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Grenchen

Endlich wieder zu Hause

Ein «verlorener Sohn» ist endgültig heimgekehrt. Der Flugzeugveteran Dewoitine D.26 HB RAG wurde auf dem Flughafen Grenchen auf den Namen Stadt Grenchen getauft.

Die Taufe des 83 Jahre alten Flugzeugs hat im Beisein von Stadtpräsident François Scheidegger (im weissen Hemd) stattgefunden. Bild. Hanspeter Flückiger

von Hanspeter Flückiger

Normalerweise werden Säuglinge getauft. Dies als erster Schritt, um später in den Himmel zu kommen. Nun ist auf dem Flughafen Grenchen mit der Dewoitine D.26 HB RAG/286 ein 83 Jahre alter Flugzeugveteran auf den Namen Stadt Grenchen getauft worden. Im Beisein von Stadtpräsident François Scheidegger, Landammann Roland Heim, und einer weit über 100 Köpfe zählenden Fest- und Fangemeinde. Nach vollzogener Zeremonie durch Taufpatin Sophie Sutter zog es auch das silbern in der Sonne glänzenden Propellerflugzeug gen Himmel. Aber nur für eine Viertelstunde. Mit Pilot Paul Misteli am Steuerknüppel, welcher zur Feier des Tages zu einer ergiebigen und eindrücklichen Ehrenrunde abhob. Ein Happening, welches dem Verein Hangar 31 um den Grenchner Piloten und Aviatikjournalisten Peter Brotschi zuzuschreiben ist. Ihm und Gesinnungsgenossen ist es zu verdanken, dass der Veteran wieder von Grenchen aus in die Gänge kommen kann. 1931 in der Eidgenössischen Konstruktionswerkstätte in Thun «zur Welt gekommen», diente er bis 1948 mit zehn Brüdern bei der Schweizer Luftwaffe. Anschliessend schleppte er bis 1964, zuletzt in Grenchen, Segelflugzeuge in den Himmel. Statt im geplanten Heimatmuseum Grenchen einen Ehrenplatz zu bekommen, fristete das Flugzeug, in Lagerräumen und zerlegt sein Dasein. Eine Odyssee quer durch die Schweiz endete zuletzt bei einem Privateigentümer, von dem Hangar 31 es erwerben konnte. Das Flugzeug wird nun künftig an Flugshows zu sehen sein. Das nächste Fest soll spätestens 2031 stattfinden - zum 100. Geburtstag.

Weitere Infos unter: www.hangar31.ch

 

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