. Bild: H.K.

von Heinz Kofmel

Das neue Dorfzentrum Wydenpark wurde vor knapp einem Jahr feierlich und mit viel Zuversicht eröffnet. Schon Monate vor der Eröffnung stand fest, dass neben dem Coop eine Apotheke, ein Coiffeurgeschäft und ein Kleiderladen ins Zentrum einziehen. Weitere Geschäfte sind bis heute nicht dazugekommen. Die Hoffnung, die Eröffnung der vier Läden und des Pflegezentrums Senevita würde eine gewisse Sogwirkung haben, zerschlugen sich.

 

«Wir waren zu optimistisch»

Jetzt ist klar: Das Kleiderfachgeschäft Street Point schliesst spätestens Mitte April seine Türen bereits wieder. Die Rechnung ging für die Geschäftsführerin Brigitte Sigenthaler nicht mehr auf.

«Die Schliessung ist für uns eine grosse Enttäuschung. Sie hat sich aber seit dem Jahreswechsel abgezeichnet», so Brigitte Siegenthaler. Sie nennt auch die Gründe für die Schliessung: Es fehle im Wydenpark die Laufkundschaft und «wir waren zu optimistisch, weil wir glaubten, dass die restlichen Ladenflächen auch vermietet würden». Vermutlich seien halt auch die Ladenmieten für ein Dorf wie Studen zu hoch.

Ende April werden somit rund 55 Prozent der verfügbaren Ladenflächen des Wydenparks leer stehen. Brigitte Siegenthaler ist überzeugt, dass es mit einem interessanten Ladenmix im Wydenpark auch für sie aufgegangen wäre. «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen und konnten den Mietvertrag per Ende April auflösen.»

Daniela Schlegel von der AS Immobilen AG, die den Wydenpark vermarktet, bedauert die Schliessung. Der fehlende Kundenstamm des Kleidergeschäfts sei auch ein Grund für das unbefriedigende Ergebnis, vermutet Schlegel. Dies zeige der Geschäftsgang der drei anderen Läden im Zentrum. Diese sind mit der Entwicklung zufrieden, auch wenn sie sich natürlich mehr Laufkundschaft wünschten.

 

Fenster für das Schwingfest

Die leeren Ladenlokale werden sich auch in absehbarer Zeit nicht mit Leben füllen. «Zurzeit prüfen wir, eine grosse Ladenfläche in kleine Einheiten aufzuteilen, um auch für kleine Läden mit wenig Platzbedarf attraktiv zu werden», so Schlegel. Man führe laufend Verhandlungen, auch über die Eröffnung eines Ärztezentrums. Konkretes oder feste Verträge könnten aber noch nicht vorgelegt werden, erklärt Schlegel. Was sicher ist: Der Innenhof des Zentrums wird im kommenden Frühling leicht umgestaltet, begrünt und mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten ausgestattet.

Profitieren von den leeren Schaufensterfronten wird das im Mai in Studen stattfindende Seeländische Schwingfest. Ab April sind die Naturalpreise - ohne die Lebendtiere - im Wydenpark zu sehen.

Gut läuft es im ebenfalls im Wydenpark untergebrachten Pflegezentrum. «Wir sind zu 95 Prozent ausgelastet», so Geschäftsführerin Pascale Lavina. Das angeschlossene Restaurant entwickle sich gut und laufe besser als erwartet, sagt Lavin.

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