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Sommerlager

Ferien im Wald: Eine Villa in den Bäumen

Über 20 junge Erwachsene haben in Bowil bei Bern zwei Wochen lang in Baumhäusern gelebt. Mit dabei waren auch Abenteuer-lustige aus dem Seeland – und sogar aus Dänemark. Im BT schildern sie ihre Erlebnisse.

Bild: zvg

Mit rund 25 jungen Erwachsenen startete Mitte Juli das zweiwöchige Baumhauslager des Vereins Outdoortech, einer Gruppe junger Menschen, die sich der Pioniertechnik verschrieben haben. Jeanine Etter, eine ehemalige Cevianerin aus Ipsach, hat sich mit der geteilten Hauptleitung im Lager ein neues, abenteuerliches Ämtli gesucht. Dank eines harmonischen Leitungsteams und einer tollen Gruppendynamik in den Baugruppen entstand in einer Woche ein unglaubliches Werk.

Das Baumhaus, wobei man es wohl eher «Baumvilla» nennen sollte, wurde bestehend aus neun Plattformen gebaut, dieses Jahr sogar mit einer Netzplattform auf Wunsch der dänischen Teilnehmenden. Viel harte Arbeit steckt in der «Riesenhütte», wie die 24-jährige Jeanine Etter das Baumhaus nannte. Von morgens früh bis teilweise spät in den Abend wurden Baumstämme abgemessen, von Hand zugesägt, mithilfe von vorher platzierten «Rölleli» den Bäumen entlang hochgezogen und dann mit Seilen gebunden.

Sobald die Hauptträger befestigt waren, ging es gleich weiter mit Rosten, damit im Anschluss ein stabiler Boden mit Brettern genagelt werden konnte. Teilweise gleichzeitig, manchmal erst nach dem Nageln, wurden die Geländer befestigt und zu guter Letzt Fussleisten gemacht, damit die Plattformen dann auch zum Schlafen sicher sind. Erst am letzten Bautag wurden wasserfeste Dächer aus Blachen und einem Sarasani gemacht, damit für alle ein trockener Schlafplatz auf dem Baumhaus sichergestellt werden konnte; in diesen regnerischen Tagen ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt.

Der Bauprozess ist jedes Jahr wieder ein tolles Erlebnis, sowohl für die langjährige Baumhausbauende Jeanine Etter, als auch für alle, die zum ersten Mal dabei sind. Nicht nur die Sozialkompetenzen, die in so einem Lager gefördert werden, sind für viele ein grosser Mehrwert, auch das Gefühl, mit eigenen Händen ein grosses Gemeinschaftsprojekt zu erschaffen, ist unbeschreiblich. «Es braucht viele unterschiedliche Leute in solch einem Lager», sagt die Leiterin. Die, die am liebsten so hoch wie möglich auf einen Baum klettern und die, die analytisch denken und sich überlegen, wie man die Wünsche und Ideen umsetzen könnte. Es braucht aber auch Leute, die einfach Spass daran haben, sich auszutoben und Bäume zu schleppen. Oder die, die es gerne ruhiger haben und lieber am Boden bleiben, Treppen bauen und Seile vorbereiten für die, die in den Bäumen sind und die Plattformen befestigen. Durch die vielen Aufgaben hat es für alle Persönlichkeiten Platz und den verschiedenen Bedürfnissen kann man gut gerecht werden.

Nach der ersten Woche Bauen waren alle zwar erschöpft, gleichzeitig aber auch sehr stolz auf die starke Leistung. Voller Freude zogen alle ins Baumhaus ein und genossen ihr Werk noch eine Woche lang, bevor das Lager Ende Juli fertig war. Kurz nach dem Lager wird das Baumhaus wieder rückgebaut und der Wald so verlassen, wie er vorgefunden wurde. Ein sorgfältiger Umgang mit der Natur ist uns sehr wichtig, da wir auch nächstes Jahr wieder darauf hoffen, einen schönen Wald vorzufinden, wo wir unser nächstes Baumhaus bauen können.

Erlebnisbericht von Fabienne Maier

Stichwörter: Lager, Sommer, Bericht, Baum, Wald, Hütte

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