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Lyss

Ende der engen Platzverhältnisse in Sicht

Die Heilpädagogische Schule soll unter dem Dach eines Neubaus vereint werden. Im Juni bewilligte der Regierungsrat einen entsprechenden Kredit von 24 Millionen Franken, gestern hat das Lysser Parlament einem Landverkauf zugestimmt.

Beton und Holz: Der U-förmige Bau soll sich in die Landschaft einpassen. Er liegt am Bach, angrenzend an den Wald. Bild: met Architektur

Ursula Grütter

Aus der Region Seeland besuchen 80 Kinder und Jugendliche die Heilpädagogische Schule Lyss (HPS). Und diese platzt aus allen Nähten. Nun steht einem Neubau seitens der Behörden nichts mehr im Weg. Gestern bewilligte der Grosse Gemeinderat von Lyss den Landverkauf. Den Preis für den Verkauf der Parzelle 3936 hatte die Gemeinde bereits 2009 im Verlauf der Verhandlungen festgelegt. 350 Franken pro Quadratmeter wollte sie für das Land hinter dem Grentschelschulhaus. Für die Gemeindekasse bedeutet dies einen Zustupf von 2,273 Millionen Franken. Der Grosse Gemeinderat stimmte dem Landverkauf ohne Diskussion und ohne Gegenstimme zu.

Zuvor abgelehnt

Mit dem Ja von Lyss ist eine vorläufig letzte Hürde für den Neubau überwunden. Im Juni hatte der Regierungsrat vorgängig einen Rahmenkredit von 24 Millionen Franken gutgeheissen. Denn dass Handlungsbedarf besteht, war seit Jahren bekannt. Doch 2005 hatten Bund und Kanton eine Sanierung der bestehenden Räume abgelehnt.

Gegründet wurde die HPS 1969, mit zwei Schulklassen, eingemietet in verschiedenen Räumen. Die Zahl der Kinder, welche nicht in eine normale Schule integriert werden konnten, wuchs. 1981 war es dann soweit, die HPS hatte ihren Neubau am Chaumontweg. Doch es war keine Jahrhundertlösung. Bald mussten wieder zusätzliche Räumlichkeiten gefunden werden. Heute werden aus Platzgründen drei Schulklassen in der Alten Försterschule im Grien unterrichtet. Dazu kommt ein Provisorium in einem Container, und eine Klasse musste ins Nebengebäude des angrenzenden Bauernhauses ausgelagert werden. Für die Schulleitung und die 50 Angestellten bedeutet dieses Flickwerk einen beachtlichen organisatorischen Mehraufwand. Die Turnhalle ist zugleich Essraum, die Klassen im Grien werden mit einem Catering-Service verpflegt, und Therapeuten müssen nach jedem Training ihre Geräte wieder aus dem Schulzimmer räumen.

Das alles wird bald ein Ende haben. Im Neubau - einem U-förmigen Gebäude aus Beton und Holz - ist nebst den Klassenzimmern auch ein Therapiebereich eingeplant. So kann im Musikraum ein Klangbett platziert werden, und die Logopädie findet künftig im gleichen Gebäude wie die restlichen Angebote statt. Zwei Schulungsküchen ergänzen die Betriebsküche und der Aussenraum wird so gestaltet, dass er mit speziellen Velos und Rollstühlen befahren werden kann. In der HPS Lyss gehen sowohl Kinder mit einer leichten, als auch Kinder mit einer starken geistigen und körperlichen Beeinträchtigung zur Schule. Von neun Uhr morgens bis um drei Uhr nachmittags werden sie hier betreut und gefördert.

Bezug Sommer 2016

Um nach dem Ja des Grossen Gemeinderates gleich zügig weiter- planen zu können, hat die HPS bei der Gemeinde bereits ein Baugesuch deponiert. Gehen keine Einsprachen ein, soll im Frühling als erstes eine provisorische Brücke über den Bach gebaut werden. So wird die Baustellenzufahrt von der Hardernstrasse her ermöglicht, und damit das angrenzende Quartier vor Mehrverkehr verschont. Ab Juli beginnen die Aushubarbeiten. Bezugsbereit wird das Gebäude im Sommer 2016 sein. Zu diesem Zeitpunkt steht auch die definitive Brücke.

Link: Sämtliche Geschäfte und Beschlüsse des Grossen Gemeinderates finden Sie auf www.lyss.ch

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