Der Nationalfeiertag kann kaum stimmungsvoller starten als mit einem üppigen Frühstück auf dem Bauernhof. Regionales und Selbstgemachtes und die gemütliche Atmosphäre stehen im Mittelpunkt.
Dieses Jahr präsentieren im Kanton Bern 49 Bauernfamilien ein 1.-August-Brunch-Buffet. Es ist allerdings so, dass die Nachfrage das Angebot vielerorts bei Weitem übersteigt.
Im Seeland gibt es zwei Möglichkeiten: den Brunch auf der Bellis Farm der Familie Gilgen in Meienried (Anmeldung unter der Telefonnummer 079 583 73 29 oder www.bellis-farm.ch) und derjenige in Gals auf dem Hof der Familie Freudiger (Anmeldung unter der Telefonnummer 079 285 66 56 oder www.mggals).
Rund 350 Familien
Seit Jahren organisieren die Mitglieder der Musikgesellschaft (MG) Gals den 1.-August-Brunch auf den Hof der Familie Freudiger an der Britschenmattstrasse 29 in Gals. «Als ehemaliges Mitglied der MG Gals stellt uns Ueli Freudiger seine Lokalität zur Verfügung», sagt MG-Präsident David Perrottet dankbar. «Der Brunch gehört, nebst dem Jahreskonzert, zu den Höhepunkten unserer Aktivitäten», ergänzt Heinz Schwab, einer der rund 30 ehrenamtlich am Brunch mitarbeitenden Musikantinnen und Musikanten.
Am Vorabend beginnt das Einrichten der Lokalität. Am 1. August werden morgens ab 6 Uhr Tische gedeckt, Brot, Käse, Fleisch, Früchte, Flocken und vieles mehr aufbereitet und arrangiert, damit um 9 Uhr beim Eintreffen der Gäste alles bereit ist. «Letztes Jahr verköstigten wir mehr als 460 Besucherinnen und Besucher», so David Perrottet.
Am 1. August werden laut Angaben des Schweizerischen Bauernverbands landesweit rund 150 000 Gäste von rund 350 Bauernfamilien kulinarisch verwöhnt.
Was es alles braucht
Es gehört viel dazu, ein währschaftes Frühstück mit einer Vielzahl eigener Produkte für so viele Menschen bereitzustellen. Das Material muss organisiert und der Einkauf gemacht sein und Helferinnen und Helfer müssen gefunden werden. «In der Ferienzeit fehlen immer einige Vereinsmitglieder. So sind wir auf zusätzliche Hände angewiesen», sagt Perrottet. Die Gäste würden das reichhaltige Buffet mit lokalen und selber hergestellten Produkten schätzen. Auf den Tischen stehen unter anderem selbst gemachte Konfitüre, eigener Honig, Rösti, Holzofenbrot und Zopf vom Dorfbeck und Beeren.
Nicht zu vergessen der tolle Kinderspielplatz, die musikalische Unterhaltung durch die eigene Kleinformation und natürlich die Rösslifahrt über Land. Im Preis von 26 Franken ist alles inbegriffen. Kinder zwischen 5 und 16 Jahren bezahlen pro Altersjahr 1 Franken. Nach dem Brunch (von 9 bis 13 Uhr) beginnt das grosse Ab- und Aufräumen. «In rund drei Stunden haben wir das jeweils geschafft», so Perrottet und Heinz Schwab ergänzt: «Nach einem Stündchen Ruhe gehen die meisten von uns noch an eine öffentliche 1. Augustfeier.» Schwab geht mit seiner Familie, die alle am Brunch in Gals mitarbeiten, nach Siselen und unterstützt als Bass-Posaunist die MG Siselen.
Freiwillige sind gefragt
Als erfahrener Brunch-Organisator sind der Galser Präsident und sein Team überzeugt, dass sich der Brunch nur rechnet, wenn genügend freiwillige Helferinnen und Helfer mobilisiert werden können. «Müssten wir Stundenlöhne bezahlen, könnten die Kosten niemals gedeckt werden. Wir müssten den Brunchpreis so hoch ansetzen, dass die Menschen nicht gewillt wären, ihn zu bezahlen», sagt Perrottet.
Auch der Berner Bauernverband empfiehlt Bauernfamilien, Vereine in die betreuungsintensive Organisation einzubinden, die sich damit einen Zustupf für die Vereinskasse verdienen können. «Immer wieder dürfen wir uns über positive Rückmeldungen zum Brunch freuen», resümiert Perrottet. Tildy Schmid
Info: Anmeldungen werden in Gals bis heute Abend um 20 Uhr angenommen. Entweder online unter www.mggals.ch/reservation-1-august-brunch/ oder unter der Telefonnummer 079 668 25 74 (zwischen 18.30 und 20 Uhr). Einen Überblick über alle Angebote gibt es unter www.brunch.ch, der Website des Bauernverbandes.
